Dinslaken. Die Dinslakener Wunschbaum-Aktion gibt es seit 20 Jahren. Der Lions-Club Dinslaken 2012 spendiert Kindern zum zweiten Mal einen Ausflug.
Seit nunmehr 20 Jahren läuft Helga Hendricks in der Vorweihnachtszeit von Geschäft zu Geschäft, von Unternehmen zu Unternehmen, um Gelder im Rahmen der Wunschbaum-Aktion zu sammeln. Doch nicht nur Geschäftsleute auch Institutionen sind spendenfreudig, wie beispielsweise der Lions Club Dinslaken 2012. Zum zweiten Mal überreichten Dr. Cord Neitzke, Präsident des Lions Club, und Bernhard Riedel Helga Hendricks und dem Jugendamt, vertreten durch Gabriele Schneiderhan und Frank Schumann, einen Scheck über 1000 Euro.
„Bereits im vergangenen Jahr haben wir das Jugendamt unterstützt, um mit unserer Spende Familien einen schönen Tag zu ermöglichen. Das ist damals sehr gut angenommen worden und deshalb unterstützen wir das Projekt in diesem Jahr wieder“, erklärt Bernd Riedel. Gerade Kinder zu unterstützen habe sich der Lions Club Dinslaken 2012 auf seinen Banner geschrieben, ergänzt Dr. Cord Neitzke. Ob daraus eine jährliche Adventsfahrt werden könnte, darauf wollten sie die beiden Lions-Vertreter nicht festlegen.
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Viele Familien können sich keinen Zoobesuch leisten
Der Bedarf jedenfalls sei da, so Frank Schumann, der seit Jahrzehnten die Kinderferientage für das Jugendamt organisiert und um die finanzielle Lage vieler Familien weiß. „Viele Familien können sich sogar einen einfachen Zoobesuch nicht leisten“, sagt er. Dabei gehöre zur gesunden Entwicklung eines Kindes auch, etwas mit den Eltern zu unternehmen, so Schumann, sie mal in entspannter Atmosphäre und nicht nur in Stresssituationen zu erleben.
„Bernd Riedel wollte von mir wissen, welche Projekte man unterstützen kann, da kam ich auf die Idee mit dem Jugendamt“, erinnert sich Helga Hendricks an den Anfang im vergangenen Jahr. Zum Burgers Zoo waren damals vom Jugendamt ausgesuchte Familien unterwegs. Am Wochenende geht es für sie ins Toverland. Und wieder sind Busfahrt und Eintritt frei, dazu werden kleine Lunchpakete, gestiftet von der Bäckerei Schollin, Getränkepäckchen und eine Überraschungstüte, die es vom Jugendamt gibt, verteilt.
Für das Jugendamt sei diese Aktion ebenfalls von gewissem Vorteil, so Gabriele Schneiderhan. Oft begegne man dem Amt noch mit einigen Vorurteilen, bei dieser Adventstour lernt man die Mitarbeiter von einer ganz anderen Seite kennen. Das erleichtere vielen den Zugang – wie es bereits auch über den Wunschbaum geschieht.
Problem: Viele Akteure gehen in den Ruhestand
Doch hier tun sich inzwischen Probleme auf. Die Akteure, die in all den Jahren unermüdlich dafür gesorgt haben, dass Kinder aus finanziell schwachen Familien kleine Geschenke unter dem Tannenbaum vorfinden, gehen in den wohlverdienten Ruhestand, die tägliche Arbeit in der Verwaltung wird immer mehr und auch Helga Hendricks, die ehrenamtlich unterwegs ist, kann die Arbeit nicht mehr allein stemmen. „In diesem Jahr ist die NRZ schon eingesprungen“, berichtet Helga Hendricks. Wie es im kommenden Jahr mit der Wunschbaum-Aktion weitergeht, sie weiß es nicht.
Einig sind sich allerdings alle – sterben darf seine solche Aktion nicht, denn die Leidtragenden seien die Kinder – wieder einmal. So sind sich Gabriele Schneiderhan, Frank Schumann und Helga Hendricks sicher, eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Damit die Wunschbaumaktion das Silberjubiläum in fünf Jahren feiern kann.
Die Wunschbaum-Aktion 2019
Derzeit klappert Helga Hendricks die Geschäftswelt ab, um Spenden für die Wunschbaum-Aktion zu sammeln. Die Gelder gehen an das Jugendamt der Stadt Dinslaken, die sie ihrerseits an bedürftige Familien weitergibt.
Vielerorts werden wieder Tannenbäume stehen, an denen ab Samstag kleine Wunschzettel hängen. Sie, liebe Leser, können einen dieser Wünsche erfüllen, das Geschenk verpacken und zurückbringen und für glänzende Kinderaugen an Heilig Abend sorgen.
Bäume stehen im Restaurant Ortmann, bei Foto Wolff, BMW Riedel, Malteser Apotheke, Stadtparfümerie Pieper, Schuhhaus Dismer, Zweirad Vogel, St. Vinzenz-Hospital, Juwelier Michels, Ledermoden Berensen, Rewe Hiesfeld, Decobar und NRZ-Redaktion.