Dinslaken/Voerde. Schon am ersten Tag nach der Zwangspause kam in die Ernst-Barlach-Gesamtschule keiner ohne Maske. Am Gymnasium Voerde gilt das nun auch.
Zwischen den Tischen ist ein gewisser Abstand, an jedem Tisch sitzt nur ein Schüler, alle tragen eine Maske. Seit Donnerstag sind die Schulen wieder geöffnet. Nicht für alle Schüler, aber für einen Teil. In den vergangenen Tagen haben sich die Schulen darauf vorbereitet, die NRZ fragte nach, wie der Tag gelaufen ist.
50 der 136 Lehrer fallen für den Unterricht aus
Am Eingang der Ernst-Barlach-Gesamtschule werden die Schüler darauf hingewiesen, Abstand zu halten. Und ohne Maske kommt auch keiner ins Gebäude. Für die Schüler, die keine eigenen hatten, verteilte Servicekraft Sven Michael Masken. In dem Gebäude gilt eine Maskenpflicht – wegen der engen Treppenhäuser, erklärt Schulleiter Hans-Ulrich Wangerin. Dort könne, wenn die Schüler auf einmal die Klassenräume verlassen, das Abstandsgebot nicht eingehalten werden.
300 Masken habe der Schulträger gestellt, 130 weitere seien von Lehrern selbst genäht worden. Sie sind für die Lehrerinnen und Lehrer vorgesehen. Von den insgesamt 136 Lehrern gehören rund 50 zur Risikogruppen, fallen für den Unterricht also aus.
Unterricht könne man das nicht nennen
Am ersten Schultag nach der coronabedingten Schließung habe auch kein normaler Unterricht stattgefunden, wie Wangerin sagt. Es seien eher Lerngruppen, eine Abweichung von der Regel, denn nicht eine gesamte Klasse kam zur Gesamtschule. Jede Klasse wurde in drei Gruppen aufgeteilt. „Es wurde in das soziale Gefüge der Klasse eingegriffen. Organisatorisch lief alles gut. Aber Unterricht könne man das nicht nennen.
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Die erste Gruppe traf von 8 bis 9.30 Uhr mit einem Lehrer zusammen, von 10 bis 11.30 Uhr folgte die zweite und von 12 bis 13.30 Uhr die dritte. Man habe den Auftakt auch bewusst „Begegnungstag“ genannt, mit dem normalen Unterricht von Deutsch oder Mathe hatte das nichts zu tun. Lehrer hatten wieder persönlichen Kontakt mit Schülern, Schülern wieder persönlichen Kontakt mit den Lehrern. Sie haben einen Fragebogen ausgefüllt, wie es in den vergangenen Wochen lief, mit dem Unterricht zuhause. Und sie haben ihren Stundenplan für die nächsten Wochen bekommen.
In Gruppen eingeteilt
Als „sehr diszipliniert“ bezeichnet Gerd Kube, Leiter des Gymnasiums Voerde (GV), das Verhalten der knapp 100 Abiturienten (Schüler der Q2), die nach mehrwöchiger coronabedingter Zwangspause gestern wieder in die Schule kamen. „Das klappt wirklich reibungslos.“ 94 Abiturienten des GV nehmen dort wieder am Unterricht teil, drei hätten aufgrund eigener oder Vorerkrankungen in der Familie „gute Gründe“, nicht zu erscheinen und weiter mit Hilfe ihrer Grund- und Leistungskurslehrer „Distanzlernen“ zu betreiben.
Einbahnstraßensystem im Gebäude
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Das GV, das im Vorfeld eine Hygienehausordnung unter Coronabedingungen erarbeitet und den Schülern den Raumplan, den Stundenplan und den Plan für den ersten Tag zur Verfügung gestellt hatte, teilte die 94 Abiturienten, die gestern zum Unterricht gekommen waren, in drei Gruppen ein – mit jeweils eigenem Haupteingang. Dort stehen Spender mit Desinfektionsmittel bereit. In dem Schulgebäude wurde ein Einbahnstraßensystem geschaffen.
Die Gruppen seien dreigestaffelt über die Hygienebedingungen informiert worden. Auch habe man sich Zeit genommen, ein Stimmungsbild bei den jungen Leuten abzufragen, erklärt Schulleiter Kube. Dabei sei eine Verunsicherung über die Bildungspolitik wegen der unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern und der Diskussionen über das Abitur deutlich geworden.
Schüler erhalten einen Mundschutz
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Nur sehr wenige Schüler seien mit einem Mund-Nasen-Schutz in die Schule gekommen, sagt Kube. Am GV gilt ab sofort eine Maskenpflicht außerhalb des Unterrichts. Die Schule habe das „Wahnsinnsglück“, dass die Mutter einer Schülerin der „Corona-Nothilfegruppe Voerde“ angehört, deren Ableger Mundschutze näht. 130 Stück habe das GV allein für die Q2 geschenkt bekommen und nochmal 120 für die Q1. Die Schüler, die noch kommen, sollen ebenfalls einen Mundschutz erhalten, freut sich Kube.