Voerde. Die Stadt Voerde plant am Gymnasium eine zweite Übergangskita mit flexiblem Raumkonzept. Die Zahl der Gruppen wurde nach unten korrigiert.

Bis es zu einer Realisierung der neuen Kindertagesstätte hinter der Astrid-Lindgren-Schule in Spellen kommt, wird sich die Stadt bekanntlich einer Übergangslösung in Friedrichsfeld bedienen. Die Politik soll in der laufenden Beratungsfolge nun eine dazu im Rathaus getroffene Dringlichkeitsentscheidung genehmigen. Diese sei vonnöten gewesen, um wegen des bestehenden Zeitdrucks die Planungen aufnehmen und umsetzen zu können, begründet die Verwaltung. Es geht um die Errichtung einer zweiten Interimskita am Gymnasium in Friedrichsfeld, mit der die Zeit bis zur Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte in Spellen mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) als Träger überbrückt werden soll. Der Stadtrat hatte dafür in seiner Sitzung Ende März den Weg frei gemacht.

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Damals lautete die Absicht, die als Behelf gedachte Kindertagesstätte, die in Modulbauweise entsteht und über ein flexibles Raumkonzept verfügen soll, mit Platz für vier Gruppen zu planen. Im weiteren Verlauf wurde die Zahl nach unten korrigiert. Die Verwaltung begründet dies mit neu gewonnenen Erkenntnissen, die sich aus der Überprüfung der Jugendhilfeplanung, der Prüfung von Kompensationsmöglichkeiten in der Tagespflege und nach einer Umfrage bei den Eltern ergeben haben, die ihre Anmeldung für einen Kitaplatz auf das Kindergartenjahr 2021/22 verschoben haben. Ergebnis: Der Bedarf für die Übergangseinrichtung am Gymnasium wird nun mit drei statt vier Gruppen kalkuliert, wie die Verwaltung in der Drucksache für die Politik erläutert, die heute im Jugendhilfeausschuss zur Beratung und am 8. September im Stadtrat zur Entscheidung ansteht.

Bei der Suche nach einem Standort galten mehrere Zielvorgaben

Eine Zielvorgabe bei der Suche nach einem Standort für die Interimskita war es der Verwaltung zufolge, eine Fläche zu finden, auf der sich die Errichtung kurzfristig und mit möglichst wenig Vorarbeiten umsetzen lässt. Darüber hinaus sollte die Lösung angesichts der zu erwartenden kurzfristigen Laufzeit kosteneffizient sein. Mit dem gefundenen Standort am Gymnasium könnten diese Zielvorgaben verwirklicht werden, resümiert die Verwaltung. Die Jugendhilfeplanung weise insbesondere einen Bedarf an Plätzen für eine Kita in Spellen und Friedrichsfeld-West aus. Auch würden sich durch die schon existierende Übergangskita am Gymnasium Synergien für die Erschließung des Geländes ergeben.

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Die Verwaltung strebt nach eigenen Worten an, dass die zweite Kindertagesstätte in Interimsform spätestens bis zum 1. Januar nächsten Jahres den Betrieb aufnehmen soll, denn Betreuungsbedarf besteht bereits seit Beginn des neuen Kindergartenjahres, das zum 1. August gestartet ist. Die Baumodule wird die Stadt anmieten. Im Haushalt hat sie für dieses Jahr Mittel in Höhe von 337.500 Euro bereitgestellt und für 2021 von 150.000 Euro. In Folge der Coronakrise gebe es derzeit wieder eine höhere Nachfrage nach Modulbauten, was sich nach Angaben der Verwaltung in den Mietkosten widerspiegeln könnte. Andererseits geht sie aber von deutlich geringeren Aufwendungen für die Tiefbauarbeiten aus. Aufgrund des gewählten Standortes dürften die Erschließungskosten spürbar niedriger ausfallen. (P.K.)

Der Jugendhilfeausschuss tagt am Mittwoch, 19. August, ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung steht die Genehmigung einer weiteren Dringlichkeitsentscheidung. Diese betrifft die aufgrund der neuen Fassung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) überarbeiteten Richtlinien der Stadt zur Förderung von Kindern in der Kindertagespflege.