Voerde. Ein Signal hätte die Tat am Bahnhof Voerde mit einer „gewissen Wahrscheinlichkeit“ verhindert, glaubt die CDU. Sie regt auch eine Gedenkfeier an.
Im Juli stieß ein Mann eine junge Mutter aus Voerde im Bahnhof vor einen Zug. Die Frau starb. Die CDU in Voerde fordert nun infolge der entsetzlichen Tat Verbesserungen am Bahnhof und regt außerdem eine Gedenkfeier an.
Reisende können sich „auf die Einfahrt des Zuges einstellen“
Schon in der Vergangenheit habe die CDU ein akustisches Warnsignal angeregt, das auf einen einfahrenden Zug hinweist. Die Bahn habe, so übermittelte die Stadt damals, keine Notwendigkeit dafür gesehen. „Natürlich können wir nicht mit Gewissheit sagen, dass die junge Frau heute noch leben würde, hätte es ein Signal gegeben, aber es gibt zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit,“ glaubt die CDU.
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Bahnkunden könnten sich nach dem Signal „auf die Einfahrt eines Zuges einstellen und sich von der Bahnsteigkante entfernen.“ Reisende, die infolge der Tat „nun verängstigt sind, können sich in sicherer Entfernung zu den Gleisen aufhalten und den Bahnsteig rechtzeitig nach Einfahrt des Zuges betreten“. Auch „unliebsame Überraschungen“, etwa wenn ein ICE den Bahnhof mit hoher Geschwindigkeit durchfahre, blieben ebenfalls aus. mit dem Signal aus. „Wir sehen eine dringende Notwendigkeit. Kosten und Nutzen einer solchen Signalanlage stehen in keinem Verhältnis“, findet die Fraktion und fordert: „Die Bahn muss hier aktiv werden.“
Weitere Angsträume durch Betuwe-Ausbau
Viele Menschen würden den Bahnhof derzeit „mit einem mulmigen Gefühl“ betreten. Das könnte sich nach der Umgestaltung des Bahnhofs im Rahmen des dreigleisigen Betuwe-Ausbaus mit hohen Lärmschutzwänden noch verstärken. Damit würden „weitere Angsträume entstehen“. Die Stadt soll, so fordern die Christdemokraten, „Einfluss auf die Bahn zu nehmen, damit der neue Bahnhof Reisende nicht abschreckt.“
Stadt soll sich öffentlich mit der Tat auseinandersetzen
Zudem hält es die Fraktion „für angebracht, dass sich die Stadt öffentlich mit dem grauenvollen Geschehen am 20. Juli am Bahnhof auseinandersetzt“ - etwa im Rahmen einer Gedenkfeier. Die Wünsche der Hinterbliebenen sollen selbstverständlich geachtet werden. „Fraktionsübergreifend sollte sich die Voerder Politik mit der Verwaltung Gedanken machen, wie mit dem Geschehen umzugehen, wie es aufzuarbeiten ist.“