Voerde. Bei einer „Rappeltour“ durch Voerde legte der ADFC Bürgermeister Dirk Haarmann die aus seiner Sicht bestehenden Probleme für Fahrradfahrer dar.
Es sind gerade erst wenige Minuten auf der Radtour verstrichen, die vor dem Voerder Rathaus startet, da kommen die Teilnehmer auch schon an der ersten Problemstelle an: An der Unterführung direkt am Bahnhof Voerde trifft der Radverkehr, der aus Richtung der Friedhofstraße kommt, an der Auffahrt auf Autofahrer, die hier den Pendlerparkplatz nutzen. „Das ist eine ganz gefährliche Ecke“, urteilt Peter Diederichs, Vorsitzender der Ortsgruppe Dinslaken-Voerde des ADFC, bei der mit „Rappeltour“ überschriebenen Fahrt. Schon mehrfach hatte man bei der Stadt angefragt, ob da nicht mal etwas passieren könnte. Getan hat sich bisher noch nichts. Ist man sich hier relativ einig, gibt es bei der nächsten Station schon etwas Diskussionsbedarf.
Bürgermeister: Für sich begegnenden Radverkehr und Fußgänger ist nicht genug Platz
Es geht um den Radweg an der Bahnhofstraße zwischen Friedhofstraße und Akazienweg. Radfahrer, die den Weg durch den nahen Wald nutzen möchten, müssten hier nach den Vorschriften die Bahnhofstraße queren, dann in Richtung des Waldes fahren, um dann nochmal über die Straße zu kommen. Hier hätte Peter Diederichs gerne, dass man den Radverkehr in beide Richtungen auf der Seite des Waldes freigibt. Das Problem, das Bürgermeister Dirk Haarmann sofort erkennt: Für sich begegnenden Radverkehr und Fußgänger ist hier nicht genug Platz. „Wir müssen da noch mal in die Vorschriften schauen, aber ich denke nicht, dass sich das realisieren lässt“, sagt Haarmann.
Anders an der Bahnhofstraße an der Kreuzung zur Allee. Hier endet der von der Frankfurter Straße kommende Fahrradweg eigentlich, da auf der anderen Seite der Allee ein reiner Fußgängerweg ist. „Da müsste man nur den Radverkehr legalisieren“, sagt Wolfgang Beier, der stellvertretende Vorsitzende der ADFC-Ortsgruppe.
Große Einigkeit zwischen Bürgermeister und den Radfahrern herrscht an der Kreuzung von Frankfurter Straße und Breitem Deich. „Das ist die größte Problemstelle für Radfahrer in der Stadt Voerde“, sagt Peter Diederichs. Durch die nahe Unterführung sei hier das Unfallrisiko stark erhöht, besonders querende Radfahrer gefährdet. „Wir reden da schon seit Jahren mit Straßen.NRW und die weigern sich, da eine Querungshilfe zu bauen“, sagt Dirk Haarmann. Denn eine Unfallhäufung gebe es an dieser Stelle nicht. Peter Diederichs hätte hier am liebsten eine Ampel, die nur bei Bedarf schaltet, um sowohl Radfahrer als auch dem Autoverkehr einen sicheren Weg auf und über die Frankfurter Straße zu ermöglichen.
„Wenn wir da die beste Lösung nicht hinbekommen, dann brauchen wir einen zweitbesten Weg“, sagt Dirk Haarmann und verweist darauf, dass es bereits Planungen gibt, einen Radweg von der Steinstraße aus in Richtung Götterswickerhamm zu führen. Im Rheindorf merkt Peter Diederichs an, er hätte gerne Radfahrmarkierungen auf der Dammstraße. Auch das eine Idee, die sich eher nicht umsetzen lässt. Kurios ist allerdings, dass die Straße Kortenacker im Dorf als Sackgasse ausgewiesen ist, die für Radfahrer nicht nutzbar ist, obwohl diese hier nicht nur durch ein kleines Waldstück wieder Richtung Rheindeich fahren können, sondern diese Route sogar ein Knotenpunkt im Radwegenetz der Region ist.
Ob die Tour mit dem Bürgermeister positive Veränderungen nach sich ziehen wird, weiß Peter Diedrichs nach der Runde durch das Stadtgebiet noch nicht zu beurteilen. „Ich finde es sehr gut, dass der Bürgermeister mit dabei war. Ich denke, wir werden als ADFC ernst genommen und das ist viel wert“, sagt er.