Dinslaken/Mülheim/Monheim. Mehrere Geldautomaten wurden in der Nacht zu Dienstag in Dinslaken, Mülheim und Monheim gesprengt. Laut LKA steigt die Zahl der Fälle massiv an.

Unbekannte haben in Dinslaken, Monheim und Mülheim an der Ruhr mehrere Geldautomaten gesprengt.

Eine Explosion ereignete sich kurz nach Mitternacht in Dinslaken, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Zeugen sahen danach ein schwarzes Auto mit mehreren Menschen, dass fluchtartig in Richtung Autobahn 3 fuhr.

Höhe der Beute in allen Fällen noch unklar

Gut drei Stunden später sprengten Kriminelle im Mülheimer Stadtteil Dümpten einen weiteren Geldautomaten, kurz darauf den dritten im Stadtteil Speldorf.

Gegen 3.45 Uhr sollen drei dunkel gekleidete Männer vor einer Spielhalle in Monheim einen frei stehenden Geldautomaten gesprengt haben. Erste Ermittlungen vor Ort ergaben den Verdacht, dass die Täter möglicherweise mit einem roten Auto vom Tatort geflüchtet waren.

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Roter Golf mit niederländischem Kennzeichen

Ein Zeuge hatte der Polizei mitgeteilt, zur angegebenen Zeit einen roten VW Golf mit niederländischem Kennzeichen in Richtung A 59 davonfahren gesehen zu haben. Ob dieser Wagen etwas mit der Geldautomatensprengung zu tun hat, ist aktuell noch nicht geklärt und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Die Höhe der Beute war zunächst in allen Fällen unklar. Der Schaden am Automaten in Monheim beläuft sich auf 3000 Euro.

Menschen wurden laut Polizei bei den Sprengungen jedoch nicht verletzt. Darüber, ob die Taten zusammenhängen, lagen keine Informationen vor.

LKA: Zahl der Automatensprengungen in NRW ist rapide gestiegen

Laut Angaben des Landeskriminalamts (LKA) ist die Zahl der Geldautomatensprengungen in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr wieder rapide angestiegen – mit zum Teil ganz erheblichen Sachschäden. Mit den Sprengungen jetzt in Mülheim, Monheim und Dinslaken zählte das LKA bereits 44 Fälle, darunter 26 Versuche. Zum Vergleich: 2019 waren es bis zum 24. März lediglich 15 Taten gewesen, darunter sechs Versuche.

Die Ermittler beim LKA gehen davon aus, dass ein Großteil der Automatensprenger nach wie vor aus den Niederlanden einreist. Allein seit Mitte März gab es in NRW zehn Taten, fast alle in der Rhein-Ruhr-Schiene, wo Autobahnen wie A3 oder A40 schnell ins Nachbarland führen.

Zwei Tote in Emmerich

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„Wir arbeiten eng und gut mit unseren Kollegen dort zusammen“, sagte ein LKA-Sprecher auf Nachfrage der Redaktion. Es sei sehr wichtig, dass der Ermittlungsdruck in den Niederlanden weiter hoch bleibe.

Die Täter flüchten in der Regel mit hohem Tempo in hochmotorisierten Limousinen. Vor etwas mehr als drei Wochen hatte es auf der A 12 bei Zevenaar in den Niederlanden einen Unfall mit zwei Toten gegeben, weil ein Fahrer die Kontrolle über sein Auto verloren hatte. Kurz zuvor war auf deutscher Seite in Emmerich versucht worden, einen Geldautomaten aufzubrechen. (mit dpa)