Dinslaken/Voerde. Die Arbeiten für den dreigleisigen Ausbau der Bahnstrecke werden in Dinslaken etwa fünf Jahre dauern. Hier gibt es den ersten Lärmschutz.
Als vor drei Jahren in Oberhausen der dreigleisige Ausbau der Betuwe-Bahnstrecke offiziell startete, gab es einen großen Bahnhof. Fast unbemerkt sind die Arbeiten seit Jahresbeginn vorgerückt – nach Dinslaken und bald auch nach Voerde. Stefan Ventzke, Projektleiter der Deutschen Bahn, informierte am Mittwoch über den aktuellen Stand und den weiteren Ablauf – sofern dieser überschaubar ist. Es läuft – diese Botschaft wurde übermittelt. Dass nicht alles nach dem Geschmack der anliegenden Kommunen und Bürger läuft, zeigt die Klage der Stadt Voerde gegen die ersatzlose Streichung des Bahnübergangs Schwanenstraße, deren Begründung ebenfalls am Mittwoch bei Ventzke auf dem Schreibtisch landete.
Auf 73 Kilometern soll die Bahnstrecke auf drei Gleise erweitert werden, die Kosten sollen bei 1,5 Milliarden Euro liegen. Die Strecke ist in zwölf Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Auf vier Abschnitten – einem Teil von Oberhausen sowie für Dinslaken, Voerde (außer Friedrichsfeld) und Haldern – liegt schon Baurecht vor, so dass auf 17 dieser 73 Kilometer bereits gearbeitet wird.
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Das ist in Arbeit
Auf dem sieben Kilometer langen Dinslakener Abschnitt „haben wir schon fleißig angefangen mit dem Bauen“, so Ventzke. Dort und auch in Voerde wurden seit Januar schon mehrere tausend Bohrungen für Kampfmittelsondierungen vorgenommen – vor allem dort, wo Brücken und Lärmschutzwände entstehen sollen. Seit März wird eine provisorische Kabeltrasse verlegt. Damit sollen Leitungssicherungstechnik, Oberleitungsanlagen, Telekommunikationsanlagen und Bahnübergangssteuerung aus dem Baufeld genommen werden. Allein in Dinslaken wurden schon 6000 Meter dieser Kabeltrasse fertiggestellt. Weil die Leitungen die Strecke auch mitunter queren müssen, musste die Strecke mehrmals gesperrt werden. In Friedrichsfeld musste zudem eine Mineralölleitung verlegt werden.
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So geht es weiter
Die Kabeltrasse soll im zweiten Halbjahr in Voerde fortgeführt werden. Im Bereich des Bahnhofs Dinslaken beginnt die Bahn noch in diesem Jahr, die Oberleitungsanlagen umzubauen.
2021 und 2022 sollen die Bahnübergänge beseitigt werden. So werden die Bahnübergänge an der Jäger- und Holtener und Jägerstraße ersetzt. An der Jägerstraße wird eine Anbindung an die Brinkstraße sowie eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer geschaffen. An der Holtener Straße wird eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer gebaut.
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Das werde zu „Verbesserungen für die Bevölkerung“ führen, weil der Bahnverkehr dann reibungsloser laufen könne, so Ventzke. Ein neuralgischer Punkt in Dinslaken könnte die Brücke über die B8 (Willy-Brandt-Straße) werden. Die Erweiterungsarbeiten starten frühestens Ende 2021. Die B8 müsse dafür allenfalls „punktuell“ gesperrt werden. „Wir versuchen, den Straßenverkehr so wenig wie möglich zu beeinflussen, die B8 ist eine der Hauptachsen, uns ist klar, dass wir die nicht länger sperren können.“
Ab 2022 soll dann der tatsächliche Streckenausbau mit den Gleisarbeiten starten – auch dann werde aber nicht auf der ganzen Strecke durchgehend gebaut, sondern punktuell.
Insgesamt werden die Arbeiten in Dinslaken, so schätzt Ventzke, vier bis fünf Jahre dauern. Der Schallschutz kommt möglicherweise schon eher, als erstes wohl in Hiesfeld: An manchen Stellen sollen schon während der Bauphase Lärmschutzwände errichtet werden. „Das geht aber nur da, wo sie uns später nicht behindern.“
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Das ist noch offen
Im Rahmen des bisherigen Verfahrens gab es zwei erfreuliche Nachrichten für Dinslaken und Voerde: In Hiesfeld wird es beidseitigen Schallschutz geben, in Friedrichsfeld einen Lückenschluss zwischen Grenzstraße und dem von Bürgern gebauten Lärmschutzwall.
Offen ist aber weiter die Frage nach transparentem Lärmschutz. Laut Venztke hat die Bahn den Städten Dinslaken und Voerde teiltransparenten Lärmschutz zumindest an Stellen angeboten, wo Brücken Straßen queren. Ob auch für die Bahnhöfe transparenter Lärmschutz vorgesehen ist, konnte er am Mittwoch nicht sagen. Man sei noch in Abstimmung. Und der Fall Schwanenstraße ist ja auch nicht geklärt.