Dinslaken. . Bruchschüler hat nun Ferien und findet das „voll doof“, weil er weiter lernen möchte. Auf das Zeugnis sind er und seine Mutter „sehr stolz“.

Ganz schön aufgedreht ist Dario heute. Er kommt bis zur Haustüre gelaufen, um kurz „Hallo“ zu sagen und die Hand zu schütteln, dreht postwendend wieder um in Richtung Wohnzimmer und steuert den Esszimmertisch, der auch als sein Schreibtisch dient, an.

Da liegt es, Darios erstes Zeugnis. Oder vielmehr seine erste schriftliche Beurteilung. Wie alle Erstklässler hat der Sechsjährige das beidseitig bedruckte und mit Stadtwappen sowie dem Umriss seiner Grundschule, der Bruchschule, versehene Schreiben am Mittwoch erhalten – noch ohne Noten, dafür aber mit einer schriftlichen Einschätzung der Klassenlehrerin.

Die Einschätzung der Lehrerin ist positiv ausgefallen

Dario folge dem Unterricht „stets aufgeschlossen und aufmerksam“, arbeite „selbstständig, konzentriert und ausdauernd“, erledige schriftliche Arbeiten und Hausaufgaben „gewissenhaft und ordentlich“, sei ein „lernwilliger und anstrengungsbereiter Schüler“ und zeige „Freude am Lernen“ steht da. Dario ist zufrieden mit der Beurteilung. „Ist doch gut, oder nicht?“, sagt er. „Ich bin sehr stolz auf Dario“, sagt seine Mama. Er habe wirklich große Entwicklungsschritte gemacht innerhalb des Jahres. Das mit dem Lesen zum Beispiel ging so schnell – von einem auf den anderen Tag habe er fließend lesen können. „Da hab ich teilweise echt auch Gänsehaut gehabt“, erinnert sich Kasia.

Am Freitag nun wird Dario seinen letzten Schultag in der ersten Klasse haben, drei Schulstunden lang ist der letzte Tag. Dann stehen die Sommerferien an – Dario hat sechs Wochen frei. „Voll doof“, findet er. „Ich würde lieber weiter in die Schule gehen.“ Noch mehr Neues lernen, das mache schließlich so viel Spaß.

Dario freut sich auf Schwimmunterricht in Klasse 2

Stattdessen geht es für Familie Lukasiewicz aber erstmal in den Urlaub nach Kreta. „Zehn Tage ausspannen“, sagt Mama Kasia mit Freude in der Stimme. „Dann kann ich endlich im Meer baden“, sagt Dario mit Freude in der Stimme. Schwimmen hat er kürzlich gelernt, auch das Seepferdchen hat er schon bestanden. Er wird es also nicht mehr im Schwimmunterricht machen müssen, der im kommenden, dem zweiten Schuljahr startet. „Auch Eislaufen wird Dario dann“, erzählt Kasia. „Das kann ich aber noch nicht“, ergänzt Dario. „Wir können es ja vorher noch üben“, antwortet Kasia.

Dario übt gern. Vor allem mit seinen Lies-mal-Heft. Das sechste hat er gerade beendet. „Ich hab geplant, dass ich in den Ferien das siebte Lies-mal-Heft durcharbeite“, sagt Dario. „Mama, haben wir das schon gekauft?“ „Machen wir morgen, Dario.“ Auch ein paar Unterrichtsmaterialien für die zweite Klasse fehlen noch. „Wir haben wieder eine Liste von der Schule bekommen, ein bisschen Zeit um die Sachen zu besorgen haben wir ja aber noch“, sagt Kasia.

An Darios siebtem Geburtstag startet die Schule wieder

„Wobei“, überlegt sie und gerät ins Grübeln. „Das Schuljahr selbst ist schon wahnsinnig schnell vorbeigegangen.“ Dann würden es die sechs Wochen sicherlich auch. Und dann, offiziell ab dem 1., in Wirklichkeit ab dem 29. August, genau an Darios siebtem Geburtstag also, besucht er schon die zweite Klasse.

„Dann wird die Stadt uns ja bald auch dazu befragen, auf welche Schule Dario anschließend soll“, sagt Kasia, meint die von der Politik in Auftrag gegebene Elternbefragung. „Das weiß ich doch jetzt noch nicht“, sagt sie nur. Dario aber hat schon einen Wunsch. „Ich möchte auf die beste Schule, aufs Gymnasium“, sagt der Sechsjährige. „Kann ich das?“

>> Das waren unsere Bisherigen Besuche bei Dario und seiner Familie