Dinslaken/Voerde/Hünxe. Auf das Osterfest wirkt sich das Corona-Virus aus. Aber wie? Das wollte die NRZ wissen und hat Personen aus Dinslaken, Voerde und Hünxe befragt.

Seit ein paar Wochen ist nichts mehr so wie es war: Die Geschäfte sind geschlossen, Restaurants dürfen nicht besucht werden und das öffentliche Leben ist sehr stark eingeschränkt. Auch auf das Osterfest wirkt sich das Coronavirus aus. Aber wie? Das wollte die NRZ-Redaktion wissen.

Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt hat der Redaktion via Istagram geschrieben: „Ostern keine gemeinsamen Gottesdienste hier in der Kirche in Hünxe zu feiern – das wird komisch. Gott sei Dank gibt es die Post und digital die Möglichkeit verbunden zu bleiben.“

Carmen Lohmann aus Dinslaken will gedanklich und mit dem Herzen bei all denen sein, die sie all die Jahre zuvor an Ostern getroffen habe. „ Es kommen auch wieder andere Zeiten und dann holen wir die schönen Dinge nach. Sollte das genau so nicht mehr möglich sein, machen wir einfach andere schöne Dinge. Schöne Ostertage, bleibt besonnen und vor allem bleibt gesund!“

Auch weitere Menschen berichten, wie sie in Zeiten von Corona die Ostertage verbringen. Hier finden Sie einige Beispiele:

Sabine Friemond-Kund: Gemeinsames Essen - mit Abstand

Sabine Friemond-Kund schreibt an ihrem zweiten Krimi.
Sabine Friemond-Kund schreibt an ihrem zweiten Krimi. © Privat | Privat

Für gewöhnlich begeht die Voerderin Sabine Friemond-Kund Ostern im kleineren und auch im größeren Familienkreis. In Folge der Corona-Pandemie sind die sonst üblichen Treffen wie das sonntags bei einer ihrer Schwestern mit vielen Angehörigen und Freunden diesmal gestrichen. Die große Leidtragende in dieser Zeit sei ihre Mutter, die rege am Familienleben teilnehme, sagt die Inhaberin der Buchhandlung „Lesezeit!“.

Der Austausch mit ihr finde nur noch am Telefon statt. Ihre Tochter, die Krankenschwester ist, habe sie darauf eingeschworen, „Abstand zur Oma“ zu halten, berichtet Sabine Friemond-Kund. Ältere Menschen gehören zur Corona-Risikogruppe, sie sind anfälliger für schwere Krankheitsverläufe. Aus diesem Grund verlief das gemeinsame Essen an Karfreitag anders als sonst: Der Lebensgefährte von Sabine Friemond-Kund hatte zu Hause gekocht, dann ging es mit dem Auto zu ihrer Mutter, um in deren großem Garten gemeinsam zu speisen. Mit dabei: der Sohn der Buchhändlerin, der mit im gemeinsamen Haushalt lebt. Um den erforderlichen Sicherheitsabstand zu wahren, wurde ein großer Tisch aufgebaut, an dessen Ende die Mutter Platz nahm. Durch das Haus wurde nicht gelaufen.

So wirkt sich Corona auf das Osterfest aus

Es kommen auch wieder bessere Zeiten

Seit ein paar Wochen ist nichts mehr so wie es war: Die Geschäfte sind geschlossen, Restaurants dürfen nicht besucht werden und das öffentliche Leben ist sehr stark eingeschränkt. Auch auf das Osterfest wirkt sich das Corona-Virus aus. Aber wie? Das wollte die NRZ-Redaktion wissen. Auf dieser Seite finden Sie einige Beispiele.Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt hat der Redaktion vie Facebook geschrieben: „Ostern keine gemeinsamen Gottesdienste hier in der Kirche in Hünxe zu feiern – das wird komisch.

