Dinslaken. Die Bewegung für nachhaltige Politik im Stadtrat Dinslaken löst sich auf. Thomas Koch und Malte Kemmerling haben auch Angebote anderer Parteien.
Das Wahljahr 2020 hat gerade begonnen – und schon kommt Bewegung in die Dinslakener Parteienlandschaft: Die Bewegung für nachhaltige Politik (BNP) hat sich zum Ende des Jahres 2019 aufgelöst. Bis zum Ende der Wahlperiode behalten die beiden Ratsleute Thomas Koch und Malte Kemmerling noch ihre Mandate. Für die Zeit danach haben beide Angebote von anderen Parteien.
BNP entstand nach dem Austritt bei den Grünen
„Wir reden Klartext“, so wirbt das „frische Polit-Duo“ noch auf der BNP-Homepage für sich. Einen Tag, nachdem Thomas Koch und Malte Kemmerling 2016 bei den Grünen ihren Austritt erklärt haben, haben sie die BNP gegründet. Ob daraus ein dauerhaftes Projekt würde, das stand bei der Gründung aber nicht fest, so Kemmerling. Es war, so Koch, ein „Vehikel“, um nach dem Austritt bei den Grünen weiterhin zusammenarbeiten zu können. Letztendlich sei man aber der Meinung, dass „wir in Dinslaken schon genug politische Akteure haben, das macht dann an der Stelle keinen Sinn, sich auch noch dauerhaft als politische Wählergemeinschaft einzubringen“, so Malte Kemmerling.
Dennoch könne die BNP Erfolge vorweisen. „Es hat uns gefreut, dass unsere konstruktiven Fachbeiträge in den verschiedenen Gremien gerne gehört und oft auch umgesetzt wurden, wie jüngst SPD und CDU bei der Sanierung der Fliehburg oder beim Thema Haushaltskonsolidierungskonzept“, so Thomas Koch.
Oft hätten „zukunftsweisende und sachorientierte Argumentationen“ gefehlt
Bei den Themen Bahnhof, Schulstandorte, Innenstadtentwicklung, Sportstätten oder Schwimmbäder hätten „zukunftsweisende und sachorientierte Argumentationen“ oft gefehlt. Die BNP-Fraktion habe hier eine „wohltuende Ausnahme“ gebildet und die „kritische aber immer konstruktive politische Auseinandersetzung“ gesucht. „Wir wünschen uns für die Zukunft, dass alle demokratischen Parteien im jetzigen und den folgenden Stadträten mehr Mut in der offenen sachlichen Auseinandersetzung beweisen, damit zukunftsweisende und nachhaltig positive Entscheidungen zum Wohle der Stadt Dinslaken und ihrer Bürger getroffen werden und somit extreme Randparteien in unserer Stadt bedeutungslos bleiben.“ Den Grünen „wünschen wir viel Glück und Erfolg bei einer konsequenten und nachhaltigen personellen Neuaufstellung“, erklären Koch und Kemmerling.
„Wir haben gerne miteinander gearbeitet“
„Wir beide haben gerne miteinander gearbeitet und freuen uns, dem Wohle der Stadt Dinslaken weiterhin mit privatem Engagement und in Funktionen zu dienen“, schließen die beiden ihre Erklärung ab. Ob es sich dabei um politische Funktionen oder um ein Engagement für Vereine oder andere Organisationen handele, ließen sie offen. Für den 50-jährigen Koch, der bereits seit 25 Jahren kommunalpolitisch aktiv ist, hänge auch ein politisches Engagement von Themen ab. Der 28-jährige Malte Kemmerling sieht sich „vor der Kommunalwahl auf keiner Liste, egal von welcher Farbe.“ Aber: „Wir sind engagierte Menschen, unsere Stadt liegt uns am Herzen und das bleibt so“, sagt Malte Kemmerling.