Dinslaken/Voerde. Wegen Corona verzichten in diesem Jahr einige darauf, weg in den Urlaub zu fahren. Daheim bieten sich aber auch Möglichkeiten zum Zeitvertreib.
Auch wenn der wolkenverhangene Himmel und der immer wieder einsetzende Regen am Samstagmittag eher an Herbst- als an Sommerferien erinnerten und die Corona-Pandemie in diesem Jahr vielen einen Strich durch die Urlaubspläne machen dürfte, lassen sich die Menschen in Dinslaken und Voerde ihre gute Laune nicht verhageln, sondern machen das Beste daraus – und einfach Urlaub zu Hause. Den verbringt Schwimmerin Birgit, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, im Freibad in Voerde. In diesem Jahr fährt die Rentnerin lieber nicht weg, geht aber jeden Tag schwimmen. Vor zwei Wochen hatten sie und ihre Freundin bei schönem Wetter das Becken ganz für sich alleine. Den Moment haben sie im Foto festgehalten und alle, denen sie es gezeigt habe, hätten gefragt, wo sie denn gewesen wäre.
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Heino Spickermann steht seit 24 Jahren als Schwimmmeister am Beckenrand. Urlaub zu Hause heißt für ihn Arbeit im Freibad. Aber da er sein Hobby zum Beruf gemacht habe, vermisse er den Urlaub im Sommer nicht, meint er, außerdem habe er auch im Freibad Urlaubsfeeling. Das sieht auch Dagmar Schmütz so. Das Bad mit den alten Bäumen findet sie „einfach nur herrlich“ und stößt sich vom Beckenrand ab, um ihre Bahnen zu schwimmen. Besondere Urlaubspläne hatte sie dieses Jahr nicht, vielleicht geht es noch für ein paar Tage an die Mosel, „wenn wir noch ein Wohnmobil bekommen. Zum Glück habe ich einen Garten“.
Im Sommer ist im Garten viel zu tun
Dort werden wohl einige dieses Jahr ihren Urlaub verbringen, zum Beispiel die Gartenbesitzer der Kleingartenanlage Rotbachtal in Dinslaken-Hiesfeld. Hier hat Heinz Kortmann schon seit 1976 eine Parzelle. „Wir waren im Sommer eigentlich nie weg“, meint er, da der Garten zu dieser Zeit viel Arbeit mache, Reisen hätten daher sonst im Frühjahr oder Herbst stattgefunden, aber mit 80 Jahren hätte er nun gar nicht mehr den Drang wegzufahren. Die Gartenarbeit ist für Heinz Kortmann aktive Erholung, er hat unter anderem Erdbeeren, Kartoffeln, Gurken, Tomaten und Salat angepflanzt. Blühende Beete und ein kleiner Teich machen den Garten zu einer kleinen Oase.
Ein weiteres Garten-Idyll befindet sich ein paar Parzellen weiter. Auf die Frage, wo sie dieses Jahr ihren Urlaub verbringen, antworten Ursula und Helmut Schmitz prompt und mit einem Lächeln: „Hier.“ Ursprünglich wollten die beiden Ende Mai wegfahren. Gebucht hatten sie noch nicht, dann kam Corona und sie sind zu Hause geblieben, eventuell wollen sie noch irgendwann nach Wangerooge fahren. Stattdessen hätten sie sich ein „tonnenschweres Projekt“ vorgenommen, erzählt Helmut Schmitz.
Die Zeit haben sie genutzt, um auf der Terrasse neue Platten zu verlegen. Aber im Garten gebe es immer etwas zu tun. „Kaum sitzt man, findet man wieder etwas“, meint Helmut Schmitz und lacht. Dennoch genießen die beiden die Zeit im Garten auch, denn wenn sie ankommen, trinken sie zuerst einen Tee, das ist schon ein Ritual. Und beim Gießen nascht Ursula Schmitz gerne auch mal ein paar Beeren oder Kirschen.
Den Sommer zu Hause genießen, das macht auch Familie Bongartz, die am Samstagmittag zum Spielplatz an der Ziegelstraße gekommen ist. „Wir sind eher Spontanreisende“, erzählt Vater Torsten, daher musste die Familie keine Buchung stornieren, fliegt in den Ferien aber auch nicht weg.
Vielleicht geht es noch in die Niederlande, ansonsten stehen Ausflüge mit Schwimmen gehen und Freizeitpark auf dem Programm. Man könne das Beste aus der Situation machen, findet Familie Bongartz, denn: Man könne es auch hier schön haben.
>>Schicken Sie uns Fotos von Ihrem Urlaub zu Hause!
Haben Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie entschieden, den Sommer in diesem Jahr zu Hause zu verbringen? Geht es statt in den sonnigen Süden oder an Nord- oder Ostsee in den Pool im heimischen Garten, auf die Liegewiese im Freibad oder ganz woanders hin? Dann schicken Sie uns doch bis Freitag, 10. Juli, 12 Uhr, ein Foto und ein paar Zeilen dazu, wo und wie Sie zu Hause Urlaub machen, an lok.dinslaken@nrz.de. Einige Beiträge möchten wir gerne in unserer Ausgabe mit Bild und Text veröffentlichen. Wir freuen uns auf Ihre Mails.
Auch eine Teilnahme über Facebook (www.facebook.com/nrzdinslaken) oder Instagram (www.instagram.com/nrzdinslaken) ist natürlich möglich.