Voerde. Die Stadt stellte das Vorhaben an der Friedrichsfelder Straße bei Bürgeranhörung vor. Dort gab es Fragen zum Immissionsschutz und zu Parkplätzen.

„Es ist wichtig und gut, dass wir uns heute hier treffen.“ Mit diesen Worten begrüßte Nicole Johann, Erste und Technische Beigeordnete der Stadt, am Mittwochnachmittag die Interessierten, die zur Bürgeranhörung in den Großen Sitzungssaal des Rathauses gekommen waren, um sich von der Stadt über das Bauvorhaben der neuen Polizeiwache informieren zu lassen – und um mit den Verantwortlichen aus der Verwaltung ins Gespräch zu kommen. Denn im letzten Teil der Veranstaltung hatten die Bürger die Möglichkeit, Wünsche und Anregungen zu äußern oder Fragen zu stellen. Damit beteiligte die Stadt die Bürger schon frühzeitig gleich zu Beginn des Verfahrens.

Das sind die Pläne

Doch zunächst gab Manfred Müser, Leiter des Fachbereiches für Stadtentwicklung und Baurecht, einen umfassenden und verständlichen Einblick in den „Bebauungsplan Nr. 137 Polizeiwache Voerde/Fried-richsfelder Straße“, wie es nüchtern heißt. Anhand von Stichpunkten, Übersichtsplänen und Grundrissen wurden die Ausführungen für die Anwesenden transparent und nachvollziehbar gemacht.

Der jetzige Standort an der Frankfurter Straße sei in die Jahre gekommen, sagte Müser, außerdem wolle man eine Polizeiwache in zentraler Lage – ein Umstand, der später auch von den anwesenden Bürgern, die sich bei der Fragerunde äußerten, begrüßt wurde.

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Am Anfang der Ausführungen schilderte Müser die Ausgangslage: Der aktuelle Flächennutzungsplan, der eine Wohnbaufläche vorsehe, werde geändert, damit die zweckgebundene Nutzung für die Polizei möglich sei. Der bisher öffentliche Parkplatz an der Friedrichsfelder Straße werde integriert und sei für Angestellte der Polizei und Besucher vorgesehen. Außerdem werde die Wegeverbindung für Fußgänger zum Wohngebiet anders geführt.

Bei dem Beschluss handele es sich um ein beschleunigtes Verfahren gemäß §13a des Baugesetzbuches, das ohne eine Umweltprüfung durchgeführt werden kann. „Die Umweltbelange fallen dennoch nicht unter den Tisch“, betonte Manfred Müser. Ein erstes Artenschutzgutachten mit Artenschutzprüfung sei bereits erstellt worden. Das Ergebnis: Keine planungsrelevanten Arten – dazu zählen etwa Fledermäuse oder bestimmte Vogelarten – seien in ihren Fortpflanzungs- oder Ruhestätten betroffen. Außerdem möchte die Stadt pro acht wegfallender Stellplätze einen neuen Baum pflanzen.

Das zweite Thema, das laut Müser bereits „intensiver bearbeitet“ worden sei, sei der Immissionsschutz. Das Gebiet neben der neuen Polizeiwache sei ein reines Wohngebiet und habe als solches den höchsten Schutzanspruch gegen Lärm. Da das Martinshorn nur bei Gefahr und nicht unmittelbar beim Verlassen des Geländes betätigt werden darf, seien lediglich nachts geringe Überschreitungen der zulässigen Werte möglich. Als Lärmschutzmaßnahmen sind Lärmschutzwände oder Carports angedacht.

Das beschäftigt die Bürger

Der Aspekt Lärmschutz und die Parkplatzsituation beschäftigten auch die Bürger. Ein Anwohner bezweifelt, dass die Stellflächen an der Friedrichsfelder Straße ausreichend seien. Seine Idee: Könnten die privaten Fahrzeuge der Polizeimitarbeiter nicht gegenüber auf der anderen Seite stehen? Das wäre denkbar und könne geprüft werden, lautete die Antwort von Manfred Müser. Außerdem sei der Fußgängerweg, der unterbrochen werden solle, stark frequentiert, so der Anwohner.

Die bisher angedachte Wegführung – so die Reaktion auf diesen Hinweis – dürfe über den Wasserspielplatz geführt werden, könne aber auch noch geändert werden.

>>Info: Anregungen können bis 2. Juli eingereicht werden

Wer die Bürgeranhörung nicht besuchen konnte, hat noch bis zum 2. Juli die Gelegenheit, Anregungen bei der Stadt einzureichen, danach gibt es dazu erst im September nach der Offenlegung des Beschlusses wieder die Möglichkeit. Die bei der Veranstaltung gezeigten Unterlagen sind auch online auf www.voerde.de einsehbar.