Voerde. Für den Kita-Neubau in Spellen ist eine Fläche gefunden. In Kürze spricht die Stadt mit Investor, mit dem der Träger, das CJD, zusammenarbeitet.

Die Stadt ist bei ihrer Suche nach einem Grundstück für den geplanten Bau einer neuen Kindertagesstätte (Kita) in Spellen fündig geworden. Die betreffende Fläche befindet sich in privatem Besitz. Mit dem Eigentümer laufen nach Angaben von Jörg Rütten, Beigeordneter der Stadt, die letzten Verhandlungen. Vertraglich müssten die Dinge noch geregelt werden. Als denkbare Modelle stehen Rütten zufolge ein Grundstückstausch oder -kauf im Raum.

Mehrere Kriterien wurden angelegt

Um welche Fläche es sich genau handelt, dazu wollte der Beigeordnete, der bei der Stadtverwaltung unter anderem die Aufgabenbereiche „Soziales und Jugend“ verantwortet, noch keine Angaben machen. Das gesuchte Grundstück für die Errichtung der neuen Kita soll bestimmte Kriterien erfüllen: Es soll nicht im Außenbereich von Spellen liegen, die Größe muss stimmen, und das Vorhaben muss dort planungsrechtlich machbar, also kurzfristig umzusetzen sein, und für die Stadt finanziell zu schultern sein, wie Jörg Rütten erläutert.

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Die Frage, wer die Trägerschaft für die neue Kindertagesstätte übernehmen wird, ist seit gut sechs Wochen geklärt. Ende März folgte der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung, aus dem Kreis der drei vorgestellten Interessenten das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) mit dieser Aufgabe zu betrauen. Damit sei in Voerde zum ersten Mal ein überregionaler Träger ausgewählt worden, konstatiert Rütten. Dabei spielten verschiedene Punkte eine Rolle. Die Stadt habe danach geschaut, wie die Kostenbeteiligung (der Trägeranteil liege im Falle des CJD bei drei Prozent) aussieht oder wie der Träger mit Blick auf das KiBiZ (Kinderbildungsgesetz) aufgestellt ist. Dabei geht es darum, wie das Angebot an den Bedarf der Eltern angepasst wird – also um das Thema „Randzeitenbetreuung, wenig Schließzeiten“, erklärt Rütten. Bei all dem sei das CJD überzeugender gewesen.

Beigeordneter geht von einem Jahr Bauzeit aus

Der 1947 gegründete Verein, Mitglied des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), arbeite im Kita-Bereich mit einem Investor zusammen. Die Stadt will in einem Gespräch in der übernächsten Woche mit diesem klären, welches Modell für die Errichtung der neuen Kita in Spellen angedacht und wie schnell sich der Neubau realisieren ließe, erklärt Rütten. In Anlehnung an die Erfahrungswerte bei der Kindertagesstätte an der Kastanienallee/Grenzweg in Friedrichsfeld geht er von einem Jahr Bauzeit aus.

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Um den Bedarf an Kita-Plätzen ab dem Kindergartenjahr 2020/21, das zum 1. August startet, decken zu können, plant die Stadt mit einer weiteren Interimskita, wie sie schon am Gymnasium Voerde steht. Diese dient der Evangelischen Kinderwelt als Übergangsquartier. Sie ist Träger der Kita, die auf dem Gelände der Evangelischen Kirchengemeinde Götterswickerhamm an der Stelle des Pavillons neu entstehen soll.

Die zweite Interimskita, ebenfalls in Modulbauweise, soll nach Möglichkeit in Spellen installiert werden. Gerne hätte die Stadt dies auf demselben Grundstück getan, das für den Neubau der viergruppigen Kindertagesstätte vorgesehen ist, denn dann wären nur einmal Erschließungskosten angefallen, wie Rütten erklärt. Ziel ist es, für das Provisorium ebenfalls in Spellen einen Standort zu finden.

>>Info: Platzangebot und Nachfrage im Kitajahr 2020/21

Mit der weiteren Interimskita sähe die Versorgungslage ausgehend von den Zahlen mit Stand 25. Februar 2020 ab dem 1. August wie folgt aus: Für den Ü3-Bereich – Eltern von über Dreijährigen haben einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz – liegen 984 Anmeldungen vor, 977 Plätze stünden zur Verfügung, sieben würden also fehlen. Bei den Kindern unter drei Jahren (U3) stehen einem Angebot von 234 Plätzen 297 Anmeldungen gegenüber, wovon durch die Unterbringung in Tagespflegestellen (53 Plätze) zehn Kinder unversorgt blieben. Der Beigeordnete Jörg Rütten spricht von einer fast 100-prozentigen Versorgung.