Dinslaken. Besuch auf der Großbaustelle Dinamare: Sportbecken und neue Umkleiden gehen im November 2020 in Betrieb. Umbau wird für Optimierungen genutzt.

Drei Kräne recken sich über dem Dinamare in die Luft, das Schwimmbad ist von riesigen Baugruben und Sandbergen umgeben. An drei Seiten des Bades wird derzeit gebaut, das Dinamare wird gründlich erweitert. Die Grundzüge sind schon jetzt erkennbar. Das neue Sportbecken soll sogar schon im November 2020 eröffnen, der Rest soll Ende März 2021 folgen.

Die Liegewiese wird auch im kommenden Sommer noch Baustelle sein.
Die Liegewiese wird auch im kommenden Sommer noch Baustelle sein. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Das wird gemacht

Das Dinamare wird großzügig erweitert. Derzeit hat das Bad ein Schwimm- und ein Lehrschwimmbecken sowie einen Kleinkindbereich. Aktuell verfügt das Bad über rund 700 Quadratmeter Wasserfläche. Nach dem Umbau sollen es über 1000 Quadratmeter sein. Es wird ein zusätzliches 10 x 10 Meter großes Lehrschwimmbecken angebaut, ein 25 x 10-Meter-Sportbecken mit vier Bahnen, dazu werden Umkleiden und Duschen erweitert.

Zwangsführung durch die Duschen

Die Stadtwerke nutzen den Umbau auch für Verbesserungen, die von Besuchern eingefordert oder von den Stadtwerken selbst als sinnvoll erachtet wurden. „Ein paar Sachen haben sich in den neun Jahren Betrieb als nicht so optimal erwiesen, die packen wir jetzt mit an“, so Dinamare-Betriebsleiter Fabian Friese.

Umbau des Stadtbades Dinamare

Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare.
Baustelle am Dinamare. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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Etwa im Umkleidebereich. In der Baugrube deuten Betonmauern an, wie groß die Duschen und Umkleiden künftig sein werden. Richtlinien legen die Anzahl der Duschen und Umkleiden gemessen an der Wasserfläche fest. Der Duschbereich wird gleichzeitig umgebaut. Es soll künftig eine „Zwangsführung durch die Duschen“ geben, so Fabian Friese. Die Besucher sollen automatisch durch die Duschen geleitet werden. „Wir wollen appellieren, dass geduscht wird.“ Außerdem soll es Eltern-Kind-Duschen geben, die ermöglichen, „das Kind abbrausen zu können, ohne selbst komplett nass zu werden“.

Keller unterm Lehrschwimmbecken

Das Lehrschwimmbecken bekommt eigene Duschen und Umkleiden, einen Sanitäts- und Geräteraum und einen eigenen Eingang. „Es wird ein separates Gebäude“, so Michael Hörsken, Geschäftsführer der Dinslakener Bäder GmbH der Stadtwerke. Die Baugrube des künftigen Lehrschwimmbeckens ist größer als erwartet – weil hier zusätzliche Kellerräume entstehen. Ursprünglich war geplant, nur den Beckenumgang zu unterkellern, so Michael Hörsken. Beim Ausschachten wurden aber noch so viele Reste des alten Volkspark-Bades gefunden, dass man den Boden komplett hätte austauschen müssen. Das wäre fast so teuer geworden wie ein Keller, so Hörsken: „Im Hinblick darauf, dass die Wahrscheinlichkeit des Baus eines Außenbeckens relativ groß ist, macht der Keller Sinn.“ Dort könnte dann die künftige Technik untergebracht werden. Außerdem bekommt das Lehrschwimmbecken einen anderen Hubboden – der bisherige Scherenhubboden hat sich als „nicht sehr belastbar“ erweisen, so Michael Hörsken, nun gibt es einen Schwimmhubboden.

Die Konturen des Sportbeckens sind schon zu erahnen.
Die Konturen des Sportbeckens sind schon zu erahnen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Wenn das zusätzliche Lehrschwimmbecken im Frühjahr 2021 eröffnet, soll das alte Becken an der Bismarckstraße endgültig geschlossen werden. Aktuell ist es laut Michael Hörsken noch voll in Betrieb, für das Wochenende wurden sogar noch zusätzliche Mieter angenommen.

