Dinslaken. Der Spielkreis „Hiespielchen“ hatte im Rahmen des Non-Profit Projektes „Stadt-Land-Spielt!“ geladen, um Gesellschaftsspiele zu spielen.

Ein Würfel rollt über den Tisch – und zeigt schlussendlich eine Drei. Langsam schiebt Friedel Hoffmann, Gründer des Spielkreises „Hiespielchen“, einen Plastikstab in einen Rahmen, in den ein Luftballon eingespannt wurde. Klack, klack, klack. Er hat Glück gehabt, der Ballon ist nicht geplatzt. „Bumm, Bumm, Ballon“ heißt das Spiel und ist beendet, sobald ein Mitspieler den Ballon zum Platzen bringt.

Dieses und viele weitere Spiele wurden am Samstag im evangelischen Gemeindehaus an der Kurt-Schumacher-Straße im Rahmen des Non-Profit-Projektes „Stadt-Land-Spielt!“ gespielt. Es ginge darum „das Kulturgut Spiel in der Gesellschaft weiter zu fördern“, erklärte Hoffmann. Aus rund 60 Spielen konnten Interessierte wählen. Gespielt wurde mal zu zweit, mal auch in großen Gruppen.

Kinderspiele mag Friedel Hoffman besonders gern

Besonders gefallen Friedel Hoffmann Kinderspiele: „Die sind so schön, weil zusammen Spielen möglich ist.“ Dabei sei es keinesfalls so, dass sich Erwachsene langweilen würden. Im Gegenteil. Hoffmann meint: „Auch für Erwachsene sind die Spiele oft eine Herausforderung.“ Die Kinder achteten oft ganz penibel darauf, dass die Spielregeln eingehalten werden, meint der erfahrene Spieler. Außerdem geht es in vielen neuen Spielen für jüngere Kinder oft um Schnelligkeit oder sie ähnelten dem Prinzip eines Memory-Spiels, erklärt Hoffmann. Dabei müssten sich viele Erwachsene schon etwas mehr anstrengen.

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Auch Speed Cups für Kinder ab sechs Jahren ist ein Spiel, das auf Schnelligkeit ausgelegt ist. Jeder Spieler bekommt fünf Stapelbecher und muss die Reihenfolge der aufgedeckten Spielkarte nachlegen, der schnellste Spieler läutet eine Klingel, die auf der Mitte des Tisches steht und erhält die Spielkarte – wenn er das Motiv korrekt nachgelegt hat. Wer am Ende des Spiels die meisten Karten gesammelt hat, gewinnt.

Mit Kindern zu spielen, sei schwieriger geworden, findet Hoffmann

Auch wenn das Spiel ab sechs Jahren empfohlen wird, findet Hoffmann nicht, dass sich zu streng an die Angaben gehalten werden sollte. Viele Kinder verstünden die für ihr Alter vorgesehenen Spiele noch nicht. Deshalb suche er in seinen Spielgruppen meist Spiele für etwas jüngere Kinder aus, die verstehe jeder und das gemeinsame Spielen werde einfacher.

Generell sei es schwieriger geworden, mit Kindern zu spielen, findet Hoffmann. Sie müssten immer eine Aufsichtsperson haben, denn sonst könnten sie die Spielregeln nicht richtig erarbeiten, erzählt er, während er seine Becher in die richtige Reihenfolge bringt. Die Kinder könnten oft nicht die nötige Konzentration aufbringen, um sich die Spielregeln vor Beginn anzueignen. Trotzdem gibt Hoffmann die Gesellschaftsspiel-Kultur gern weiter.

An der Büngelerstraße wird jeden Donnerstag gemeinsam gespielt

Bereits seit 1984 gehört das Spielen mit Freunden und neuen Gesichtern fest zu Hoffmanns Leben. Damals hat er den Spielkreis „Hiespielchen“ ins Leben gerufen und zunächst einmal im Monat, mittlerweile aber jede Woche zum Spielabend geladen. Jeden Donnerstag um 17.15 Uhr treffen sich die Spielfreunde in Hiesfeld an der Büngelerstraße 66 und ungefähr zweimal im Monat freitags um 19.30 Uhr.

„Mitmachen kann jeder“, sagt Hoffmann. Regelmäßig nimmt der Spielkreis auch an Meisterschaften teil. „Einmal haben wir auch gewonnen“, erinnert sich Hoffmann. Den Sieg brachten sie zwar im Gründungsjahr 1984 mit nach Hause, doch die Freude hält noch immer an.

>> DAS PROJEKT „STADT-LAND-SPIELT!“

  • Das Projekt „Stadt-Land-Spielt!“ findet zum siebten Mal im deutschsprachigen Raum statt. In 188 Städten in Deutschland, der Schweiz und Österreich werden zu diesem Anlass neue und alte Spiele aus den Schränken geräumt. Veranstaltet wird das Projekt von verschiedenen Spieleverlagen, wie beispielsweise Amigo Spiel + Freizeit GmbH.