Dinslaken. Bis zum Jahresende muss der Investor Bauanträge einreichen. Stadt verzeichnet für das Gelände an der Karlstraße eine hohe Nachfrage.

An der Karlstraße sollen ein Hotel und ein Kino entstehen. Die Häuser sind schon lange abgerissen, doch davon, dass der Investor seine Pläne dort umsetzen möchte, ist nichts zu sehen. Darauf hat nun die Stadt Dinslaken reagiert: Sie setzt dem Investor ein Ultimatum bis Jahresende.

Vor zwei Jahren hatte der Investor, die FFIRE Immobilienverwaltung AG aus Berlin, seine Pläne für das Gelände präsentiert: Dort soll ein Kino mit sieben Sälen und ein Hotel mit 135 Zimmern errichtet werden. Das neue Kino soll unter der Regie der Inhaberinnen der Lichtburg geführt werden.

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Wenn bis Jahresende keine Bauanträge eingereicht worden sind, werde es keine weitere Fristverlängerung geben, heißt es in der Mitteilung, die die Verwaltung am Nachmittag veröffentlichte. „Wir können und wollen dieses attraktive Grundstück nicht länger brachliegen lassen“, betont Bürgermeister Michael Heidinger. Die Fläche ist rund 4800 Quadratmeter groß und befindet sich in zentraler Innenstadtlage. „Wir verzeichnen eine hohe Nachfrage von anderen möglichen Investoren, hier ist der Gesundheitssektor zu nennen“, so Planungsdezernent Thomas Palotz. „Grundsätzlich hätten wir an dem Standort gerne eine sinnvolle Ergänzung zum Angebot der Neutor-Galerie installiert. Wir sind aber auch offen für andere passende Alternativen.“

Schon viele Jahre setzt Heike Grießer alles daran, dass Dinslaken ein neues Kino bekommt. Immer wieder wurden die Pläne unverschuldet durchkreuzt. Aktuell ist der Corona-Virus Schuld daran, wie sie im Gespräch mit der NRZ sagt. Haben bislang die Banken Investitionen in Kinos als riskante Anlagen eingestuft, sind wegen der Pandemie nun auch Hotelprojekt für die Banken keine sicheren Investitionen mehr.

Pläne blieben drei Monate liegen

Meinolf Thies von der Consulthies GmbH berät Familie Grießer beim Kino-Projekt, begleitet sie seit Jahren. Er verweist auch auf Corona, darauf, dass wegen der Pandemie Kinos dicht waren, Hotels keine Gäste beherbergen durften. Thies möchte aber nicht alles auf die Banken schieben. Auch bei der Stadt sieht er Versäumnisse.

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So habe man im Juni 2019 Pläne eingereicht, aber erst im September gab es ein Gespräch mit Vertretern der Stadt. Dabei wurden dem Investor von Seiten der Stadt Änderungswünsche mitgeteilt. Und der Investor musste es hinnehmen, dass ein ursprünglich vorgesehenes drittes Baufeld nun nicht mehr zur Verfügung stehe. Dadurch falle es schwer, die Rentabilität des Projektes nachzuweisen, so Thies. Der Berliner Investor sei dabei, die Finanzierung zu regeln, in Zeiten von Corona sei das aber nicht so einfach. Das Kino, das sieben Säle haben soll, sei durchgeplant, bis zur letzten Notausgangstüre. Und auch durchfinanziert, betont Thies.