Kreis Wesel. Als Grund führt die Volksbank die Niedrigzinsphase an. Der EZB-Rat entscheidet am Donnerstag über die Fortsetzung der Niedrigzinspolitik.

Die Verantwortlichen bei den Banken schauen heute nach Frankfurt. Dort kommt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen und es wird erwartet, dass er eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik und eine Zinssenkung beschließt. Und das hat auch Auswirkung für Privatkunden der Volksbank Rhein-Lippe. Nur wenige würde es betreffen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Aber das Geldinstitut prüft die Einführung von Negativzinsen für einen Teil der Privatkunden.

Einführung erfolgt nicht vor 2020

Die Verantwortlichen der Bank gehen davon aus, dass Negativzinsen für bestimmte Geldanlagen von Privatkunden eingeführt werden. Das Minuszinsniveau habe sowohl deutliche Auswirkungen auf das Investitions- und Sparverhalten und die private Altersvorsorge der Verbraucher als auch auf die Ertragssituation des gesamten Finanzsektors, so Ulf Lange, Vorstandsmitglied der Volksbank.

„Auf Grund der historisch niedrigen Zinsen sind wir bereits seit langem mit vielen unserer Mitglieder und Kunden zu den Themen Vermögensstrukturierung und Vermögenssicherung im Gespräch“, fügt er zur Vorgehensweise der Bank hinzu. Unabhängig von der EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag, 12. September 2019, werde eine umfangreichere Einführung von Negativzinsen auf bestehende Einlagen nicht vor 2020 erfolgen.

Eine Zinswende ist nicht in Sicht

Banken und Sparkassen bekommen bei der EZB auf ihre Einlagen kein Geld mehr, sondern müssen 0,4 Prozent Negativzinsen bezahlen. Dieser Zinssatz könnte noch weiter abgesenkt werden, in Bankenkreisen rechnet man mit einem Zinssatz von 0,6 Prozent. Und eine Zinswende sei laut Volksbank nicht in Sicht.

Deshalb prüft die Bank ebenfalls, die Berechnung von Negativzinsen auch für Privatkunden mit hohen Guthaben, etwa auf Tages- und Festgeldern, einzuführen. „Die Festlegung der Freigrenzen und der Kondition machen wir abhängig von den Entscheidungen der EZB und des weiteren Verlaufes der Zinspolitik“, so lange. Man geht davon aus, dass mehr als 95 Prozent der Kunden von der Berechnung der Negativzinsen nicht betroffen sein werden.