Dinslaken. Beim UBV-Neujahrsempfang wurde Giezek als Kandidat für die Bürgermeisterwahl präsentiert. Für ihn ist seine Kandidatur eine logische Konsequenz.
Nun sind es drei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im September: Die Unabhängige Bürgervertretung (UBV) schickt Thomas Giezek für die Kommunalwahlen ins Rennen um den Chefposten im Dinslakener Rathaus. Die Mitglieder der Wählergemeinschaft wählten am Sonntag den 55-Jährigen einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. Beim Neujahrsempfang der UBV, zu dem die Wählergemeinschaft in die Gaststätte „Schnierstrax“ eingeladen hatte, wurde Giezek als Bürgermeisterkandidat präsentiert.
Im vergangenen Sommer starteten die kleinen Parteien und Fraktion den Versuch, sich auf einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidat zu verständigen. Das gelang nicht. Schon damals war die UBV an Thomas Giezek herangetreten, hatte ihn als Bewerber für den Chefposten im Rathaus ins Auge gefasst. Seit Dezember wurden die Planungen für einen eigenen Kandidaten der UBV konkreter. Für Giezek selbst, ist seine Kandidatur die logische Konsequenz seines jahrelangen Engagements als Mitglied des Rates sowie im Bereich Soziales, Kinder und Jugend.
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Bei der Mitgliederversammlung, die vor dem Neujahrsempfang stattfand, wurde der 55-Jährige einstimmig zum Kandidaten gewählt. In seiner Vorstellung beim Empfang ging er auf dieses Ergebnis ein. „Dieses Vertrauen wird für mich Motivation und Ansporn zugleich sein“, sagte Giezek, der seit 1999 dem Rat der Stadt Dinslaken angehört.
Politik muss sich am Gemeinwohl orientieren
Als Bürgermeisterkandidat anzutreten, habe ihn auch seine feste Überzeugung bewogen, „das man weder Akademiker, Jurist noch Verwaltungsmensch sein muss, um den an einen Bürgermeister gestellten Anforderungen gerecht zu werden.“ Denn ein Bürgermeister übe das Amt nicht ganz alleine aus, sondern werde dabei von einer sach- und fachkundigen Verwaltung unterstützt. „Wo eigenes Wissen nicht ausreicht, wird oftmals externer Rat herbeigeholt“, erklärte Giezek. Politik in Dinslaken müsse sich am Gemeinwohl orientieren und nicht an parteipolitischen oder wirtschaftlichen Interessen. Als Bürgermeister strebe er ein breites Bündnis an und er möchte gemeinsam mit den Dinslakenern die Zukunft der Stadt gestalten.
Das würde Giezek sofort ändern
Bei einem Wahlerfolg müsse er nicht lange überlegen, welche Veränderungen er sofort vornehmen würde. Für Giezek ist es klar, dass die Aufgabenbereiche Kämmerei und Bauen wieder getrennt und in verschiedene Hände gelegt werden müssen. Die Stadt brauche einen Finanzexperten als Kämmerer und einen Baufachmann als Baudezernenten.
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Um barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, würde Giezek als Bürgermeister eine Wohnbaugesellschaft gründen, die zu 100 Prozent städtisch sei. Die Wohnbau allein könne es nicht leisten, den Bedarf an bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, so Giezek im Gespräch mit der NRZ. „Fast 70 Prozent der Dinslakener haben das Anrecht auf einen Wohnberechtigung. Es fehlt an bezahlbarem barrierefreiem Wohnraum. Gerade im Zuge der immer steigenden Altersarmut ist dies eins der wichtigsten Ziele“, so Giezek. Und eine städtische Wohnbaugesellschaft stelle sicher, dass nach Wegfall der Sozialbindung bei öffentlicher Förderung durch Mieterhöhungen der Bestand bezahlbarer Wohnungen nicht wieder schrumpfe, wie es ansonsten bei Investoren immer wieder geschehe.
Vor zwei Jahren zur UBV gewechselt
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Thomas Giezek ist vor 55 Jahren in Dinslaken geboren worden, er ist verheiratet und hat eine Tochter. Er ist in Dinslaken aufgewachsen und hat hier seine Schul- und Berufsausbildung absolviert. Bis zur endgültigen Schließung im Jahr 2006 hat er auf dem Bergwerk Lohberg gearbeitet. Ab 1999 hat er sich in Dinslaken politisch engagiert, seine Themen waren die Vereinbarkeit von Familien und Beruf, die Kindergärten und Spielplätze. Seit 2004 ist er immer direkt in den Rat gewählt worden. Im Rat war er zunächst für die SPD, im Juni 2018 kehrte er den Sozialdemokraten den Rücken und schloss sich der UBV an.