Voerde. Für den Nispa-Chef ist die in Spellen besiegelte Kooperation mit der Post eine überlegenswerte Alternative für kleinere Ortschaften auf dem Land.
Nun also ist es amtlich: Die Deutsche Post wird am Montag, 10. August, im Stadtteil Spellen eine Interimsfiliale eröffnen – und zwar in den Räumlichkeiten der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa) an der Friedrich-Wilhelm-Straße. Die neue Filiale, die von dem Unternehmen als Übergangslösung in Eigenregie betrieben wird, ersetzt die Poststelle, die ehedem im Edeka-Markt angesiedelt war. Ende Februar dieses Jahres hatte Inhaber Andre Stepper die Filiale wegen des seinen Angaben zufolge gestiegenen Aufwandes und der fehlenden Rentabilität aufgegeben.
Deutsche Post muss in Spellen ein Angebot vorhalten
Seitdem gibt es in Spellen keine Stelle mehr, an der die Menschen abseits des Internets Dienstleistungen der Post in Anspruch nehmen können. Diese Lücke wird in knapp zweieinhalb Wochen geschlossen. Die Deutsche Post ist gesetzlich dazu verpflichtet, in Ortschaften mit mehr als 2000 Einwohnern eine Poststelle vorzuhalten. In dem Voerder Stadtteil Spellen leben mehr als 4000 Menschen.
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Vor zwei Wochen schon hatte die Deutsche Post auf Anfrage der NRZ den nahen Einzug in die Räume der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa) in Spellen mit einem voraussichtlichen Datum angekündigt. Auf Seiten des Geldinstituts war man zu diesem Zeitpunkt noch weit weniger offensiv. In trockenen Tüchern sei die Zusammenarbeit nicht. „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben“, hatte der Vorstandsvorsitzende der Nispa, Friedrich-Wilhelm Häfemeier, gegenüber der NRZ betont. Gestern nun bestätigte der Sparkassen-Chef, dass die Kooperation zwischen seinem Haus und der Deutschen Post mittlerweile unter Dach und Fach ist.
Nispa-Chef: Standort wird durch Zusammenarbeit gestärkt
Durch die Zusammenarbeit werde der Standort in Spellen gestärkt, stellt Häfemeier fest. Seiner Ansicht nach werden davon beide Seiten – die Nispa und die Deutsche Post – profitieren. Der Sparkassen-Chef könnte sich gut vorstellen, dass ein solches Modell als eine überlegenswerte Alternative für kleinere Ortschaften auf dem Land Schule machen könnte, um auf diesem Wege dort die Dienstleistungen abdecken zu können.
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Für die Deutsche Post ist die in Eigenregie betriebene Filiale, wie sie jetzt in Spellen an den Start geht, eine Übergangslösung. Seit 25 Jahren setze sie auf das Konzept, ihre Dienstleistungen über einen Partner anzubieten. Damit seien viel höhere durchschnittliche Öffnungszeiten möglich, erklärt Britta Töllner, Sprecherin der Deutsche Post DHL Group.
Zudem ergebe sich für den Partner der Vorteil der zusätzlichen Laufkundschaft – die Kooperation belebe dessen Geschäft. Der Versuch, dieses Modell nach der Schließung der Postagentur im Edeka-Markt in Spellen anderweitig fortzusetzen, scheiterte. Nun sei man froh, dass das Thema vom Tisch ist und ein Angebot machen zu können.
Zugangsmöglichkeit in die Postfiliale auch von außen gegeben
In der Interimsfiliale in den Räumen der Sparkasse können die Kunden zum Beispiel Marken für Briefe, Pakete und Einschreiben oder Packsets kaufen. Die Annahme von Brief- und Paketsendungen sowie Auskünfte zu Produkten und Service gehören ebenso zum dortigen Angebot. Mit der Übergangslösung gehen reduzierte Öffnungszeiten einher: Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 9 bis 12 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr. Zu der Postfiliale, die bei der Nispa einen eigenen Raum hat, wird es zwei Zugangsmöglichkeiten geben: einmal direkt über die Sparkasse und zum anderen, wenn die Öffnungszeiten nicht übereinstimmen, eine zweite von außen, wie Nispa-Chef Friedrich-Wilhelm Häfemeier erklärt. Dies wäre zum Beispiel samstags der Fall. Dann hat die Sparkasse nicht geöffnet.
Geschäftsleute, die Interesse an einer Partnerschaft mit der Deutschen Post haben, können sich im Internet informieren und bewerben unter www.deutschepost.de/partner-werden.