Voerde. Weil Senioren in den Einrichtungen wegen Corona über Ostern keinen Besuch haben dürfen, hat eine Voerderin eine Aktion für sie gestartet.

Mit der Bitte ihrer Schwägerin Tanja Müller, ob sie und ihre beiden Töchter zu Ostern nicht etwas für die Bewohner der Senioreneinrichtung Carpe Diem basteln könnten, fing für Natasa Wölke alles an: Die 34-Jährige aus Voerde hat vor rund zwei Wochen eine Oster-Bastelaktion für Senioren in Pflegeheimen ins Leben gerufen – und viele Voerder aber auch Menschen aus Dinslaken und Wesel, bastelten, malten und schrieben mit.

Denn die Bewohner in den Einrichtungen dürfen aufgrund der aktuellen Corona-Krise derzeit bekanntlich keinen Besuch empfangen – auch über Ostern nicht. „Das ist sehr traurig, wo wir doch alle mit unseren Lieben daheim zusammen sein können“, sagt Wölke. Allerdings dürften die Senioren eben Post empfangen und so sei die Idee der „Osterpost“ bei ihr herangereift. „Es sollte eine Geste sein, die zeigt: Schaut mal, wir denken an Euch, auch wenn wir Euch gerade nicht besuchen dürfen. Ihr seid nicht allein!“

Aufruf über soziale Netzwerke erzielte „Wahnsinnsresonanz“

Da Wölke und ihre beiden sechs und zwei Jahre alten Töchter die knapp 70 Bewohner in der Einrichtung natürlich nicht im Alleingang mit der „Osterpost“ erfreuen konnten, startete Wölke einen Aufruf über soziale Netzwerke und erntete eine, wie sie findet, „Wahnsinnsresonanz“. Bestimmt 40 oder sogar 50 Menschen hätten sich bei ihr gemeldet, wollten mitmachen, die Aktion unterstützen.

Natasa Wölke (2. v.r.) übergab die Osterpost nun zusammen mit ihren Töchtern Maja (6) und Loni (2) an Stefanie Ebbert (v.l., Leiterin soziale Betreuung), Susanne Wolf (stellvertretende Hauswirtschaftsleitung) und Tanja Müller (r., Hauswirtschaftsleitung) von Carpe Diem.
Natasa Wölke (2. v.r.) übergab die Osterpost nun zusammen mit ihren Töchtern Maja (6) und Loni (2) an Stefanie Ebbert (v.l., Leiterin soziale Betreuung), Susanne Wolf (stellvertretende Hauswirtschaftsleitung) und Tanja Müller (r., Hauswirtschaftsleitung) von Carpe Diem. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

„Also habe ich jeden Morgen vor unserer Haustür eine Kiste aufgestellt, wo die Bastelspenden vorbeigebracht werden konnten und sie abends wieder reingeholt, damit die Sachen auch nicht feucht werden“, erzählt sie.

Zahlreiche Bastelspenden landeten in der Kiste

Zahlreiche Bastelspenden seien in der Kiste gelandet, so viele, dass die eine bald nicht mehr ausreichte und eine weitere her musste. Selbstgemalte Bilder von Kindern waren darin und selbstgebastelte Grußkarten, aber auch Fensterbilder, Eierwärmer und mehr. „Ich bin begeistert, dass so viele Menschen mitgemacht haben“, sagt Natasa Wölke. „Das ist echt toll.“

In zwei Fuhren hat die Voerderin die „Osterpost“ an Carpe Diem übergeben, da doch mehr als 70 Überraschungen zusammengekommen sind, sollen auch andere Einrichtungen in Voerde von der Aktion profitieren.

„Die Leitung hat sich schon mit anderen Seniorenheimen in Verbindung gesetzt“, sagt Wölke. Pünktlich am Ostersonntag sollen die Grußkarten, Filzhasen, Eierkartonküken & Co. dann an die Senioren übergeben werden – und werden hoffentlich für glückliche Gesichter sorgen.