Dinslaken. Mit Zuversicht tritt die FDP Dinslaken bei der Kommunalwahl am 13. September an. Gerald Schädlich führt die Reserveliste an.
In den vergangenen Jahren habe im Rat eine liberale Stimme gefehlt. Nach der Wahl am 13. September soll sie wieder ertönen. Das ist das Ziel des Teams um Gerald Schädlich, Vorsitzender des FDP-Stadtverbandes. Zwar hatte die FDP nach der Wahl 2014 einen Sitz im Rat, doch 2018 verließ Mirko Perkovic die FDP, blieb aber im Stadtparlament.
Der FDP-Stadtverband hat sich neu aufgestellt, geht mit Zuversicht in den Wahlkampf und hofft im neuen Stadtrat in Fraktionsstärke vertreten zu sein. Das Team steht, das Wahlprogramm auch. Einen eigenen Kandidaten für den Chefposten im Rathaus hat die FDP nicht gefunden. Eine Empfehlung für einen der Bürgermeisterkandidaten wollen die Verantwortlichen nicht geben. „Wir halten alle für gleich ungeeignet“, sagt der Stadtverbandsvorsitzende Gerald Schädlich.
Eine liberale Kraft fehlt im Rat
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Die Aufstellungsversammlung wurde Anfang März durchgeführt. „Wir haben uns bemüht, die Bevölkerung abzubilden, viele Frauen haben wir gefunden, die mitwirken wollen“, berichtet Gerald Schädlich beim Besuch der NRZ-Redaktion. „Wir sind der Auffassung, dass im Dinslakener Rat eine liberale Kraft fehlt“, betont er und verweist auf die Diskussion über das Stammen-Haus, auf die Entwicklung des Geländes der Trabrennbahn und das geplante Holzkraftwerk. Gerade beim letztgenannten Projekt seien die Compliance-Regeln „nur rudimentär beachtet“ worden.
FDP hat Probleme in der Verwaltung entdeckt
Gerade in der Stadtverwaltung sehen die Liberalen weitere Probleme. Es funktioniere nicht richtig, weshalb die Positionen Kämmerer und Baudezernent wieder auf zwei Personen verteilt werden sollte. Zurzeit hat Thomas Palotz beide Positionen innen. Hier führt die FDP das Stammen-Haus als Beispiel an, jeder weise die Schuld auf einen anderen, die Städt hätte rechtzeitig eingreifen könne, der Verkaufsvertrag sei der Stadt vorgelegt worden. Dabei hätten die Alarmglocken angehen müssen oder es wurde nicht in den Vertrag geschaut, so Schädlich.
Verbessert werden muss die Erreichbarkeit der städtischen Mitarbeiter, es müsse einen Rückrufservice geben, sagt der stellvertretende Vorsitzende Dennis Jegelka. Es gehe nicht an, dass gesagt werde, man habe zu wenig Personal. Die vorhandenen Mitarbeiter müssten effektiv eingesetzt werden.
Kostenloses ÖPNV-Angebot
Mobilität ist ein Aspekt, der sich im Wahlprogramm der Liberalen wiederfindet: Sei es mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber auch hier liege einiges im Argen. Die Rad- und Fußwege seien in einem erbärmlichen Zustand, Wurzeln schieben Platten und Asphalt hoch. „Es wird nichts getan. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, so Schädlich und fügt hinzu, dass man schauen sollte, wie in den Niederlanden mit dem Radverkehr umgegangen wird. Es müsse mehr geschehen, wenn man fahrradfreundliche Stadt sein will. Auch beim ÖPNV sehen die Liberalen viele Defizite. Sie schlagen ein Bürgerbus-System vor, eine Verbindung von Hiesfeld in die Innenstadt, von Lohberg in die Innenstadt. Um einen Anreiz für den Umstieg zu schaffen, sollte die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel an Wochenenden und Feiertagen kostenlos sein. Ein solches Angebot gebe es in Bocholt.
Gerald Schädlich führt die Reserveliste an
Bei der Kommunalwahl tritt die FDP in allen Wahlbezirken mit Direktkandidaten an. Die Reserveliste führt Gerald Schädlich an. Dennis Jegelka, Felix Ülhoff, Dr. Alfred Stulgies, Walid Bareksei und Bettina Piechatzek folgen auf den nächsten Plätzen.