Dinslaken. Bereits 2015 haben uns die Bürger zu Themen wie Sicherheit, ÖPNV-Nutzung und Wohnungssituation ihre Meinung gesagt. Die Ergebnisse im Überblick.
Alle Jahre wieder: Das NRZ-Bürgerbarometer hat in unseren Lokalredaktionen eine feste Tradition. Hier haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, uns ihre ganz persönlichen Eindrücke zu schildern. Was läuft gut? Wo gibt es in Ihrer Stadt noch Verbesserungsbedarf? 2015 konnten die Dinslakener zuletzt abstimmen. Wir haben die Ergebnisse für Sie zusammengefasst – bevor am 7. März das neue Bürgerbarometer startet.
Leben Sie gerne in Dinslaken?
Die einfache Antwort: ja. Satte 89 Prozent der Befragten gaben 2015 an, gerne oder sogar sehr gerne in Dinslaken zu wohnen. Im Vergleich zur Befragung 2012 stieg das Zufriedenheitsgefühl damit deutlich an. Im Städteranking belegte Dinslaken den dritten von insgesamt 16 Plätzen – nur in Kleve und Düsseldorf waren die Bürger noch zufriedener. Am unwohlsten fühlten sich in Dinslaken die Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren.
Fühlen Sie sich als Ruhrpottler oder Niederrheiner?
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Eine Frage, an der sich die Geister schieden: Während sich die Jugendlichen 2015 mehrheitlich als Ruhrpottler identifizierten, tendierten knapp 60 Prozent der Ü70-Jährigen eher zum Niederrhein. Rund ein Drittel aller Befragten wählte den Mittelweg und gab an, sich beiden Regionen gleichermaßen zugehörig zu fühlen. Im direkten Duell mit dem Ruhrpott (19 Prozent) hatte der Niederrhein (45 Prozent) bei unserer Umfrage aber klar die Nase vorn.
Was macht Dinslaken besonders lebenswert?
Hier konnten 2015 vor allem die Natur (42 Prozent) und das Wohnen (25 Prozent) punkten. Den letzten Platz belegte das Kultur- und Freizeitangebot mit lediglich fünf Prozent. Vor allem in Lohberg schätzten die Befragten die vielen Grünflächen und Naherholungsangebote. Für jüngere Bürger unter 30 Jahren spielten im Vergleich zu anderen Altersklassen eher die Wohnsituation und die Menschen eine größere Rolle.
Wie attraktiv ist die Stadt für einzelne Personengruppen?
Insbesondere für Familien mit Kindern hat Dinslaken offenbar einiges zu bieten. Das zumindest sagten vor fünf Jahren die Befragten unseres Bürgerbarometers. 55 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass die Stadt für Familien mit Kindern attraktiv oder sehr attraktiv ist. Die schlechtesten Zufriedenheitswerte erzielten die Jugendlichen – ein Ergebnis, das Dinslaken mit allen anderen Kommunen teilte. Bei der Bewertung der Attraktivität für Senioren und Behinderte belegte Dinslaken den drittletzten Platz.
Wie zufrieden sind Sie mit dem ÖPNV?
Das Bus- und Bahnangebot (2,87) schnitt 2015 im Vergleich zu Sportstätten (2,38), der ärztlichen Nahversorgung (2,09) oder auch der Sauberkeit in der Innenstadt (2,65) am schlechtesten ab. Jeder Vierte gab an, unzufrieden mit dem ÖPNV in Dinslaken zu sein. Acht Prozent der Befragten waren sogar sehr unzufrieden. Ebenfalls auffällig: Der Anteil der Zufriedenen mit der Sauberkeit in der Innenstadt hat von 2012 zu 2015 deutlich abgenommen.
In welcher Stadt kaufen Sie am häufigsten ein?
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Dinslaken war vor fünf Jahren für mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) Einkaufsstadt Nummer eins. Rund ein Sechstel der Dinslakener wich hingegen lieber aufs Oberhausener Centro aus (Lebensmittel für den täglichen Bedarf ausgenommen). Platz drei belegte das Internet mit sechs Prozent. Andere Nachbarstädte wie Duisburg, Wesel oder Düsseldorf wurden eher selten genannt. Vor allem die Bürger in Dinslaken-Mitte und Eppinghoven kauften häufig in der eigenen Stadt ein.
Hat die Neutor-Galerie das Einkaufen attraktiver gemacht?
Nur wenige Wochen nach der Eröffnung der Neutor-Galerie am 6. November 2014 sollten uns die Befragten ihre Meinung zum Einkaufszentrum schildern – mit überraschenden Ergebnissen: Während 23 Prozent angaben, dass die Neutor-Galerie das Einkaufen „auf jeden Fall“ attraktiver gemacht habe, gab fast ein Viertel (24 Prozent) der Bürger das genaue Gegenteil an. Vor allem Personen über 60 Jahren äußerten sich kritisch. Pluspunkte konnte das Einkaufszentrum insbesondere bei Jugendlichen sammeln.
Wie zufrieden sind Sie mit Bürgermeister Heidinger?
Solides Mittelmaß – so könnte man die Noten für Michael Heidinger aus dem Jahr 2015 wohl am treffendsten deuten. Rund ein Drittel der Befragten (34 Prozent) war mit der Arbeit des Bürgermeisters zufrieden. Ein weiteres Drittel (32 Prozent) antwortete indifferent. Der Rest war eher unzufrieden (15 Prozent) oder verzichtete auf eine Bewertung. Im Vergleich zu 2012 (Durchschnittswert: 2,64) büßte Heidinger 2015 (2,75) etwas an Sympathie ein. Am kritischsten sahen ihn die Bürger aus Eppinghoven.