Dinslaken. Am 27. September entscheiden die Dinslakener, wer Bürgermeister wird. Diese Faktoren haben die Wahl beeinflusst und zur Stichwahl geführt.

Wer wird Bürgermeister in Dinslaken? Diese Frage wurde bei der Kommunalwahl nicht eindeutig beantwortet. Am Sonntag, 27. September, dürfen 54.245 Wahlberechtigte in Dinslaken nun bei der Stichwahl entscheiden, wer in der kommenden Wahlperiode die Stadtverwaltung führt. Amtsinhaber Michael Heidinger (SPD) oder die parteilose Herausforderin Michaela Eislöffel, die von CDU und Grünen gestützt wird.

Die Kommunalwahl am 13. September hat keinen eindeutigen Sieger hervorgebracht. Im ersten Wahlgang entfielen auf Michael Heidinger 41,41 Prozent der Stimmen, auf Michaela Eislöffel 37,22 Prozent. Dahinter lagen Thomas Giezek (UBV) mit 15,32 Prozent und Gerd Baßfeld (Linke) mit 6,05 Prozent der Stimmen.

Das waren die Ergebnisse 2014

Bei der Kommunalwahl 2014 sah das Stimmungsbild ganz anders aus: Damals gewann Michael Heidinger die Wahl mit fast doppelt so hohem Stimmanteil wie sein Konkurrent, Heinz Wansing (CDU): Auf Heidinger entfielen 60,76 Prozent der Stimmen, auf Wansing 31,65 Prozent, auf Gerd Baßfeld (Linke) 7,59 Prozent. Die UBV ist 2014 nicht mit eigenem Bürgermeisterkandidaten angetreten.

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Diesen Einfluss hatte diesmal die UBV

Genau das war einer der Faktoren, der das Wahlergebnis 2020 maßgeblich beeinflusste: Wenn sich vier Kandidaten einen Kuchen teilen müssen, werden die Stücke fast zwangsläufig kleiner, die Stichwahl wahrscheinlicher. Vor allem UBV-Kandidat Thomas Giezek konnte viele Stimmen auf sich vereinen, in manchen Bezirken über 20 Prozent – in Hiesfeld etwa, im Wahlbezirk Kita Heilig Geist waren es 25,89 Prozent. Auch diese Stimmen fehlten am Ende dem Amtsinhaber. Zwar sind die Wahlbezirke nicht genau vergleichbar, der Zuschnitt wurde vor der Wahl geändert – aber in den beiden Stimmbezirken im Schulzentrum Hiesfeld bekam Michael Heidinger vor sechs Jahren noch 71,57 Prozent (CDU 20,96) bzw. 62,05 Prozent (CDU 21,79). Diesmal kam er in keinem Wahlbezirk über die 50-Prozent-Marke.

Diese Themen spielten eine Rolle

Die CDU konnte damals in Hiesfeld keinen Blumentopf gewinnen – sie erreichte knapp über 20 Prozent. Die danach zunächst beschlossene und dann aufgrund des Bodengutachtens vom Stadtrat wieder zurückgenommene Sanierung des Freibads Hiesfeld dürfte Heidinger ebenfalls Stimmen gekostet haben: In mehreren Stimmbezirken in Hiesfeld reichten Michaela Eislöffel fast genau so viele Stimmen wie Heidinger, in manchen sogar mehr. Etwa in der Grundschule Am Weyer – deren Standort näher am geplanten Logistikpark Barmingholten liegt.

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Dieser, sowie das geplante Holz-Energiezentrum und das geplante Wohngebiet an der Südstraße dürften die Wahl mit entschieden haben: Im Averbruch, wo Heidinger 2014 noch deutlich mehr als 50 Prozent der Wähler gewinnen konnte, wurde er diesmal mit 32,86 Prozent abgestraft. Die Kandidatin von CDU und Grünen, Michaela Eislöffel, gewann den Wahlbezirk mit 43,79 Prozent.

Auch wenn Heidinger in Bezirken, in denen er klar vorne lag (Klaraschule etwa) auch Stimmen über den prozentualen SPD-Anteil bei der Ratswahl hinaus gewonnen hat: Zusammen mit den Wahlbezirken in Oberlohberg und Gartenschule – die bei der Kommunalwahl 2009 noch CDU-Land waren und 2014 erstmals an die SPD gingen – und dem CDU-Stammbezirk Eppinghoven war das für Michaela Eislöffel das Ticket zur Stichwahl.

Briefwahl: Unterlagen sind unterwegs

Bei der Dinslakener Stadtverwaltung gehen derzeit verstärkt Nachfragen von Bürgern ein, die ihre Briefwahlunterlagen für die Stichwahl am kommenden Sonntag, 27. September, noch nicht erhalten haben.

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Rund 13.000 Wahlberechtigte hatten in Dinslaken schon anlässlich der Kommunalwahlen am 13. September die Unterlagen für die kommende Stichwahl vorsorglich mit beantragt. Bis spätestens am Mittwoch sollten diese dann bei allen angekommen sein.

Frist zum Beantragen der Briefwahl

Bis zum 23. September, 18 Uhr, können Briefwahlunterlagen – auch ohne Wahlbenachrichtigung – per E-Mail an wahlbuero@dinslaken.de oder über www.dinslaken.de (Stimmbezirk und Wählerverzeichnisnummer sind keine Pflichtfelder) beantragt werden. Und bis zum 25. September können Briefwahlunterlagen auch noch persönlich im Rathaus am Platz d’Agen 1 (Saal Agen, Eingang auf der Seite des Stadtparks) zu folgenden Zeiten beantragt werden: Montag bis Mittwoch: 8 bis 16 Uhr, Donnerstag und Freitag: 8 bis 18 Uhr .

Auch mit Ausweis Wahl möglich

Auch Wahlberechtigte, denen die Wahlbenachrichtigung nicht mehr vorliegt, können am Wahlsonntag, 27. September, mit Ausweis wählen oder vorher die Briefwahl beantragen.

Wem der Wahlraum nicht bekannt ist, kann sich über den Wahlraumfinder auf www.dinslaken.de informieren oder sich an das Wahlbüro wenden: per E-Mail an wahlbuero@dinslaken.de oder telefonisch unter 02064/66888.

Frist zur Abgabe des Wahlscheins

Der rote Wahlbrief mit den Stimmzetteln im verschlossenen blauen Stimmzettelumschlag und dem unterschriebenen Wahlschein muss so rechtzeitig an den Bürgermeister der Stadt Dinslaken übersendet werden, dass er dort am Wahltag spätestens bis 16 Uhr eingeht.

Bis dann kann der Wahlbrief auch im Rathaus (Saal Agen) oder durch Einwurf in den behördlichen Briefkasten - am Rathaus (Platz d’Agen 1), - am Stadthaus (Wilhelm-Lantermann-Straße 65), - am Technischen Rathaus (Hünxer Straße 81) oder - den Bürgerbüros Stadtmitte (Friedrich-Ebert-Straße 82-84) und Hiesfeld (Jahnplatz 1) abgegeben werden.

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