Voerde. Nach Ansicht der Schulaufsicht wird der externe Einsatz dreier Lehrer der Comenius-Gesamtschule Voerde dort nicht zu Unterrichtsausfällen führen.

In der Frage, welche Folgen die Mitwirkung allein dreier Lehrer der Comenius-Gesamtschule in dem vierköpfigen Vorbereitungsteam für die neue Gesamtschule in Hiesfeld ab nächstem Jahr für die Voerder Schule haben und wie für einen Ausgleich gesorgt wird, bleibt die Bezirksregierung Düsseldorf vage: Erst im Februar 2020, wenn die Anmeldezahlen für die neu zu gründende Gesamtschule in der Nachbarstadt vorlägen und damit auch ein Rahmen für die zu erwartende Schülerzahl bekannt sei, könne die Schulaufsicht konkreter planen und passgenaue Maßnahmen ergreifen.

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Die vier Lehrkräfte leisten ihre Arbeit im Vorbereitungsteam derzeit noch zusätzlich, ab dem kommenden Frühjahr erhalten sie dafür, wie berichtet, dann insgesamt 14 Entlastungsstunden (Lehrerwochenstunden). Wie sich dies konkret auf den Schulbetrieb an der Comenius-Gesamtschule in Voerde auswirken würde, sprich, wie viele Stunden die drei Lehrer fehlen würden, dazu kann die Schulaufsichtsbehörde nach eigener Aussage aktuell keine Angaben machen. Weil die vier Lehrer die Entlastungsstunden im eigenen Ermessen untereinander aufteilten, gebe es zur Beantwortung der Frage derzeit keine Grundlage.

Behörde: Höherer Bedarf durch Freistellungen wird berücksichtigt

Grundsätzlich lösten Freistellungen an der jeweiligen Schule einen höheren Bedarf aus. Dies werde seitens der Bezirksregierung berücksichtigt und „gegebenenfalls“ würden an der Schule zusätzliche Stellen ausgeschrieben. Ob Letzteres in dem Fall geschehen wird, hänge von der Personalausstattung der Comenius-Gesamtschule zu dem entsprechenden Zeitpunkt und von den dann insgesamt im Regierungsbezirk zur Verfügung stehenden Lehrerstellen ab, erklärt die Bezirksregierung Düsseldorf gegenüber der NRZ.

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Im August 2015 ging die Comenius-Gesamtschule in Voerde an den Start.
Von Petra Keßler und Anna Katharina Wrobel

Generell sei es Aufgabe der Schulaufsicht, die Unterrichtsversorgung an allen Schulen sicherzustellen. Da die Personalsituation an der Comenius-Gesamtschule im Vergleich zu anderen Gesamtschulen im Kreis Wesel weniger angespannt sei, gehe sie „nach derzeitigem Ermessen davon aus, dass es zu keinen Unterrichtsausfällen auf Grund der Entlastungsstunden des Vorbereitungsteams kommt“, erklärt die Bezirksregierung. Just diese Sorge war aus der Elternschaft mit Hinweis auf bereits ausfallende Schulstunden artikuliert worden. Nach Angaben der Stadt Voerde, die Schulträgerin ist, sind an der Gesamtschule drei reguläre Lehrerstellen aktuell unbesetzt, mit der Folge, dass der Unterricht an einigen Tagen verkürzt worden sei.

Schulaufsicht: Unterricht wird im gesetzlich vorgeschriebenen Umfang erteilt

Der Gesamtschule Voerde seien in den vergangenen beiden Lehrereinstellungsverfahren mit Einstellungsdatum 23. August sowie 4. November 2019 von der Bezirksregierung drei Lehrerstellen zugewiesen und diese entsprechend ausgeschrieben worden. Derzeit aber könnten nicht alle auch mit Lehrkräften besetzt werden. „Das betrifft nicht nur die Comenius-Gesamtschule, sondern alle Gesamtschulen im Bereich der Bezirksregierung Düsseldorf“, erläutert die Behörde, die betont, dass der Unterricht trotz Unterrichtsverkürzungen derzeit in dem vom Schulgesetz vorgeschriebenen Umfang erteilt werde.

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Ein spezifischer Mangel an Lehrkräften in einem Fach oder in mehreren Fächern liegt der Bezirksregierung Dunterrichtsausfall- cdu voerde will vollen ausgleichüsseldorf zufolge an der Comenius-Gesamtschule nicht vor. Insgesamt würden zehn Unterrichtswochenstunden „gleichmäßig in einzelnen Klassen und Jahrgängen gekürzt“. Dies betreffe aber nicht die Fächergruppe 1 (Deutsch, Mathematik, Fremdsprache sowie Fächer des Wahlpflicht-Unterrichts), erklärt die Schulaufsicht und betont: Es handele sich um Unterrichtsverkürzung, die von Anfang an in den Stundenplan eingearbeitet worden sei, und nicht um Unterrichtsausfall. Letzterer würde bedeuten, „dass im Stundenplan vorgesehener Unterricht nicht erteilt wird“.

Aktuell werden insgesamt zehn Unterrichtswochenstunden gekürzt

Die Bezirksregierung benennt die Unterrichtsverkürzungen auf erneute Nachfrage der NRZ nicht nur in ihrer Gesamtzahl, sondern auf Jahrgang und Fächer bezogen. Diese betreffen mit je zwei Wochenstunden die Fächer Gesellschaftslehre (Jahrgang 5), Musik (Jahrgang 6), Biologie (Jahrgang 7), Wirtschaft (Jahrgang 8) und Kunst (Jahrgang 9).

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Von Petra Keßler

Die Besetzung der offenen Stellen im Schuldienst sei nach wie vor eine Herausforderung – was nicht nur für die Gesamtschulen im Kreis Wesel gelte, sondern landesweit zu beobachten sei. Dies liege insbesondere daran, dass es nicht genügend Lehramtsabsolventen gebe.