Emmerich. Unbekannte versuchten in Emmerich, einen Geldautomaten aufzubrechen. Kurz darauf kam es zu einem Unfall mit zwei Toten auf der A12 bei Zevenaar.

Es war am Freitagmorgen gegen vier Uhr, als Unbekannte versuchten, einen Geldautomaten in Emmerich an der Ostermayerstraße, in der Nähe der Spielhalle, aufzubrechen. Zeugen hätten drei Täter bei der Flucht beobachtet, berichtete die Sprecherin der Kreispolizeibehörde Kleve. In zeitlicher Nähe zur Tat kam es auf der A12 bei Zevenaar in den Niederlanden zu einem Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern.

Sicherheitsfirma meldet Alarmauslösung

Der zerstörte Geldautomat an der Ostermayerstraße.
Der zerstörte Geldautomat an der Ostermayerstraße. © dpa | Arnulf Stoffel

Um 4.03 Uhr meldete eine Sicherheitsfirma eine Alarmauslösung an dem Automaten. Als Beamte der Bundespolizei und eine Emmericher Streife kurze Zeit später am Tatort eintrafen, fehlte von den Tätern zunächst jede Spur.

Versuchter Automatenaufbruch in Emmerich: Es gab keine Sprengung

Am Geldautomaten wurden massive Hebelspuren festgestellt, zu einer Sprengung war es offenbar nicht gekommen. In der näheren Umgebung haben Anwohner allerdings auch keine Explosionsgeräusche vernommen.

Überwachungskamera zeigt drei Täter

Die Überwachungskameras einer angrenzenden Spielhalle zeigten insgesamt drei Täter, die offenbar versuchten, mit Gasflaschen und Zuleitungen eine Sprengung herbei zu führen. Ebenso war das Täterfahrzeug, ein silberner Audi A3 in der hochmotorisierten Sportvariante mit Herner Kennzeichen, zu erkennen.

Durch die Leitstelle der Polizei in Arnheim wurde gegen 4.50 Uhr mitgeteilt, dass sich in zeitlicher Nähe zur Tat in Emmerich auf der A12 unmittelbar hinter der deutsch-niederländischen Grenze ein schwerer Verkehrsunfall unter Beteiligung eines Audi A3 ereignet habe.

Kennzeichen stimmt überein

Hierbei verstarben zwei der drei Fahrzeuginsassen noch vor Ort. Aufgrund der Übereinstimmung des am Tatort abgelesenen Kennzeichens und aufgefundener Bekleidung im Fahrzeug, die auch auf der Überwachungskamera zu erkennen ist, deutet alles darauf hin, dass es sich bei den Unfallopfern sowie dem derzeit Flüchtigen um die Tatverdächtigen aus Emmerich handelt. Warum die Verdächtigen von der Tatausführung abließen, ist noch unklar.

A12 war nach Unfall bis Freitagvormittag gesperrt

Das verunfallte Fahrzeug liegt am Rande der Autobahn 12 in Richtung Arnheim.
Das verunfallte Fahrzeug liegt am Rande der Autobahn 12 in Richtung Arnheim. © dpa | Arnulf Stoffel

Wie die zuständige niederländische Behörde Rijkswaterstaat meldete, war die A12 bis 10.35 Uhr in Fahrtrichtung Arnheim gesperrt. Mit abgehängten Bauzäunen war die Unfallstelle gegen Gaffer geschützt worden. Auch auf der Gegenfahrbahn war der Verkehr über einen längeren Zeitraum zähfließend. Durch den tödlichen Unfall gab es zudem auch auf der A18 Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr, der bis in die Mittagsstunden andauerte.

Ein Insasse des Unfallfahrzeugs ist flüchtig

Die niederländische Polizei hat unter dessen die Bevölkerung an der Unfallstelle gewarnt, da der dritte Insasse des Unfallfahrzeugs flüchtig ist. Mit Hilfe eines Hubschraubers, der mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, suchen die niederländischen Beamten nach dem Flüchtigen. Es ist möglich, dass dieser Mann schwer verletzt ist. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass er bewaffnet ist. Zeugen sollen sich daher über den Notruf 112 bei der niederländischen Polizei melden und den Mann nicht selbst ansprechen.

Der Flüchtige wird wie folgt beschrieben: 1,80 Meter groß, lange Haare, er soll eine dunkle Jacke (schwarz oder blau) getragen haben, die einen Streifen hatte.

Deutsche Polizei hat Flüchtende nicht über Autobahn verfolgt

Wie die niederländische Zeitung De Gelderlander in ihrem Online-Auftritt berichtet, hatte die deutsche Polizei das Tätertrio verfolgt. Kurz hinter der Grenze kollidierten die mutmaßlichen Kriminellen dann mit einem Lkw. Der gestohlene Audi landete dann im Graben. Diese Version ist nach Darstellung der Kreispolizeibehörde Kleve allerdings im Detail nicht korrekt. „Wir haben die Täter definitiv nicht verfolgt“, so ein Polizeisprecher auf Nachfrage der NRZ.