Voerde. Investor Rensing Immobilien baut an der Friedrichsfelder Straße die neue Wache für die Polizei in Voerde. Einzug soll im ersten Quartal 2022 sein.

Die Absichtserklärung, dass die Polizei in Voerde eine neue Wache bekommen soll, steht seit einigen Jahren im Raum. Jetzt kann das Vorhaben in seine Umsetzung gehen: Das Verfahren zur Suche nach einem Investor, der auf einer Fläche im Stadtgebiet ein bestehendes Gebäude für die Polizei umbaut oder einen Neubau realisiert, ist beendet. Den Zuschlag hat die Rensing Immobilien GbR aus Voerde erhalten. Nach den Plänen des ebenfalls heimischen Büros „Neunziggrad Hülsdonk Architekten PartGmbB“ wird auf einem Grundstück an der Friedrichsfelder Straße ein neues Polizeidienstgebäude errichtet.

Baustart soll im Dezember 2020 sein

Die neue Wache, für die nach Angaben von Architekt Karl-Heinz Hülsdonk im Dezember dieses Jahres der Baubeginn und im ersten Quartal 2022 die Inbetriebnahme sein sollen, wird von der Kreispolizeibehörde angemietet. Im Herbst 2018 hatte deren Leiter, Landrat Dr. Ansgar Müller, die gute Nachricht aus dem NRW-Innenministerium erhalten, dass die dafür notwendigen Mittel bereit gestellt würden. Im Frühjahr 2019 startete die öffentliche Ausschreibung – mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb.

Bei einer am Mittwoch kurzfristig anberaumten Pressekonferenz wurden Einzelheiten zu dem Bauvorhaben bekannt gegeben. Zudem unterzeichneten Landrat Ansgar Müller sowie Wilhelm und Dominik Rensing für die Investorenseite in der alten Polizeiwache an der Frankfurter Straße den Mietvertrag für das neue Gebäude. Das betreffende Grundstück an der Friedrichsfelder Straße – bisherige Eigentümerin: Vivawest – befindet sich im Bereich zwischen Teichacker und Buschacker in etwa gegenüber der Einfahrt Bahnacker. Außerdem werden für die neue Polizeiwache die südlich angrenzenden Parkplätze für die Beschäftigten benötigt. Das Gebäude für insgesamt 26 Polizistinnen und Polizisten wird über drei Geschosse verfügen. Der Mietvertrag wird für 15 Jahre mit Verlängerungsoption um fünf Jahre geschlossen.

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Für das Unternehmen Rensing ist es die erste Polizeiwache, die es bauen wird. Was die Objektgröße betrifft, habe man ähnliche Vorhaben im Bereich von Büro- und Wohnimmobilien schon realisiert, sagte Dominik Rensing. Im Fall eines Polizeidienstgebäudes jedoch sind hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, wie Karl-Heinz Hülsdonk deutlich machte. Mit ihm arbeitet Rensing nicht das erste Mal zusammen.

Die Investoren Dominik und Wilhelm Rensing, Landrat Dr. Ansgar Müller und Bürgermeister Dirk Haarmann (v.l.n.r.) am Mittwochnachmittag vor der alten Wache, wo der Mietvertrag für das neue Polizeidienstgebäude unterzeichnet wurde.     
Die Investoren Dominik und Wilhelm Rensing, Landrat Dr. Ansgar Müller und Bürgermeister Dirk Haarmann (v.l.n.r.) am Mittwochnachmittag vor der alten Wache, wo der Mietvertrag für das neue Polizeidienstgebäude unterzeichnet wurde.     © PR | Kreispolizeibehörde Wesel

Es sei eine Planung vorgelegt worden, die die polizeilichen Erfordernisse gut zu erfüllen verspreche, konstatierte Landrat Ansgar Müller beim Termin zur Mietvertragsunterzeichnung. Er unterstrich die Notwendigkeit einer neuen Heimat für die Polizei in Voerde. Die alte Wache an der Frankfurter Straße sei nicht mehr sachgerecht, stelle „keine zeitgemäße und angemessene Unterkunft“ mehr dar. Das Gebäude sei zwar günstig für den Kraftfahrzeugverkehr gelegen, aber fußläufig aus der Stadt nicht gut erreichbar, erklärte Müller.

Mit der Entscheidung für eine neue Wache in Voerde „geben wir als Kreispolizeibehörde ein weiteres Bekenntnis zur Präsenz in der Fläche ab“. Der Landrat erinnerte in dem Zusammenhang etwa an das vor einigen Jahren realisierte Neubauprojekt in Neukirchen-Vluyn oder die Modernisierung in Xanten und sprach von der „Strategie, die Dienstgebäude der Polizei im Kreis Wesel auf den aktuellen Stand zu bringen“.

„Das ist ein guter und wichtiger Tag für Voerde“, kommentierte Bürgermeister Dirk Haarmann den Termin zur Unterzeichnung des Mietvertrages. Der Chef der Stadtverwaltung erinnerte an die vor einigen Jahren aufgekommenen Gerüchte, wonach eine Schließung der Wache drohen könnte. Es habe sich da gezeigt, wie wichtig den Bürgern eine Polizeipräsenz am Ort für das subjektive Sicherheitsempfinden sei.

Bebauungsplan muss geändert werden

Damit die Polizeiwache auf dem dafür ausgesuchten Grundstück errichtet werden kann, muss die Stadt den Bebauungsplan ändern. Dort ist die Fläche als Wohngebiet ausgewiesen. Ziel ist Haarmann zufolge ein beschleunigtes Verfahren. Nach derzeitiger Überlegung soll im Oktober Baurecht für das Grundstück vorliegen.