Voerde. Ein Ortsteil fehlt als einziger im Fenster am Rathaus und in der Bürgermeisterkette. Dies soll sich ändern. Dabei gibt es eine Schwierigkeit.

Noch hat Ork auf der Bürgermeisterkette und auch auf dem Fenster im Rathaus neben dem großen Sitzungssaal keinen Platz eingenommen. Grund: Anders als alle anderen Voerder Ortsteile hat es bisher kein eigenes Wappen. Doch das soll sich ändern. Josef Hölser vom Bürgerschützenverein (BSV) Mehr-Ork-Gest trat mit dem Wunsch an den Heimatverein heran und warb für die Einführung eines Wappens. Der Stadtrat ermächtigte den Bürgermeister in der letzten Sitzung vor der Sommerpause, alle erforderlichen Maßnahmen für die Entwicklung eines solchen Emblems unter Beteiligung der Bürger in Ork zu ergreifen.

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Nach Angaben der Stadt ist Voerde „landesweit eine der wenigen Kommunen, die für die Ortsteile eigenständige Wappen hat“. Die einzige Ausnahme bildet hier Ork. Auch um die Gleichbehandlung und die Gleichwertigkeit dieses Ortsteils im Verhältnis zu den anderen zu dokumentieren, sei es sinnvoll, eine entsprechende Wappenentwicklung voranzutreiben, urteilt die Verwaltung in der Beschlussvorlage für die Politik. Der Wunsch der Orker sei gerechtfertigt, betont Bürgermeister Dirk Haarmann auf Nachfrage der NRZ und erklärt, dass es bereits erste Entwürfe für das Wappen gebe. Diese sollen in die Bürgerschaft gespiegelt werden.

Wappen des BSV „Mehr-Ork-Gest“ könnte Anhaltspunkte für Gestaltung liefern

Anhaltspunkte für die Gestaltung könnten die Elemente geben, die sich im Abzeichen des BSV Mehr-Ork-Gest wiederfinden: Als Motive sind dort eine Kopfweide, ein Fisch, zwei Ähren und ein Pflug eingearbeitet – kreisrund umgeben von den Worten „Gemeinschaft, Heimatliebe, Lebensfreude“.

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Bei dem Projekt handelt es sich um eine freiwillige Leistung der Verwaltung – und diese ist deshalb finanziell für die Stadt nicht darstellbar, weil sie sich noch in der Haushaltssicherung befindet. Heißt: Um die Kosten tragen zu können, die in dem Zuge entstehen, müssen andere Mittel als städtische – etwa über Spenden – akquiriert werden. Dies zu organisieren, sei „Sache der Orker“, sagt Haarmann, der in dem Zusammenhang an das ähnliche Vorgehen vor einigen Jahren in Möllen erinnert. 2008 wurde das Wappen des Ortsteils gegen das alte im Fenster des Rathauses ausgetauscht – finanziert hatte die Maßnahme der Freundeskreis Möllen.

Eine Frage der Symmetrie

Dort auch Ork einen Platz zu geben, ist nach Angaben des Bürgermeisters kein Problem. Bei der Verglasung mit Teilrahmen lasse sich das betreffende Element einfach herausnehmen. Schwieriger stellt sich dagegen die Sache bei der Bürgermeisterkette dar, wie der Verwaltungschef auch bereits bei der Vorberatung im Haupt- und Finanzausschuss Mitte Juni angemerkt hatte.

Die Anordnung der Wappen ist aktuell symmetrisch – was Dirk Haarmann ungern aufgeben würde. Allerdings gibt es bislang keine Idee, wie sich dies angesichts von dann elf dort verewigten Ortsteilen plus dem Wappen für die Gesamtstadt Voerde lösen ließe. Klar ist aber für Bürgermeister Haarmann auch: Hat ein Ortsteil ein Wappen, soll es sich auch in der Bürgermeisterkette wiederfinden.

>>Info: Zeitfenster und Kosten

Herstellbar sei das Wappen für den Ortsteil Ork sicherlich bis Ende des Jahres, sagt Bürgermeister Dirk Haarmann. Die Kosten für die Umsetzung beziffert die Stadt für die beiden zentralen Punkte wie folgt: Die Änderung des Wappenfensters im Rathaus wird mit etwa 1300 Euro kalkuliert, die Änderung der Bürgermeisterkette mit rund 1500 Euro.

Der Stadtverwaltung zufolge können im Zuge des gestalterisches Prozesses noch weitere Kosten für die Erstellung des Grafikentwurfs entstehen. Diese seien derzeit noch nicht bezifferbar.