Kreis Wesel. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind im Kreis Wesel wegen der Corona-Krise sprunghaft angestiegen. Das sind die Zahlen der Agentur für Arbeit.

Die Corona-Krise lässt die Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel kräftig steigen. Das gab die Agentur für Arbeit in ihrem Bericht für April bekannt: Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent. Die Kurzarbeit liegt auf „Rekordhöhe“, so die Agentur für Arbeit: 3.571 Firmen haben konjunkturelle Kurzarbeit für 40.329 Beschäftigte im Kreis Wesel angemeldet.

10 Prozent mehr Arbeitslose als im Vormonat

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel ist „sprunghaft angestiegen“, so die Agentur für Arbeit. Das zeigt sich besonders im Rechtskreis SGB III, den die Agenturen für Arbeit betreuen. Die meisten Arbeitslosmeldungen kamen von Beschäftigten aus dem Einzelhandel, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gastgewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung.

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Im Kreis Wesel waren im April 15.929 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.490 Personen oder 10,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor beziehungsweise 9,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent). Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 726 Personen oder 15,7 Prozent auf 5.349 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 1.072 Personen oder 25,1 Prozent mehr arbeitslos gemeldet.

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Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 10.580 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 764 Personen oder 7,8 Prozent mehr als im Vormonat und 303 Personen oder 2,9 Prozent mehr als im April 2019.

45 Prozent weniger neue offene Stellen

Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Wesel insgesamt 415 neue Stellen. Das sind 349 Stellen oder 45,7 Prozent weniger als im März und 685 Stellen oder 62,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Kurzarbeit für jeden vierten Beschäftigten angemeldet

Vom 1. März bis 26. April haben 3.571 Betriebe Kurzarbeit für 40.329 Personen angemeldet. Das entspricht rechnerisch gut jedem vierten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (28,5 Prozent). Allerdings wird nicht jede angezeigte Kurzarbeit auch realisiert, so die Agentur für Arbeit. Betroffen waren Beschäftigte aus allen Branchen, insbesondere aus dem Gastgewerbe, dem Handel und Dienstleistungsbereichen wie zum Beispiel Reisebüros oder Friseur- und Kosmetiksalons.

„Ich bin froh, dass Unternehmen diesen Weg wählen, denn Kurzarbeit vermeidet Arbeitslosigkeit und hält bewährte Beschäftigte im Unternehmen,“ so Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel. Die Agentur habe das Personal für die Bearbeitung der Anträge verzehnfacht. Gleiches gelte für die Aufnahme von Arbeitsuchend- und Arbeitslosmeldungen, die aktuell telefonisch und online möglich sind.