Dinslaken. Geschwister von Kindern der Quarantäne-Klassen an der EBGS Dinslaken müssen zur Schule. Eltern fühlen sich als „Experimentierfeld der Politik“.

Anders als von vielen Eltern nach dem ersten Schreck angekündigt, fehlten an der Ernst-Barlach-Gesamtschule am Tag nach der Bekanntgabe, dass zwei Klassen wegen zweier an Corona infizierter Schüler in Quarantäne müssen, keine Schulkinder. Dafür, so Schulleiter Ulrich Wangerin, meldeten sich spontan zehn Prozent der Lehrkräfte krank: 13 Pädagogen fehlten am Montag, inklusive der fünf Klassenlehrer der unter Quarantäne stehenden Klassen 5b und 5c.

13 Lehrer fehlen - Unterricht nach Stundentafel nicht möglich

13 fehlende Lehrkräfte seien gleichbedeutend mit mehr als 300 ausfallenden Wochenstunden. „Wenn das nicht kompensiert wird, kann ich keinen Unterricht nach Stundentafel stellen“, das hat Wangerin auch schon der Bezirksregierung signalisiert. Dort stünden nach Wangerins Kenntnis insgesamt 22 Lehrer zur Kompensation ausfallender Pädagogen im Regierungsbezirk bereit – „ein Tropfen auf den heißen Stein“, findet Wangerin.

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Auch sei eine digitale Beschulung der Quarantäneklassen nicht möglich – Hardware für die Kinder sei noch nicht da, die für die Lehrer noch in weiter Ferne, von der Software und Wlan ganz zu schweigen. Die Kinder der Quarantäne-Klassen erhalten nun Mappen mit Aufgaben darin, die in einem vorgegebenen Zeitrahmen erledigt werden sollen. Die Klassenräume seien bereits gereinigt, die Stadt habe zudem ihre Hilfe angeboten.

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Wechsel im Umgang mit Corona

Es sei ein „turbulenter Tag“ gewesen, fasst Wangerin zusammen. Er habe viele, viele Fragen von Lehrern und Eltern beantworten müssen. Vor allem Eltern seiner Schule fühlen sich als „als Experimentierfeld der Politik“, was Wangerin vor allem auf den Paradigmenwechsel im Umgang mit Corona zurückführt: Zu Beginn der Pandemie sei es laut Ministerpräsident noch um „Leben und Tod“ gegangen. „Und jetzt müssen noch nicht mal die Geschwisterkinder von Kindern der 5b und 5c zuhause bleiben“, so Wangerin, der mutmaßt, dass es jetzt mehr um wirtschaftliche Interessen und die Aufrechterhaltung des Alltags gehe. es würden nur noch Zweikontakte und keine Erstkontakte mehr geprüft.

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