Dinslaken. Nachdem CDU und Grüne gemeinsame Kandidatin vorgestellt haben, reagiert die Linke: Sie ist enttäuscht und will nun eigenen Kandidaten aufstellen.
Die Linken planen einen eigenen Bürgermeisterkandidat aufzustellen. Das hat der Stadtverband nun bekannt gegeben, einen Tag nachdem CDU und Grüne mit der Mitteilung überraschten die parteilose Michaela Eislöffel als gemeinsame Bürgermeisterkandidatin aufzustellen. „Eine eigene Kandidatur der Linken ist nicht ausgeschlossen und sehr sicher“, sagt Stadtverbandssprecherin Jasmin Waldes auf NRZ-Anfrage. Einen definitiven Interessenten gebe es in den eigenen Reihen schon jetzt.
Bis dieser allerdings offiziell verkündet wird, wird es April werden. Dann haben die Dinslakener Linken ihre Wahlversammlung, verabschieden da das Wahlprogramm, die Reserveliste und entscheiden eben auch über ihren Bürgermeisterkandidaten, „Uns ist es wichtig, erst unser Wahlprogramm und damit unsere Themen aufzustellen – und erst danach den Bürgermeisterkandidaten“, betont Waldes. Denn der Kandidat müsse sich schließlich mit dem Programm identifizieren.
Linke will erst Mitglieder befragen und dann an die Öffentlichkeit gehen
Anders als bei der CDU, wo das Votum der Mitglieder zur vorgestellte Bürgermeisterkandidatin Michaela Eislöffel am 20. Januar aussteht, wird die Linke erst ihre Mitglieder befragen und dann den Bürgermeisterkandidaten offiziell bekannt geben. „Es ist uns wichtig, alle Mitglieder in die Entscheidung einzubeziehen“, betont Waldes. Die Kandidatin von CDU und Grünen werde man definitiv nicht unterstützen, sagt Waldes, denn: „Mit der CDU kann man keine linke Politik machen, da kommen wir einfach nicht auf einen grünen Zweig.“
Enttäuscht zeigt sich der Stadtverband nach offizieller Bekanntgabe von Bürgermeisterkandidatin Michaela Eislöffel vor allem über das Vorgehen der Grünen. Bereits im November, erzählt Waldes, habe es erste Gespräche auf Einladung der Grünen hin gegeben, um über einen gemeinsamen überparteilichen Kandidaten zu sprechen. Schon damals hätten die Linken betont, dass es ihnen auf die Inhalte ankomme und nicht alleine darum einen amtierenden Bürgermeister abzuwählen, unabhängig davon wie man zu ihm steht.
Linke: „Mehr Miteinander, statt Übereinander reden“ ist schon im ersten Anlauf gescheitert
Am Donnerstag, dem Tag also, als CDU und Grüne Michaela Eislöffel als ihre gemeinsame Bürgermeisterkandidatin bekanntgaben, haben sich Vertreter von Linken und Grünen nochmals getroffen – denn „wenn die Themen wie Kinderarmut, sozialer Wohnungsbau, eine gute Schullandschaft oder ein besserer Nahverkehr von einer Kandidatin oder einem Kandidaten als zentrale Politikansätze unterstützt worden wären, wären wir weiterhin für Gespräche offen gewesen, so hatten wir es im November auch vereinbart“, sagt Waldes. Um so erstaunter sei man also über die gemeinsame Kandidatin von CDU und Grünen gewesen.
„Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht aus unserer Perspektive anders aus“, kritisiert Linken-Parteisprecher Detlef Fuhg das Vorgehen der Grünen. „Das so sehr betonte ,mehr Miteinander statt Übereinander reden’ ist schon im ersten Anlauf gescheitert“, sagt er.