Dinslaken. Die Stadt Dinslaken hat dem Freibadverein Hiesfeld mitgeteilt, dass das Freibad für ein Bürgerbad nicht zur Verfügung steht. Das sind die Gründe.
Nun ist auch der Traum von einem Bürgerbad in Hiesfeld ausgeträumt: Die Stadt hat dem Freibadverein zu entsprechenden Plänen eine Absage erteilt. Die Gründe wurden am Freitag zunächst Vertretern des Vereins und anschließend in einem Pressegespräch präsentiert. Angelpunkt in dieser Angelegenheit ist das Grundstück.
Wie Bürgermeister Dr. Michael Heidinger betonte, könne auf dem dortigen Grund kein Schwimmbad betrieben werden. Der Freibadverein sieht es anders. Um weiter planen zu können, musste der Verein jetzt ein Signal der Stadt und der Stadtwerke bekommen, ob man ihm das Grundstück zur Verfügung stellt oder nicht.
Für den Verein ist eine Sanierung möglich
Der Freibadverein, der am Montag bei einer Veranstaltung das Konzept Bürgerbad vorgestellt hat, würde das Gelände auf Erbpacht oder als Eigentümerin übernehmen. Nur mit einer solchen Zusage der Stadt, könne man Zuschüsse beantragen, mache es Sinn, ein Konzept zu erarbeiten.
https://www.nrz.de/region/abonnieren-sie-den-freizeit-newsletter-fuer-den-niederrhein-id226925171.htmlThomas Giezek, Vorsitzender des Freibadvereins, sieht bei vielen die Bereitschaft, sich für ein Bürgerbad zu engagieren. Man wolle das Bad sanieren, einen Neubau verlange man gar nicht. Und eine Sanierung des vorhandenen Beckens, das 1982 in das vorhandene 50 Meter Becken gesetzt wurde, sei möglich.
Klare Absage der Stadtverwaltung
Die Stadt erteilt dem Vorschlag eine klare Absage: Bei der Frage, ob das Freibad das seit Herbst 2015 brach liegt, als Bürgerbad betrieben werden kann, gehe es weniger um die Frage, ob das Konzept umsetzbar sei, betonte Heidinger. Sondern entscheidend sei die Frage, ob an dieser Stelle überhaupt ein Freibad betrieben werden kann. Und das sei eben, wie die Stadtwerke bereits Anfang des Jahres befunden haben, aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich.
Und es wurde auf das Dinamare verwiesen. Dort werde gerade ein Sportbecken errichtet und sind diese Arbeiten abgeschlossen folgt der Bau eines weiteren Freibadbeckens. Es gehe auch nicht darum, ob Dinslaken weitere Wasserfläche benötige.
Mit den Planungen für das Dinamare verfüge man über ausreichend Wasserfläche. Es gehe allein um die Frage, ob am Standort in Hiesfeld, ein Bad zu betreiben ist oder nicht. Das sei nicht möglich, weshalb wäre es auch nicht zu verantworten wäre, dem Freibadverein das Grundstück zu überlassen.
Verwaltung setzt auf einen Freizeitpark
Das sei nur zu verantworten „wenn wir als Stadt daran glauben, dass es machbar ist“, so Heidinger. Aber aus Sicht der Stadt, ist ein Freibad nicht mehr machbar. Man sehe die Perspektive nicht. Ob der Verein das Grundstück bekomme, müsse aber letztendlich der Rat entscheiden, so der Bürgermeister.
Vielmehr setzt die Verwaltung auf einen Freizeitpark anstelle des Freibades. Mit der Planung wurden die Stadtwerke beauftragt, denn die Fläche liegt zurzeit bei der städtischen Tochter. Ende des Jahres wolle man einen Plan präsentieren, so Josef Kremer, Geschäftsführer der Stadtwerke.
Bürgerbegehren soll die Pläne vereiteln
Dagegen wollen sich Mitglieder des Freibadvereins wehren: Sollte es einen Baubeschluss für den Freizeitpark geben, werde man ein Bürgerbegehren starten, um die Pläne zu verhindern, hieß es gestern in einem Gespräch mit der NRZ. „Dinslaken braucht keinen Freizeitpark“, betonte Giezek. Ein Bürgerbad, das durch ehrenamtliche Kräfte betrieben würde, wäre eine hervorragende Entlastung für die Stadt.
Über eine Klage wurde noch nicht entschieden
Der Freibadverein hatte zunächst mit dem Entwurf eines eigenen Architekten zeigen wollen, dass in Hiesfeld ein Freibad durchaus zu betreiben sei – der Rat lehnte diesen ab. Dann hat sich der Verein mit der Möglichkeit eines Bürgerbades beschäftigt und dazu extra einen Vertreter des Bürgerbades Schwerte nach Dinslaken eingeladen.
Hoffnungen ruhen auch noch auf einer Klage vor dem Verwaltungsgericht. Damit wollen die Initiatoren des Bürgerbegehrens erreichen, dass es doch noch zu einem Bürgerentscheid über das Freibad Hiesfeld kommt. Inhalt der Forderung: In Hiesfeld würde ein 50 mal 25 Meter Becken mit Traglufthalle und ein 16 mal 10 Becken entstehen.