Hünxe/Dinslaken/Voerde. Im Planungsausschuss wurden die Pläne der RAG für die künftige Wasserhaltung vorgestellt. Der Wetterschacht Hünxe spielt eine wichtige Rolle.
Der Bergbau ist Geschichte, aber auch über das Ende der Förderung von Steinkohle hinaus, muss die Ruhrkohle AG (RAG) aktiv bleiben. Dabei geht es um die Wasserhaltung und dafür spielen Hünxe und Lohberg eine wichtige Rolle. Denn nach Ende des Steinkohlebergbaus würden sich die vorhandenen Schächte mit Wasser füllen. Und irgendwann würde dieses Wasser dann die Oberfläche erreichen oder aber in Bereiche eindringen, die Trinkwasser führen.
Bericht im Planungsausschuss
Das gilt es aber zu verhindern, weshalb das anfallende Wasser weggepumpt wird. Schon zur aktiven Zeit des Bergbaus wurde Wasser aus den Stollen entfernt, wurden Pumpen eingesetzt, wurde das Wasser in Flüsse eingeleitet. Künftig soll ein Teil bei Bergkamen in die Lippe eingeleitet werden, ein anderer Teil fließt weiterhin in die Ruhr und ein weiterer Teil bei Walsum in den Rhein.
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Und nach 2030 soll Grubenwasser auch über die ehemaligen Bergwerksstandorte Hünxe und Lohberg bei Voerde-Möllen in den Rhein gelangen. Darüber berichtete am Dienstag Dr. Michael Drobniewski, Betriebsdirektor Grubenwasserhaltung bei der RAG, im Hünxer Planungsausschuss.
Er stellte vor, wie das Wasser von Hünxe nach Lohberg und von dort in den Rhein gelangen soll. Drobniewski betonte dabei, dass Auflagen zu erfüllen seien, dass eine wasserrechtliche Genehmigung vorhanden sein muss, um Wasser einleiten zu können. Und dieses Verfahren umfasse auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung. In Hünxe und Lohberg würden Tauchpumpen dafür sorgen, dass das Wasser an die Oberfläche gelangt.
Lohberger Förderturm wird saniert
Auf Anfrage der NRZ teilte die RAG mit, dass das Bergwerk Lohberg und das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop beide den Schacht Hünxe als Wetter- und Materialschacht genutzt hätten. Deswegen bestehen zwischen den Schächten Lohberg 1 und 2 sowie dem Schacht Hünxe untertägige Verbindungen. Dadurch können alle drei Schächte als Brunnenstandorte für die Zentrale Wasserhaltung Lohberg genutzt werden. Das am Standort Hünxe gehobene Wasser werde dann über eine Rohrleitung übertägig nach Lohberg gebracht und von dort aus gemeinsam mit dem auf Lohberg gehobenen Wasser Richtung Rhein geführt.
Dafür werde das Fördergerüst in Hünxe nach heutiger Planung nicht benötigt und werde deshalb abgerissen. Der Förderturm in Lohberg werde bis Ende 2021 saniert, dort sollen auch zwei Maschinenhäuser gebaut werden. In Lohberg soll es eine Aufbereitungsanlage geben.
Lohberger Entwässerungsgraben wird nicht genutzt
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Für die Strecke von Hünxe nach Lohberg habe die RAG schon einen möglichen Korridor, in dem die Leitung verlegt werden könnte, gefunden. Entschieden sei noch nichts, auch müsse man noch mit den Grundstückseigentümern sprechen. Fest steht allerdings: Bis 2030 muss alles fertig sein, auch die Verbindung mit dem Rhein.
Eine Nutzung des Lohberger Entwässerungsgrabens schließt die RAG aus, wie Drobniewski erklärte. Auch hier soll es eine Rohrleitung geben. Auf einem Plan, den er den Hünxer Politikern präsentierte, war ein Korridor eingezeichnet. Da die Rohre überbaut werden dürfen, hätte man sie unterhalb der geplanten L4n legen können.
Das scheitert aber daran, dass die Planung für die Straße noch nicht soweit ist. Die RAG müsse mit der Planung nun beginnen, um 2030 fertig zu sein. Man könne nicht auf die L4n warten, so Drobniewski. Deshalb gebe es eine von der L4n losgelöste Planung. Es handele sich um eine Vorplanung, einen Zwischenstand, die RAG werde sich mit den Kommunen abstimmen.
Einleitungspunkt in Voerde-Möllen
Auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Lohberg ist eine Fläche reserviert für den Fall, dass zukünftig das Grubenwasser vor Einleitung in den Rhein aufbereitet werden muss. Alternative Standorte wurden nach Aussage der RAG geprüft, nach heutigem Stand ist jedoch der Standort Lohberg am besten geeignet.
Vorgesehen ist ein Einleitungspunkt im Bereich des ehemaligen Kohlekraftwerks Voerde-Möllen. Dort, so hieß es im Ausschuss, würden dafür Flächen benötigt.