Dinslaken/Voerde/Hünxe. Dinslaken, Voerde, Hünxe: Reiseanbieter hatten herbe Verluste und konzentrieren sich nun auf 2021. Einige Ziele für die Herbstferien gibt’s aber.

Kaum eine Branche hat die Corona-Pandemie wohl so schwer getroffen wie den Tourismus und dementsprechend auch die Reisebüros. Auch hiesige Reiseanbieter in Dinslaken, Voerde, Hünxe mussten herbe Verluste hinnehmen.

„Diese Pandemie ist eine große Katastrophe und für das Geschäft sehr schlecht. Die Kunden haben Sorgen, dass Reisen vom Veranstalter storniert werden und wir können keine Alternativen anbieten“, sagt Jürgen Lange-Flemming, Geschäftsführer von Flemming-Reisen an der Wilhelm-Lantermann-Straße gegenüber der Lichtburg. „Wir konzentrieren uns auf 2021, die Bedingungen sind in den letzten Wochen eher schlechter als besser geworden und es gibt immer wieder neue Vorgaben der Regierungen, da kann man sich schwierig drauf einstellen“, sagt er.

Jens Förster, Geschäftsführer der gleichnamigen Reisebüros in Lohberg und Hünxe, schlägt in die gleiche Kerbe: „Es ist katastrophal. Seit einem halben Jahr werden alle Reisen verschoben. Viele Leute würden gerne wegfahren, aber das Risiko ist einfach zu groß. Sofern keine drastisch positiven Signale von den Regierungen kommen, sind die Aussichten für dieses Jahr schwierig. Im Moment geht der Umsatz an den Reisebüros vorbei, da die meisten Reisenden direkt beim Veranstalter buchen.“

Lage ist mehr schlecht als recht

Julia Vowinkel-Hochstay, Büroleiterin beim Reisebüro Ankerplatz in Voerde, berichtet: „Die Lage ist mehr schlecht als recht, aber mittlerweile ist erkennbar, dass die Leute wieder wegfahren wollen. Zwischenzeitlich hat das Geschäft angezogen, aber Gesundheitsminister Jens Spahn redet immer sehr negativ, was es natürlich schwieriger macht. Die Kunden, die ihre Reisen nicht antreten konnten, haben wir aktiv kontaktiert, viele haben umgebucht. Andere, die dieses Jahr nicht mehr reisen wollen, haben schon für 2021 vorgeplant und wir haben uns bei allen um die Abwicklung der entstandenen Kosten und alles weitere gekümmert.“

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Das Reisebüro Magic Tours an der Neustraße, das noch eine Zweigstelle in der Neutor-Galerie hat, hatte während der Corona-Pandemie durchgängig geöffnet. „Die Bilanz ist schlecht, aber wir sind noch am besten weggekommen. Wir haben gute Referenzen“, sagt Geschäftsführer Mustafa Demir. „Ich blicke optimistisch in die Zukunft. Wir haben in den vergangenen Monaten viele Neukunden gewonnen und unsere bestehenden Kunden konnten wir über Mails und Telefongespräche zufrieden stellen. Wir haben eine große Reichweite aufgrund unserer Lage und konnten auch Kunden anderer Reisebüros helfen. Dadurch haben wir einen guten Ruf bekommen“, zählt er die positiven Seiten aus der Krise auf. „Insgesamt haben wir unseren Verlust minimieren können, wobei natürlich auch hilfreich ist, dass wir deutschlandweit bei den größten Veranstaltern bekannt sind.“

>> DIESE REISEN SIND IM HERBST MÖGLICH

Viele Länder sind durch die Corona-Krise schwer gebeutelt und haben seitens der Regierungen schwere Einschränkungen hinzunehmen, doch für die Herbstferien gibt es dennoch noch Urlaubsmöglichkeiten. „Griechenland ist aktuell gut zu bereisen. Einige Kunden sind super froh, dass sie das gemacht haben. Darüber hinaus ist alles innerhalb Deutschlands gut möglich und die Algarve ist auch schön zu bereisen“, erklärt Julia Vowinkel-Hochstay.

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Kreuzfahrten innerhalb Deutschlands oder auch in Italien würden den Umständen entsprechend ebenfalls gut laufen, sagt Mustafa Demir. Ein weiteres mögliches Ziel ist auch die Türkei, wo einige Regionen von einer Reisewarnung nicht betroffen sind. Dabei sei auch der sogenannte „ethnische Flugverkehr“ ein wichtiger Faktor. „Wir haben eine bedeutende Anzahl an Gastarbeitern, die mit ihren Familien in die Heimat fliegen beziehungsweise diese dort besuchen und dann auch wieder zurück wollen“, erklärt Demir. „Das funktioniert gut und es muss auch funktionieren.“