Sabine Friemond-Kund : Gemeinsames Essen - auf Abstand

Für gewöhnlich begeht Sabine Friemond-Kund Ostern im kleineren und auch im größeren Familienkreis. In Folge der Corona-Pandemie sind die sonst üblichen Treffen wie das sonntags bei einer ihrer Schwestern mit vielen Angehörigen und Freunden diesmal gestrichen. Die große Leidtragende in dieser Zeit sei ihre Mutter, die rege am Familienleben teilnehme, sagt die Inhaberin der Buchhandlung „Lesezeit!“.Der Austausch mit ihr finde nur noch am Telefon statt. Ihre Tochter, die Krankenschwester ist, habe sie darauf eingeschworen, „Abstand zur Oma“ zu halten, berichtet Sabine Friemond-Kund. Ältere Menschen gehören zur Corona-Risikogruppe, sie sind anfälliger für schwere Krankheitsverläufe. Aus diesem Grund verlief das gemeinsame Essen an Karfreitag anders als sonst: Der Lebensgefährte von Sabine Friemond-Kund hatte zu Hause gekocht, dann ging es mit dem Auto zu ihrer Mutter, um in deren großem Garten gemeinsam zu speisen. Mit dabei: der Sohn der Buchhändlerin, der mit im gemeinsamen Haushalt lebt. Um den erforderlichen Sicherheitsabstand zu wahren, wurde ein großer Tisch aufgebaut, an dessen Ende die Mutter Platz nahm. Durch das Haus wurde nicht gelaufen.Sabine Friemond-Kund empfindet die Zeit jetzt als „sehr surreal“. Den von Menschen in diesen Tagen und Wochen der Kontaktsperre beschriebenen „Lagerkoller“ kann sie für sich so nicht bestätigen, da sie durch die rege genutzte Online-Bestellung von Büchern mit Lieferservice und Abholmöglichkeit sehr eingebunden und daher „gut abgelenkt“ ist, wie sie berichtet.Die Zeit an Ostern, die sie nun ansonsten nicht mit Familientreffen verbringen kann, weiß die 51-Jährige aber auch so gut zu füllen: Sabine Friemond-Kund wird sich auf zu den Schauplätzen ihres zweiten Krimis (Arbeitstitel: „Teufelskuhle“) machen und damit ihrer Heldin Christin Erlenbeck den Weg bereiten. Ihre „Tatorterkundungen“ werden sie in die Testerberge und in das Waldgebiet am städtischen Friedhof an der B8 führen. Neben dem Schreiben an ihrem Buch wird sie sich auch eines zur Lektüre daheim mitnehmen: Dora Heldts „Mathilda oder Irgendwer stirbt immer“.

Familie Lukasiewicz verbringt die Zeit im Garten

Familie Lukasiewicz – das sind Mama Katarzyna, Sohn Dario (8) und Tochter Mia (3) – sind froh, dass das Wetter dieses Jahr zu Ostern wohl mitspielen wird. „So können wir draußen im Garten sitzen, spielen und die Sonne genießen“, sagt Mutter Katarzyna. „Das ist natürlich schon ein großer Vorteil, den wir gegenüber anderen Familien ohne Garten haben.“

Familie Drost: Dinslaken statt Ostfriesland

Familie Drost – also Mutter Melanie, Vater Dirk und Tochter Paula (14) – verbringen die Ostertage dieses Jahr erstmals wieder Zuhause. „Bevorzugtes Ziel war sonst immer Ostfriesland und seine Inseln“, erzählt Melanie Drost. Da das Trio sonst über die Ostertage meist auf Reisen war, hat es natürlich auch immer auswärts gegessen. „Das geht in diesem Jahr leider nicht. Ich musste mir wahrlich den Kopf darüber zerbrechen, was ich an den Feiertagen kochen soll“, sagt Melanie Drost. Dieses Jahr kämen ihre Eltern und ihr Sohn zum Essen vorbei, „wir werden im kleinen Rahmen ein kleines bisschen Familienzeit miteinander verbringen“.Karsamstag wird die Familie aus Dinslaken Ostereier färben. „Das ist selbstverständlich und musste zum Glück nicht abgesagt werden“, sagt Melanie Drost. Der Kurzurlaub in Ostfriesland könne ja auch später noch nachgeholt werden.

Ostereierverstecken läuft bei Giesela Marzin anders

Das Ostereiersuchen mit den Enkeln im eigenen Garten fällt für Gisela Marzin und ihren Mann Joachim in diesem Jahr aus – genauso wie der Brunch, zu dem sich die Familie sonst vorher auswärts trifft. Die 90-jährige Tante bleibt diesmal an Ostern alleine. Zum Glück ist die Seniorin „pragmatisch“. So beschreibt Gisela Marzin die Tante.Der 62-jährigen Voerderin, die beruflich in Dinslaken als Stadtarchivarin tätig ist, fällt es „sehr schwer, die Kinder nicht zu sehen“. Doch der gute alte Brauch, für die Enkel etwas zu verstecken, soll in Zeiten von Corona zumindest nicht aufgegeben werden: Die Großmutter von vier Enkeln im Alter von sieben Monaten bis elf Jahren und ihr Mann werden dies draußen bei den beiden Töchtern tun – und zwar so, dass die Kinder es nicht mitkriegen. Vom Suchen „bekommen wir dann die Fotos – hoffentlich“, sagt Gisela Marzin lachend.Nicht nur der fehlende Kontakt zu den Töchtern und Enkeln stimmt Gisela Marzin traurig: Zwar sei sie keine regelmäßige Kirchgängerin, aber für sie ist es wichtig, an den hohen Feiertagen wie Ostern die Festmessen in St. Paulus besuchen, „in der Gemeinschaft feiern“ und „den Impuls“ bekommen zu können. Die massiven Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie seien „ein tiefer Einschnitt“. Alle aber müssten ihren Beitrag dazu leisten, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.Die Osterfeiertage möchte die 62-Jährige, „wenn das Wetter mitspielt“, vor allem im Garten verbringen. Auch Radtouren zu zweit kämen in Frage. Zudem bliebe die Zeit zur Lektüre. Im Moment liest Gisela Marzin gerne Sachbücher. Dafür fehlt ihr ansonsten, wenn sie arbeitet, die Konzentration, erzählt die Dinslakener Stadtarchivarin.

