Dinslaken/Voerde/Hünxe. Der Normalbetrieb an den Grundschulen hat gut begonnen. Freude bei Kindern und Lehrern war groß, berichten Leiter aus Dinslaken, Voerde, Hünxe.

Diana Linder, Verena Hartmann und Barbara Kehr klingen zwar alle etwas geschafft, aber vielmehr noch erleichtert und glücklich, als sie Montagmittag ans Telefon gehen: Die drei Schulleiterinnen von Gartenschule in Dinslaken , Regenbogenschule in Voerde-Möllen und Schule am Dicken Stein in Hünxe-Bruckhausen haben eben den ersten Schultag im, wie ihn das NRW-Schulministerium nennt, „verantwortungsvollen Normalbetrieb“ geschafft.

Sehr emotional, das sagen alle drei, sei dieser sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer gewesen. Der Schultag habe, auch das sagen alle drei, soweit aber gut geklappt.

Großer Wunsch sich erstmal auszutauschen

„Die Kinder haben sich unglaublich gefreut, dass sie wieder zusammen in ihrer Klasse sind“, erzählt Gartenschulleiterin Diana Linder. Natürlich habe es da erstmal „unheimlich viel Gesprächsbedarf“ gegeben, den Wunsch sich untereinander auszutauschen. „Auch waren die Kinder heute natürlich gar nicht mehr an diesen normalen Unterricht gewöhnt – aber das ist ja verständlich“, sagt sie.

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Auch Linder ist als Klassenlehrerin einer vierten Klasse froh, „dass wir uns nun in den letzten beiden Wochen nochmal vernünftig voneinander verabschieden können“. Die 13 Lehrer der Gartenschule sind alle einsatzbereit, unterrichten jede Klasse seit gestern täglich vierstündig; habe verschiedene Anfangs- wie Pausenzeiten eingeführt und den Schulhof zweigeteilt, damit sich Kinder unterschiedlicher Klassen nicht zu Nahe kommen. Das Tragen einer Maske legen sie nur bei engen Raumverhältnissen nahe. „Auch wenn die Kinder aufgrund der letzten Wochen schon eingenordet sind, werden sie natürlich weiterhin für die Situation sensibilisiert“, sagt Linder.

Von den rund 200 Mädchen und Jungen der Gartenschule sind nur einzelne am Montag nicht zur Schule gekommen, weil sie mittels Attest nachgewiesen haben, dass es in ihrer Familie Risikopatienten gibt und sie deshalb lieber nicht kommen wollen. „Die Eltern waren auch teilweise recht skeptisch, was den Schulbetrieb jetzt angeht“, erzählt Linder, zeigt aber Verständnis dafür. Natürlich sei man zwiegespalten: einerseits froh, die Kinder wieder sehen und beschulen zu können, andererseits auch unsicher, ob dieser Schritt zum Regelbetrieb nun schon der richtige sei.

An Einbahnstraßensystem festgehalten

Verena Hartmann, Leiterin der Regenbogenschule, erzählt ebenfalls, „dass sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrerinnen sehr gefreut haben“. Die Schule mit rund 110 Kindern sei gut auf den Neustart vorbereitet gewesen, könne auf alle acht Lehrer, die Sonderpädagogin sowie die zwei pädagogischen Fachkräfte zurückgreifen und sogar Regelbetrieb anbieten – für die ersten und zweiten Klassen sind das täglich vier Stunden, für die dritten und vierten Klassen fünf oder sechs Stunden.

„Wir haben an unserem Einbahnstraßensystem festgehalten, versuchen trotzdem weiterhin auch Abstände einzuhalten“, erzählt Hartmann. Auch die Maskenempfehlung gelte weiterhin, vor allem an Stellen, wo es mal eng werden könne. „Unsere Klassenräume sind aber Gott sei Dank sehr groß“, sagt sie.

Hygienische Bedingungen auch weiterhin einhalten

„Es war emotional, die Freude auf allen Seiten war auf jeden Fall groß“, resümiert Barbara Kehr, Leiterin der Schule am Dicken Stein, den ersten Tag. „Wir haben wirklich unser Bestes gegeben, die hygienischen Bedingungen auch weiterhin einzuhalten“, sagt sie.

Den Kindern sei zum Beispiel angeraten worden, weiterhin Masken in der Tasche mitzubringen „für den Fall, dass es mal zu eng wird“.

>> NUR WENIGE KINDER IN DER OGS-BETREUUNG

  • Auch die Betreuung im Offenen Ganztag (OGS) hat laut Auskunft der drei Schulleiterinnen am ersten Tag gut funktioniert. Hierzu hatte es, wie berichtet, Unsicherheit gegeben, weil eine Mischung von Schülergruppen vermieden werden sollte, die OGS-Gruppen aufgrund ihrer geringeren Größe allerdings allein schon aus personellen Gründen nicht im Klassenverbund bleiben können. Das NRW-Schulministerium hatte vergangene Woche seine Vorgaben in diesem Punkt konkretisiert: „Kinder, die an Ganztags- oder Betreuungsangeboten teilnehmen, haben täglich zwei konstante Bezugsgruppen“, hieß es einer entsprechenden Mail an OGS-Verantwortliche.
  • Viele Eltern an den drei Grundschulen haben für die letzten zwei Wochen aber von der OGS-Betreuung abgesehen. Die OGS-Gruppen an der Gartenschule seien so nach wie vor „nicht größer als zehn Kinder“, sagt Diana Linder. An der Regenbogenschule sei die Anzahl der OGS-Kinder mit 20 ebenfalls „sehr überschaubar“ gewesen, so Verena Hartmann, an der Schule am dicken Stein mit laut Barbara Kehr 22 Kindern ebenfalls.