Voerde. Büro legt zwei Varianten zur möglichen Ausrichtung des neuen Kombibades vor. Eine Frage ist: Soll es ein reines Sport- oder ein Familienbad sein?
Der Findungsprozess zu dem geplanten Neubau eines Kombibades geht in die nächste Runde – und Konkretisierungsphase: Dem Workshop, der sich an die Fraktionsspitzen, den Förderverein Voerder Bäder sowie an die „institutionellen“ Nutzer, also Schulen, Schwimmvereine und VHS richtet und vom Stadtsportverband begleitet wird, werden als erstes am 27. August die Ergebnisse des Gutachtens zur möglichen Ausrichtung des neuen Bades vorgelegt. Zwei Tage später dann folgt die Präsentation im Arbeitskreis Sport. Diesem Gremium gehören grundsätzlich Vertreter der Fraktionen an, wobei anlassbezogen auch die Teilnahme von Mitgliedern aus dem genannten Workshop möglich ist. Vorgestellt würden zwei Ausführungsvarianten, kündigt Bürgermeister Dirk Haarmann, auf NRZ-Nachfrage an.
Zusätzliche Komponenten könnten Strömungsbecken oder Rutschen sein
Im weiteren Verfahrensverlauf gilt es, verschiedene Fragen zu klären. Eine zentrale ist die, ob das vorgesehene neue Bad ein Sport- oder ein Familienbad sein soll. In der Definition des Büros, das den Findungsprozess begleitet, verfüge ein reines Sportbad „über keine zusätzlichen Komponenten“, die neben dem bloßen Schwimmen für die Zielgruppe „familien- und freizeitorientierte Nutzung“ angeboten werden. Damit seien beispielsweise Strömungsbecken, Rutschen, die Dimension der Gastronomie und ähnliches gemeint, erklärt Haarmann und betont: Auf der anderen Seite heiße dies selbstverständlich auch, dass ein Sportbad gemäß der genannten Definition ebenso der allgemeinen Öffentlichkeit und somit auch Familien zur Verfügung stehe.
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Auch steht die Frage im Raum, wie das Außenbecken aussehen und ob das neue, auf dem heutigen Freibadgelände an der Allee geplante Kombibad wie das bestehende Hallenbad in Friedrichsfeld über eine Sauna verfügen soll. Auf die beiden Ausführungsvarianten, die dem Workshop und dem Arbeitskreis Sport nunmehr vorgelegt werden, sollen die beiden Gremien grundsätzlich noch Einfluss nehmen können, bevor diese zur weiteren Beratung und späteren Entscheidung an die Politik gehen. „Die Beteiligung dieser beiden Runden dient ja gerade der inhaltlichen Vorbereitung der Beschlussvorschläge und soll gewährleisten, dass sich Politik und Nutzer in der gewählten Konzeption wiederfinden“, sagt Haarmann.
Bürgermeister: Noch keine belastbaren Aussagen zur Investitionshöhe möglich
Bei der nun anstehenden Präsentation der Ausführungsvarianten geht es auch um die Kosten für die Errichtung eines Kombibades und dessen Betrieb. Haarmann stellt klar, dass es zur Höhe der Investition im Moment noch keine belastbaren Aussagen gibt, weil diese davon abhängt, was das neue Bad an Komponenten bieten soll. Jede jetzt genannte Zahl sei eine falsche. Einen ungefähren Anhaltspunkt geben Erfahrungswerte, die sich auf Bäder beziehen, die unter Beteiligung des nun auch die Stadt Voerde begleitenden Büros in der Vergangenheit errichtet wurden. Dort bewegte sich die Spanne zwischen 15 bis 20 Millionen Euro. Man könne ein neues Bad aber auch für elf Millionen Euro bauen, sagt Haarmann bezüglich eines Angebotes, das rein auf das Schwimmen ausgerichtet ist. „Wir dürfen uns nicht verheben“, betont er die Notwendigkeit, bei der Realisierung des Projektes auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt im Blick zu behalten.
Von dem Büro erwartet er auch eine „belastbare“ Antwort darauf, welches Angebot zu welchen Besucherzahlen führt. Denn: Neben den Kosten für die Errichtung geht es nicht zuletzt auch darum, das Bad „solide betreiben zu können“, erklärt der Verwaltungschef, der betont, dass ein Bad nie zuschussfrei zu führen sein wird.
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Zielrichtung müsse es sein, über Förderprogramme möglichst hohe Zuschüsse zu erreichen, da dies den eigenen Finanzierungsbedarf senke. Haarmanns Hoffnung ruht hier auf der Ankündigung von Programmen, die für die Bäder maßgeschneidert sind. Damit verbunden ist für Haarmann, der versichert, dass umfangreich nach Fördermöglichkeiten recherchiert werde, die Erwartung höherer Fördersummen, als sie zurzeit für einzelne Komponenten abrufbar wären. Für die Sanierung kommunaler Einrichtungen liegt die maximale Fördersumme 2020 bei vier Millionen Euro.
>>Info: Erste Entscheidung soll noch in diesem Jahr möglich sein
Die Verwaltung will die Politik nach Aussage von Bürgermeister Dirk Haarmann noch in diesem Jahr in die Lage versetzen, darüber zu entscheiden, wie das geplante neue Kombibad aussehen soll. Die auf den Beschluss des Stadtrates folgenden Schritte und das weitere Zeitfenster sollen in den anstehenden Gremiensitzungen thematisiert und abgestimmt werden.
Für die Errichtung und den Bau des neuen Bades, das an die Stelle des bestehenden Freibades und des Hallenbades tritt, könnten die Stadtwerke Voerde grundsätzlich als Partner eine Rolle spielen, sagt Haarmann. Diese Fragen seien in den folgenden Schritten zu klären und stünden dabei unter anderem in Abhängigkeit der Rahmenbedingungen von Förderprogrammen.