Dinslaken. Dinslaken hat ohne Erlaubnis einen Container auf privatem Grund aufgestellt - und ihn in der städtischen Auflistung konsequenterweise vergessen.
Wer in Dinslaken seine Altkleider entsorgen möchte, kann dafür einen Altkleidercontainer nutzen. Die Stadt Dinslaken listet auf ihrer Homepage über 60 Standorte städtischer und zehn Standorte gemeinnütziger Altkleidercontainer auf. Die Straße Rabenkamp ist auf keiner dieser Listen zu finden. Und dennoch nervt ein städtischer Altkleidercontainer die dortigen Anwohner seit Jahren. Unter anderem, weil die Stadt ihn damals ohne Erlaubnis auf ihrem privaten Grund abgestellt hat.
Das sagen die Anwohner
„Direkt neben unseren Pkw-Stellplätzen“, so ärgert sich Stefan Schulz, sei der Container platziert. Er ist einer von vier Eigentümern des zu den Stellplätzen gehörigen Hauses und beklagt die Müllberge, die sich regelmäßig an der Stelle türmen. Denn auch, wenn der städtische Altkleidercontainer auf der städtischen Homepage nicht aufgeführt ist: gefunden und genutzt wird er zum Leidwesen der Anwohner reichlich. „Hier sieht es regelmäßig unaufgeräumt aus“, so Stefan Schultz.
Nachts wird der Müll durchwühlt
Weil die Bürger ihre Altkleidersäcke „auch dann loswerden wollen, wenn der Container voll ist, werden diese rund um den Container abgestellt, sogar soweit, dass teilweise der Pkw-Stellplatz belagert wird“. Für die Wagen wird es dann eng. Wie häufig an Müllsammelplätzen, werden diese Müllberge nachts von anderen Bürgern durchsucht. Dadurch entstehe „noch größeres Chaos“, so Schulz.
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Besonders ärgerlich sei aber für die Eigentümer, dass der Container „auf unserem Grundstück aufgestellt wurde. Unserer Ansicht nach ohne jeglichen Rechtsgrund“, so Schulz. Mehrere Anwohner hätten die Stadt bereits mehrmals auf diesen Umstand hingewiesen, ohne dass etwas passiert sei. Zuletzt hätten die Immobilienverwalter Kontakt mit der Stadtverwaltung Dinslaken aufgenommen. Ebenfalls ohne Ergebnis. Der Container blieb an Ort und Stelle. „Scheinbar interessiert es niemanden, dass unser Grundstück rechtswidrig durch die Stadt genutzt wird,“ staunt Schulz.
Das sagt die Stadtverwaltung
Erst als die NRZ die Stadt kontaktiert hat, kam Bewegung in die Sache. Der Container stehe seit Jahren an dieser Stelle, bestätigt Stadtsprecher Marcel Sturm. Und zwar, wie er ebenfalls bestätigt, zum Teil auf privatem Grund - einer Wiese. Wann genau die Stadt ihn dort platziert habe, das lasse sich heute nicht mehr nachvollziehen. Und dass dafür privater Grund genutzt wurde, sei „den Kollegen beim Aufstellen damals schlicht und ergreifend nicht bewusst“ gewesen, so Marcel Sturm. Normalerweise stünden die Container auf städtischen Grundstücken. In der Auflistung der städtischen Altkleidercontainer auf der Homepage sei er „einfach vergessen worden,“ so Marcel Sturm, es habe sich nicht um eine „Verschleierungstaktik“ gehandelt, fügt er noch hinzu.
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Mittlerweile entspricht die Auflistung auf der Homepage der Realität: Nach unserem Anruf hat die Stadtverwaltung den Container, den es offiziell nie am Rabenkamp gab, abgeholt.
Hintergrund: Corona und Müll
Die Corona-Pandemie hat vielerorts zu einem erhöhten Müllaufkommen geführt. Auch Altkleider- und Glascontainer sind „deutlich voller als vor der Coronakrise“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Als Konsequenz landet Müll auf den Containern oder wird drumherum liegen gelassen. Die Stadt bittet die Bürger, bei vollen Containern die Leerung abzuwarten und die Sachen nicht daneben auf den Boden zu legen. Die Altkleidercontainer werden in der Regel einmal in der Woche, Problem-Standorte bis zu fünfmal in der Woche geleert. Die Erlöse senken die städtischen Abfallgebühren.
Die Liste der Altkleidercontainer findet sich auf dinslaken.de/de/dienstleistungen/altkleider/.