Folie statt Fliesen

Das künftige Sportbecken nimmt schon Formen an. 50 Tonnen Eisen wurden allein für die Bodenplatte verbaut – bis vorletzte Woche lagen die 50 Tonnen noch auf der Terrasse. Außerdem werden für die Erweiterungsarbeiten insgesamt rund 6000 Kubikmeter Erde abgefahren. Das Becken soll zwischen zwei und drei Meter tief sein, sonst wäre es nicht möglich, dort alle Prüfungen abzunehmen. Anders als die anderen Becken am Dinamare – hier gab es immer wieder Probleme mit den Kacheln – werden die neuen Becken mit Folien ausgekleidet. Edelstahl wäre zu teuer geworden, so Michael Hörsken.

Durch zwei Durchgänge – vom Lehrschwimmbecken und von der großen Halle aus – sollen die Besucher zum Sportbecken kommen. Weil sich Besucher immer wieder beklagt haben, dass es in der Halle und den Umkleiden zieht, wird die Außentür durch einen Windfang ergänzt und die Belüftung überarbeitet.

So geht es weiter

Als nächste Maßnahme wird vor dem Haupteingang ausgeschachtet, weil dieser ebenfalls nach vorne verlegt wird. Die Besucher gelangen dann über den Vereinseingang ins Bad. Der Schwimmclub Dinslaken zieht deswegen derzeit in Container auf dem Parkplatz um. Ab Anfang Februar 2020 wird der vordere Bereich des Dinamare entkernt. Dann sollen die Umkleiden provisorisch in Container auf die „Liegewiese“ verlegt werden. Zwei Monate vor der Eröffnung muss das Bad zudem komplett schließen.

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Von der früheren, 15.000 Quadratmeter großen Liegewiese ist derzeit vor lauter Baustelle kaum noch etwas zu sehen. Sie wird auch im kommenden Sommer nicht zur Verfügung stehen. Derzeit sind die Stadtwerke zudem beauftragt, die Kosten für den Bau eines Außenbeckens zu prüfen. Sollte der Rat den Bau endgültig beschließen, soll das Becken im Außenbereich parallel zum jetzigen Becken entstehen, in etwa dort, wo das alte Volkspark-Becken lag. Dann könnte es auch möglich sein, nach draußen zu schwimmen, so Hörsken.

Zeitplan und Kosten

Nicht alle Arbeiten für das Dinamare liegen im Zeitplan. „Beim Rohbau hängen wir etwas hinterher“, bedauert Michael Hörsken, technischer Leiter der Stadtwerke – etwa vier Wochen hinter dem Zeitplan: „Das kompensieren wir durch ein strammeres Programm bei den anderen Gewerken.“ Die Stadtwerke hatten Probleme, einen Rohbauunternehmer für den Auftrag zu finden. Auf die EU-Ausschreibung hat sich ein Anbieter gemeldet, dessen Preis 42 Prozent über den Vorstellungen der Stadtwerke lag, zudem hatte der Anbieter zeitliche Probleme. Am Ende waren die Stadtwerke froh, die Firma „überzeugen zu können“. Auch, wenn die Rohbaukosten – den zusätzlichen Keller eingerechnet – bei drei Millionen Euro statt der kalkulierten 1,6 Millionen Euro liegen, „zuzüglich Nachträge“, so Hörsken, „man kann ja nicht in den Boden reingucken.“

Hier werden die Umkleidekabinen erweitert.
Hier werden die Umkleidekabinen erweitert. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die Hälfte aller Gewerke ist vergeben oder es liegen Angebote vor, manche sind preiswerter als erwartet. Die Kosten liegen derzeit 30,8 Prozent über den Kalkulationen – damit ist der eingerechnete Finanzpuffer von 30 Prozent ausgeschöpft. Die Baukosten sollen maximal 13,3 Millionen Euro betragen. Die Kosten haben sich bereits zweimal erhöht: von 7,7 auf etwa 10 Millionen und dann auf 13,3 Millionen Euro.