Essen. Vor Start des Bürgerbarometers haben wir mit Beatrice Beitz (Uni Duisburg-Essen) gesprochen. Sie erklärt, was die Umfrage repräsentativ macht.
Leben die Menschen am Niederrhein gerne in ihrer Stadt? Welche Note geben sie ihrem Bürgermeister oder ihrer Bürgermeisterin? Und gibt es Orte in ihrer Stadt, in denen sich die Bürger unwohl fühlen – vor denen sie vielleicht sogar Angst haben? Zwölf Fragen haben die NRZ-Lokalredaktionen mit Beatrice Beitz von der Universität Duisburg-Essen konzipiert.
400 Bürgerinnen und Bürger wurden pro Stadt telefonisch zu zwölf Themenfeldern befragt. Herausgekommen ist ein repräsentatives Stimmungsbild der Städte am Niederrhein. Wie sie bei der Konzeption und Auswertung des NRZ-Bürgerbarometers vorgegangen ist, erklärt Expertin Beatrice Beitz im Interview.
Was ist das NRZ-Bürgerbarometer?
Das NRZ-Bürgerbarometer ist eine regionale Felduntersuchung zur Bürgerzufriedenheit und zu lokalen Brennpunktthemen. Seit Ende 2007 arbeiten die NRZ und die Uni Duisburg-Essen an der Konzeption, Durchführung und Auswertung des Bürgerbarometers zusammen. Mittlerweile wurden von uns mehr als 40 Bürgerbarometer begleitet. Der Untersuchungsaufbau des Bürgerbarometers zielt darauf ab, ein möglichst genaues Meinungsbild aller Bürgerinnen und Bürger einer Stadt abzubilden.
Wer sind Sie, wo arbeiten Sie und welche Arbeit leisten Sie für das NRZ-Bürgerbarometer?
Mein Name ist Beatrice Beitz, ich komme aus Mülheim an der Ruhr. Ich arbeite am Lehrstuhl „Marketing und Handel“ an der Uni Duisburg-Essen. Hier forsche ich zum Thema nachhaltiges Konsumverhalten und arbeite auch als Dozentin. Ich bringe Studenten bei, wie sie wissenschaftliche Studien richtig durchführen und auswerten.
Beim NRZ-Bürgerbarometer erstelle ich gemeinsam mit den Lokalredaktionen vor Ort den Fragenkatalog. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden bringe ich zum Beispiel in Erfahrung, wie viele Personen genau in einem bestimmten Stadtteil leben. Oder, wie viele Personen zwischen 14 und 19 in einer Stadt leben. Diese Quoten gebe ich dann an ein professionelles Marktforschungsinstitut weiter, das die Befragung durchführt. Sobald die Befragung abgeschlossen ist komme ich dann wieder ins Spiel: Ich bin zuständig für die Auswertung der Daten und die Interpretation der Ergebnisse.
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Was macht das NRZ-Bürgerbarometer repräsentativ?
Wir befragen in jeder Stadt 400 Bürgerinnen und Bürger. Unsere Stichprobe entspricht dabei ziemlich genau der Struktur der jeweiligen Bevölkerung vor Ort. Und zwar bezogen auf die Merkmale Alter, Geschlecht und Stadtteil. Wir geben dann eine bestimmte Stichprobengröße für all diese Merkmale vor. Das macht unsere Stichprobe von 400 Personen zu einem verkleinerten Abbild der gesamten Bevölkerung einer Stadt. All diese Punkte sprechen für die Aussagekraft des Bürgerbarometers.
Wie werden die Befragten ausgewählt?
Die Befragten wählen wir über eine Datenbank per Zufall für die Teilnahme ausgewählt. In einem zweiten Schritt schauen wir, ob diese Auswahl unseren Quoten entspricht. Unsere Interviewer achten genau darauf, dass abends und am Wochenende befragt wird, um auch Berufstätige für die Befragung gewinnen zu können.
Wie wird bei der Befragung vorgegangen?
Die ausgesuchten Personen werden von geschulten Interviewern befragt. Dabei achten die Interviewer speziell darauf, unentschlossene Menschen nicht zu beeinflussen. Nur so erhalten wir ein möglichst unverfälschtes Bild der Bürgerinnen und Bürger einer Stadt. (cs)