Voerde. Auf der „Rappeltour“ zeigte Peter Diederichs vom ADFC, wo es hapert. Einiges, wie irreführende Beschilderung, lässt sich leicht ausbessern.

Entspannt radeln wir als Kolonne am Rhein in Götterswickerhamm entlang, die rund 15 Teilnehmer der „Stop-Go-Rappeltour“ tragen gut sichtbare, gelbe Warnwesten. Kurz vor der Gaststätte „Zur Arche“ hält Tourleiter Peter Diederichs, erster Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Dinslaken-Voerde, für eine Weile an. Er deutet mit seinem Finger auf einen Problembereich. „Hier parken Autos am Wochenende gerne auch auf dem Radweg, so ist dieser schon mal nicht zu befahren“, sagt Diederichs. Darauf entgegnet Henning Kapp, Fachbereichsleiter Bürgerservice, Allgemeine Ordnung der Stadt Voerde, sofort: „Wir verteilen hier schon regelmäßig Knöllchen.“ Das ist nicht das einzige Hindernis, das auf der „Rappeltour“ auffällt.

Die Fahrt diente dazu zu zeigen, wie Wege fahrradgerechter gestaltet werden können. Für die Stadt waren neben Henning Kapp auch der Erste und Technische Beigeordnete Wilfried Limke und Dieter Grootens in seiner Funktion als Fachdienstleiter Tiefbau dabei, um die Probleme direkt aufzunehmen: „Aus der Perspektive des Radfahrers kann man sich ein ganz anderes Bild der Lage machen und die Konflikte besser einschätzen“, sagt Limke. Gestartet waren die Teilnehmer der „Stop-Go-Rappeltour“ vor dem Rathaus.

Nach dem Halt vor der Gaststätte „Zur Arche“ geht es weiter auf die Dammstraße. Gemütlich treten die Radler in die Pedale, bis wir wieder halten – eine irreführende Stelle. Zum einen ist hier ein Radweg deutlich mit einem Schild gekennzeichnet, der in den Wald führt, aber zum anderen weist ein Fußgängerschild den Pfad als reinen Sonderweg nur für Fußgänger aus.

Auf der insgesamt knapp 24 Kilometer langen Strecke gab es viele Hindernisse, hier irritiert das Fußgängerschild die Teilnehmer.
Auf der insgesamt knapp 24 Kilometer langen Strecke gab es viele Hindernisse, hier irritiert das Fußgängerschild die Teilnehmer. © Heiko Kempken

Laut Peter Diederichs vom ADFC wissen Ortskundige, dass man hier mit dem Fahrrad weiterfahren kann. Immer wieder tauchen unterwegs fragwürdige Beschilderungen auf, zum Beispiel steht am Weseler Weg kurz vor einer Unterführung das Verbotsschild für Fahrzeuge aller Art. „Das eine oder andere Schild lässt sich sicherlich wegnehmen“, kommentiert der Beigeordnete Limke.

Gefahr an der Frankfurter Straße

Ein größeres Problem als die Beschilderung gibt es an der hoch frequentierten Frankfurter Straße, „hier ist es an der Einmündung Breiter Deich in die Frankfurter Straße gefährlich für Radfahrer“, betont Peter Diederichs. Gerade Schüler seien oft unsicher, wo sie die Frankfurter Straße überqueren können und werden daher oft von Eltern zur Schule gebracht. Der kurze Radfahrstreifen an der Einmündung sei keine Lösung. Damit es sich zukünftig bessert, schlägt Peter Diederichs eine Ampel für Auto- und Radfahrer vor, die vom Breiten Deich kommend die Straße queren wollen. Diese sollte nur bei Bedarf und von Radfahrern per Knopfdruck geschaltet werden können. Der Stadt liegt der Antrag aktuell vor, laut Limke befassen sie sich nun damit, eine Entscheidung, was gemacht wird, stehe noch aus

>>>Problem: Kreisel und Unterführung am Bahnhof

Am Bahnhof Voerde gibt es eine gefährliche Stelle für Radfahrer: Wenn Radler die Unterführung passieren und unmittelbar in den Kreisel einbiegen, können schnell einfahrende Autos zu spät wahrgenommen werden. Hier empfiehlt Ralf Rieser (SPD Voerde) als deutlich sichtbaren Hinweis und Warnung Streifen auf dem Boden anzubringen. Ein anderes Problem ist an der Bahnhofstraße sichtbar. Dort ist ein Fußgängerweg auch für Radler nutzbar ist, der andere hingegen nicht. „Hier erhoffe ich mir, dass die Wege auf beiden Seiten auch für Fahrradfahrer befahrbar werden“, sagt Peter Diederichs vom ADFC.