Dinslaken/Voerde/Hünxe. Die AfD stellt weder Bürgermeister- noch Wahlbezirkskandidaten in Dinslaken, Voerde und Hünxe auf. Diese Parteien und Kandidaten treten an.
Die Frist, bis zu der Wahlvorschläge für die Bürgermeister- und die Stadtratswahl am 13. September eingereicht werden konnten, ist am 27. Juli, 18 Uhr, abgelaufen – und die spannende Frage, welche politischen Kräfte in diesem Jahr ihren Hut in den Ring werfen wollen, beantwortet. Klar ist jetzt: Weder in Dinslaken noch in Voerde und Hünxe tritt die AfD an.
Im vergangenen Jahr hatte Renatus Rieger, Sprecher der AfD im Kreis Wesel, angekündigt, in Dinslaken, Wesel und Moers mit eigenen Bürgermeisterkandidaten antreten und in allen Kommunen Kandidaten für die Wahlbezirke aufstellen zu wollen. Auf Facebook hat die Partei dafür Personal gesucht. Zumindest in Dinslaken, Voerde und Hünxe kamen offenbar nicht genügend Kandidaten zusammen.
Wahlvorschläge in Dinslaken
Die Offensive Dinslaken tritt in Dinslaken nicht mehr an – die Gruppierung um den Ratsherrn Heinrich Mühmert hat keinen Wahlvorschlag bei der Stadt eingereicht. Auch Mirko Perkovic, der zunächst als Vertreter der FDP, dann als Vertreter von Limit im Rat saß, kandidiert nicht mehr. Dafür tritt Die Partei „für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Eliten“ erstmals mit eigenen Kandidaten in den 22 Dinslakener Wahlbezirken an. Auch die FDP, die ihren Sitz vor zwei Jahren mit dem Parteiaustritt von Mirko Perkovic verloren hat, will wieder in den Stadtrat einziehen.
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Außerdem stellen sich die bisherigen Ratsparteien SPD, CDU, Grüne, Die Linke, UBV und AWG zur Wahl. Mit Amtsinhaber Michael Heidinger (SPD), Michaela Eislöffel (parteilos, wird von CDU und Grünen unterstützt), Thomas Giezek (UBV) und Gerd Baßfeld (Die Linke) bewerben sich vier Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters.
Wahlvorschläge in Voerde
Neben den aktuell im Voerder Stadtrat vertretenen Parteien oder Gruppierungen – SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Wählergemeinschaft (WGV) und FDP – wollen auch Die Partei und Die Linke in das Kommunalparlament einziehen. Sie alle haben bis zum Stichdatum ihre Wahlvorschläge eingereicht.
Bis auf Die Linke wollen alle anderen antretenden politischen Kräfte in den insgesamt 21 Wahlbezirken einen Direktkandidaten stellen. Die Linke, die trotz ihres Einzugs 2014 mit zwei Sitzen zuletzt im Voerder Stadtrat nicht mehr vertreten war, nachdem sich die Fraktion aufgelöst hatte, möchte dorthin zurückkehren – und will mit 14 Direktkandidaten ins Rennen gehen, wie die Erste Beigeordnete Nicole Johann in ihrer Funktion als Wahlleiterin auf Anfrage der NRZ erklärt. Darüber hinaus streben noch zwei Einzelbewerber an, im Stadtrat mitzuwirken: Dies ist zum einen Werner Ellenberger, der im Wahlbezirk 16 „Kita Am Park“ in Friedrichsfeld antritt, und zum anderen Kastriot Ademi, der hofft, den Wahlbezirk 10 „Stadtbibliothek Voerde“ direkt zu holen.
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Klar ist nun auch, dass es einen vierten Bewerber um das Amt des Bürgermeisters gibt: Neben Amtsinhaber Dirk Haarmann (SPD), der auch von den Grünen unterstützt wird, Frank Steenmanns (CDU) und Martin Kuster (gemeinsamer Kandidat von WGV und FDP) ist dies Mathias Brücker, den Die Partei in den Ring schicken will. Dessen Kandidatur hatte sich bereits im Januar dieses Jahres abgezeichnet, als die Satire-Partei via Facebook verkündete, ihn dafür auserkoren zu haben.
Wahlvorschläge in Hünxe
In der Gemeinde Hünxe gibt es keine neuen Bewerber für den Rat. Allerdings tritt die UWH nicht mehr an, auch Einzelkandidat Wolfgang Schüring hört auf. Da es mit Amtsinhaber Dirk Buschmann (parteilos) und Herausforderer Volker Marquard (SPD) nur zwei Bewerber um das Bürgermeisteramt gibt, wird es hier keine Stichwahl geben.
Über die Zulassung der Wahlvorschläge wird in den drei Kommunen in den nächsten Tagen der jeweilige Wahlausschuss entscheiden: In Dinslaken tagt das Gremium am Mittwoch, 5. August, in Voerde am morgigen Donnerstag, 30. Juli, und in Hünxe heute.
>>Hintergrund: Kommunalwahl 2014
Die letzte Kommunalwahl fand 2014 statt. Das waren die Ratswahl-Ergebnisse in Dinslaken, Voerde und Hünxe:
Dinslaken: SPD 43,61 %, CDU 29,61 %, Grüne 8,67 %, Die Linke 6,19 %, UBV 5,8 %, Offensive Din 2,45 %, FDP 2,35 %, AWG 1,33 %.
Voerde: SPD 39,53 %, CDU 32,01 %, Grüne 8,15 %, WGV 8,12 %, Die Linke 5,57 %, FDP 2,84 %, Bergmann 1,66 %. Nicht im Stadtrat: Werner Ellenberger 1,08 %, Rutert 0,44 %, Viltuznik 0,35 %, Nühlen 0,26 %.
Hünxe: CDU 35,83 %, SPD 29,87 %, EBH 11,45 %, Grüne 8,7 %, UWH 6,15 %, FDP 4,88 %, Schüring 3,12 %.