Bei Familie von Andre Rühl wird Ostern kleiner gefeiert

Früher kamen bei Familie Rühl in Hünxe „schon mal 15 Leute zusammen, die sich Ostern mit den Eltern um den Tisch versammelten: Oma, Tanten und wir Kinder“, erzählt André Rühl. Eier wurden gefärbt, mit Oma ging es auch mal in den Ostergottesdienst.In diesem Jahr werde mit der großen Familie aus dem Haus – dazu gehören auch Vater Heinrich und Mutter Anneliese – „auf der Terrasse Kaffee getrunken, „und in Abstand, denn Opa und Oma gehören mit über 70 Jahren zur Risikogruppe“, weiß André Rühl. Auch die Rühls vermissen den Besuch des Osterfeuers des JSV Hünxe und in der Nachbarschaft. Sicherheitsmaßnahmen in der Corona-Krise müssten natürlich sein, „wir schließen uns aber nicht komplett weg.“

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Sabine Friemond-Kund empfindet die Zeit jetzt als „sehr surreal“. Den von Menschen in diesen Tagen und Wochen der Kontaktsperre beschriebenen „Lagerkoller“ kann sie für sich so nicht bestätigen, da sie durch die rege genutzte Online-Bestellung von Büchern mit Lieferservice und Abholmöglichkeit sehr eingebunden und daher „gut abgelenkt“ ist, wie sie berichtet.

Die Zeit an Ostern, die sie nun ansonsten nicht mit Familientreffen verbringen kann, weiß die 51-Jährige aber auch so gut zu füllen: Sabine Friemond-Kund wird sich auf zu den Schauplätzen ihres zweiten Krimis (Arbeitstitel: „Teufelskuhle“) machen und damit ihrer Heldin Christin Erlenbeck den Weg bereiten. Ihre „Tatorterkundungen“ werden sie in die Testerberge und in das Waldgebiet am städtischen Friedhof an der B8 führen. Neben dem Schreiben an ihrem Buch wird sie sich auch eines zur Lektüre daheim mitnehmen: Dora Heldts „Mathilda oder Irgendwer stirbt immer“.

Familie Lukasiewicz verbringt die Zeit im Garten

 Das ist Familie Lukasiewicz: Mama Katarzyna, Dario und Mia.
 Das ist Familie Lukasiewicz: Mama Katarzyna, Dario und Mia. © Privat | Privat

Familie Lukasiewicz aus Dinslaken – das sind Mama Katarzyna, Sohn Dario (8) und Tochter Mia (3) – sind froh, dass das Wetter dieses Jahr zu Ostern wohl mitspielen wird. „So können wir draußen im Garten sitzen, spielen und die Sonne genießen“, sagt Mutter Katarzyna. „Das ist natürlich schon ein großer Vorteil, den wir gegenüber anderen Familien ohne Garten haben.“ Das Frühstück bei ihrer Mutter, das sonst üblich war, „weil wir immer mit der Familie zusammen waren“, werden die drei aufgrund der coronabedingten Situation ausfallen lassen. „Ich denke trotzdem, dass wir zumindest kurz bei ihr vorbeigehen werden – sie hat Mia und Dario in den vergangenen Wochen auch immer wieder mal betreut, wenn ich arbeiten musste – von daher gehört sie ja auch zu unserem engsten Kreis im Moment“, erklärt sie. Ansonsten versucht die Mutter, die Ostertage trotzdem österlich zu gestalten: Die Eiersuche darf also auf keinen Fall fehlen.

