Kreis Wesel/Dinslaken/Voerde. Infektionen und Quarantäne an sieben Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen im Kreis Wesel. Darum werden Fälle unterschiedlich gehandhabt.

Ist das Coronavirus wieder auf dem Weg, das Bildungssystem zu lähmen? An drei Schulen, einem Kindergarten und zwei Bildungseinrichtungen meldet das Gesundheitsamt des Kreises Wesel neue Infektionsfälle und Quarantäne-Anordnungen für Schüler und Lehrer. Auch dem Clustergeschehen in Dinslaken-Lohberg wird ein weiterer Fall zugeordnet.

Diese Schulen und Kita sind betroffen

An der Janusz-Korczak-Schule Voerde wurde eine Erzieherin ist positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde für rund 35 Kinder und sieben Erzieherinnen Quarantäne angeordnet. 25 Kinder davon waren gemeinsam im Offenen Ganztag, so Anja Schulte, Sprecherin des Kreises Wesel. Die betroffenen Erzieher und die Eltern der Kinder werden grundsätzlich durch das Gesundheitsamt auf bestehende Abstrichmöglichkeiten hingewiesen.

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In der Kita St. Elisabeth im Düppelpunkt in Dinslaken stehen nach dem positiven Test einer Erzieherin nicht nur – wie berichtet – 15 Kinder der Pusteblumen unter Quarantäne sondern auch fünf Erzieher bzw Erzieherinnen wurden als Kontaktpersonen ermittelt und ebenfalls häuslich isoliert. Die infizierte Erzieherin wohnt nicht im Kreis Wesel.

An der Hermann-Runge-Gesamtschule in Moers wurde eine Person aus der Lehrerschaft positiv auf das Coronavirus getestet und unter Quarantäne gestellt. Vier Schüler wurden aufgrund der Ergebnisse der Kontaktnachverfolgung ebenfalls häuslich isoliert.

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Im Mercator Berufskolleg in Moers wurde ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet, der nicht im Kreis Wesel wohnt. Rund 15 weitere Schüler aus dem Kreis Wesel befinden sich in Quarantäne. Weitere betroffene Schüler haben ihren Wohnort außerhalb des Kreises Wesel. Für die übrigen Schüler und Lehrer läuft der Schulbetrieb an den drei Schulen unter den aktuellen Hygienevorgaben weiter.

Diese Bildungseinrichtungen sind betroffen

Im evangelischen Familienzentrum am Lutherhaus (Wesel) wurde eine Erzieherin positiv auf das Coronavirus getestet. Die betroffene Gruppe – rund zehn Kinder – und drei weitere Erzieher wurden unter Quarantäne gestellt. Am Bildungszentrum Niederrhein in Wesel wurden rund 25 Personen unter Quarantäne gestellt, die an einem Altenpflegekurs teilgenommen, beziehungsweise unterrichtet haben, nachdem ein Teilnehmender positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Knapp die Hälfte der Personen hat ihren Wohnort außerhalb des Kreises Wesel.

An der VHS Wesel wurden rund 15 Teilnehmer und eine Lehrperson eines Kurses unter Quarantäne gestellt, nachdem ein Teilnehmender positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Das sind die aktuellen Zahlen

Die Anzahl der bestätigten Coronafälle ist im Kreis Wesel seit Montag von 1375 auf 1378 Fälle gestiegen. Seit Montag ist ein Fall im Kreis Wesel hinzugekommen, den das Gesundheitsamt dem Clustergeschehen in Dinslaken zugeordnet hat. Damit gibt es nun im Zusammenhang mit der Hochzeit in Venlo 32 Corona-Fälle im Kreis Wesel, 27 leben in Dinslaken, fünf kommen aus Moers. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Wesel liegt bei 11,1.

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Die Zahl der bestätigten Coronafälle im Kreis Wesel lag am Dienstag bei 1378 (1375 am Montag). 1211 Menschen sind genesen, 31 gestorben. Der 7-Tage-Wert liegt bei 11,1 (10,9). Details zu den Infizierten seit Beginn der Aufzeichnungen bis Dienstag: Alpen 20 (20), Dinslaken 215 (214), Hamminkeln 49 (49), Hünxe 41 (41), Kamp-Lintfort 132 (132), Moers 407 (407), Neukirchen-Vluyn 77 (77), Rheinberg 91 (91), Schermbeck 51

Das sagt der Kreis Wesel

So viele Fälle an Schulen und Bildungseinrichtungen auf einmal seien ein Novum, so Kreissprecherin Anja Schulte. Der Kreis Wesel führt das darauf zurück, dass mit Beginn der kalten Jahreszeit die Erkältungskrankheiten steigen. „Es gehen mehr Menschen mit Erkältungssymptomen zum Arzt und werden dann auch getestet“, so Anja Schulte. Ob auch die entfallene Maskenpflicht im Unterricht eine Rolle spiele, könne der Kreis nicht beurteilen. Ob nur einzelne Schüler oder wie in Voerde ganze Gruppen in Quarantäne geschickt werden hänge davon ab, ob der offene Ganztag betroffen sei. Da es sich bei der Janusz-Korszak-Schule zudem um eine Förderschule handele, bei der eine intensivere Betreuung vorausgesetzt werde, seien hier mehr Personen von der Quarantäne betroffen.

Weil das Kreisgesundheitsamt bereits an der Belastungsgrenze arbeitet und nicht immer alle Ansprechpartner an Schulen und Kitas erreicht werden können, kann der Kreis nur ungefähre Zahlen der betroffenen Schüler nennen, so Anja Schulte.