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Familie Drost: Dinslaken statt Ostfriesland

Familie Drost – also Mutter Melanie, Vater Dirk und Tochter Paula (14) – verbringen die Ostertage dieses Jahr erstmals wieder Zuhause. „Bevorzugtes Ziel war sonst immer Ostfriesland und seine Inseln“, erzählt Melanie Drost. Da das Trio sonst über die Ostertage meist auf Reisen war, hat es natürlich auch immer auswärts gegessen.

Ostern bei Paula (l.), Dirk und Melanie Drost wird 2020 anders.
Ostern bei Paula (l.), Dirk und Melanie Drost wird 2020 anders. © PR | Privat

„Das geht in diesem Jahr leider nicht. Ich musste mir wahrlich den Kopf darüber zerbrechen, was ich an den Feiertagen kochen soll“, sagt Melanie Drost. Dieses Jahr kämen ihre Eltern und ihr Sohn zum Essen vorbei, „wir werden im kleinen Rahmen ein kleines bisschen Familienzeit miteinander verbringen“.Karsamstag wird die Familie aus Dinslaken Ostereier färben. „Das ist selbstverständlich und musste zum Glück nicht abgesagt werden“, sagt Melanie Drost. Der Kurzurlaub in Ostfriesland könne ja auch später noch nachgeholt werden.

Ostereierverstecken läuft bei Gisela Marzin dieses Mal anders

Das Ostereiersuchen mit den Enkeln im eigenen Garten fällt für Gisela Marzin und ihren Mann Joachim in diesem Jahr aus – genauso wie der Brunch, zu dem sich die Familie sonst vorher auswärts trifft. Die 90-jährige Tante bleibt diesmal an Ostern alleine. Zum Glück ist die Seniorin „pragmatisch“. So beschreibt Gisela Marzin die Tante.

Der 62-jährigen Voerderin, die beruflich in Dinslaken als Stadtarchivarin tätig ist, fällt es „sehr schwer, die Kinder nicht zu sehen“. Doch der gute alte Brauch, für die Enkel etwas zu verstecken, soll in Zeiten von Corona zumindest nicht aufgegeben werden: Die Großmutter von vier Enkeln im Alter von sieben Monaten bis elf Jahren und ihr Mann werden dies draußen bei den beiden Töchtern tun – und zwar so, dass die Kinder es nicht mitkriegen. Vom Suchen „bekommen wir dann die Fotos – hoffentlich“, sagt Gisela Marzin lachend.

Gisela Marzin wird Ostern viel Zeit im Garten verbringen.      
Gisela Marzin wird Ostern viel Zeit im Garten verbringen.       © PR | Privat

Nicht nur der fehlende Kontakt zu den Töchtern und Enkeln stimmt Gisela Marzin traurig: Zwar sei sie keine regelmäßige Kirchgängerin, aber für sie ist es wichtig, an den hohen Feiertagen wie Ostern die Festmessen in St. Paulus besuchen, „in der Gemeinschaft feiern“ und „den Impuls“ bekommen zu können. Die massiven Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie seien „ein tiefer Einschnitt“. Alle aber müssten ihren Beitrag dazu leisten, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Die Osterfeiertage möchte die 62-Jährige, „wenn das Wetter mitspielt“, vor allem im Garten verbringen. Auch Radtouren zu zweit kämen in Frage. Zudem bliebe die Zeit zur Lektüre. Im Moment liest Gisela Marzin gerne Sachbücher. Dafür fehlt ihr ansonsten, wenn sie arbeitet, die Konzentration, erzählt die Dinslakener Stadtarchivarin.

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Bei Familie von Andre Rühl wird Ostern kleiner gefeiert

Andre Rühl aus Hünxe vermisst den Besuch des Osterfeuers.
Andre Rühl aus Hünxe vermisst den Besuch des Osterfeuers. © PR | Privat

Früher kamen bei Familie Rühl in Hünxe „schon mal 15 Leute zusammen, die sich Ostern mit den Eltern um den Tisch versammelten: Oma, Tanten und wir Kinder“, erzählt André Rühl. Eier wurden gefärbt, mit Oma ging es auch mal in den Ostergottesdienst. In diesem Jahr werde mit der großen Familie aus dem Haus – dazu gehören auch Vater Heinrich und Mutter Anneliese – „auf der Terrasse Kaffee getrunken, „und in Abstand, denn Opa und Oma gehören mit über 70 Jahren zur Risikogruppe“, weiß André Rühl. Auch die Rühls vermissen den Besuch des Osterfeuers des JSV Hünxe und in der Nachbarschaft. Sicherheitsmaßnahmen in der Corona-Krise müssten natürlich sein, „wir schließen uns aber nicht komplett weg.“