Dinslaken/Voerde. Auch in diesem Jahr werden beim „Rhine CleanUp Day“ Freiwillige die Flussufer von Unrat befreien. Wer mitmachen möchte, kann sich noch melden.

„Doppelt gemoppelt hält besser“ – das dachte sich wohl auch die Düsseldorfer Umweltinitiative „Rhine CleanUp“ (RCU). In diesem Jahr veranstaltet die Organisation am Samstag, 14. September, 10 bis 13 Uhr, zum zweiten Mal den so genannten „Rhine CleanUp Day“. Bei der Aktion sammeln Freiwillige mithilfe von Zangen, Handschuhen und Müllbeuteln entlang des Rheinufers Müll auf, um die Flussufer von der Quelle bis zur Mündung in das Meer zu reinigen und die Weiterleitung des Mülls in die Meere zu verhindern.

Zum ersten Mal fand der ,,Clean-Up“ im vergangenen Jahr mit ungefähr 2500 Helfern vom Niederrhein statt. Darunter waren auch die ungefähr 60 Helfer aus Voerde im Einsatz. Es war dem Ehrgeiz und dem Umweltbewusstsein der Schülerin Naima Lambrecht zu verdanken, dass Dinslaken 2018 mit dem ungefähr 400 Meter langen Abschnitt in Eppinghoven ebenfalls an der Aktion teilnahm.

Die Helfer fanden damals neben Plastikabfällen auch viele Kinderwagen, eine Waschmaschine und auffällig viele Angel-Utensilien. Durch die Teilnehmer in Dinslaken konnte am Ende des Tages eine halbe Tonne Müll aufgesammelt und von dem lokalen Müllentsorger DIN-Service abtransportiert werden. Insgesamt ging aus der kompletten Aktion eine aufgesammelte Müll-Masse von 100 Tonnen hervor.

Teilnehmerzahlen sollen sich verdoppeln

Da das Projekt ein solcher Erfolg war, bleibt es keine einmalige Aktion und wird in Form des von der deutschen Postcode Lotterie gesponserten „Rhine CleanUp 2019“ wieder zum Leben erweckt. Die Teilnehmerzahlen des vergangenen Jahres sollen sich schätzungsweise verdoppeln, da diesmal neben „Wiederholungstätern“ wie Voerde und Dinslaken viele neue Kommunen dazugestoßen sind.

Deswegen haben es sich die Organisatoren diesmal zum Ziel gesetzt, die doppelte Menge an Müll zu sammeln, offenbart der Mitinitiator Ingo Lentz. Laut Thomas de Groote, einem Mitglied des Teams RCU 2019, sei dieses Bestreben aufgrund von einem bereits gestiegenen Umweltbewusstsein der Menschen realistisch. „Die Erkenntnis hat zugenommen, dass man nicht immer nur auf Andere zeigen kann, sondern selbst anpacken muss“, erläutert de Groote.

„Plastikflut“ richtet Schaden an

Neben neuen Gesichtern stößt man aber auch auf viele Teilnehmer des vergangenen Jahres, darunter auch auf Jörg Dietzsch. Der Dinslakener sieht die Meere als einen wichtigen Transportweg und den Müll darin als „Plastikflut“, die bereits begonnen hat, Schaden anzurichten. Deswegen möchte er auch in diesem Jahr gemeinsam mit seiner Familie und vielen anderen „Signale setzen und ein kollektives Umweltbewusstsein schüren“, so Dietzsch.

Ingo Lentz erklärt sich das große Interesse durch die Aktualität und die Präsenz der Thematik in Politik und Gesellschaft durch die „Fridays For Future“, die Folgen des Klimawandels oder erste ausgerufene Klimanotstände, „das spüren wir sehr deutlich“.

Dieser Müllhaufen kam bei der Sammelaktion in Ork zusammen.  
Dieser Müllhaufen kam bei der Sammelaktion in Ork zusammen.   © Privat | BSV Mehr-OrK-gest

In den Kommunen selbst gelten die Bürgermeister-Büros und Umweltabteilungen als lokale Organisatoren und Ansprechpartner, gefolgt von Initiativen wie der Arbeitsgemeinschaft „Unser Dorf hat Zukunft“ Götterswickerhamm oder engagierten Personen wie der Berufsschülerin Naima Lambrecht aus Dinslaken. Als lokaler Organisator kümmerte sich die Arbeitsgemeinschaft aus Götterswickerhamm im vergangenen Jahr um Werbung durch Flyer, legte für die Reinigung drei Standorte in Ork, Mehrum und Götterswickerhamm fest und hielt ebenfalls Kontakt mit der zentralen Stelle in Düsseldorf.

Die erste Vorsitzende Anneliese Rühl nahm selbst an dem „Rhine CleanUp 2018“ teil und berichtete von „glücklicherweise“ gutem Wetter und jeweils 20 bis 25 Helfern pro Standort, was für Voerde einer guten Beteiligung entspreche. Vor allem in dem Abschnitt Götterswickerhamm könne die Arbeit am Deich aber auch knifflig sein, weswegen man über die große Teilnehmerzahl dankbar sein könne. Auch in diesem Jahr versucht sie, die Arbeitsgemeinschaft „Unser Dorf hat Zukunft“ als lokalen Organisator für Voerde eintragen zu lassen.

Teilnahme steht für Anneliese Rühl nicht zur Debatte

Auf die Frage, ob das schon jemand anders übernehme, habe sie jedoch weder von der Stadt Voerde noch von dem „Rhine-Clean-Up“-Team eine Antwort. Für Anneliese Rühl steht ihre persönliche Teilnahme allerdings nicht zur Debatte. „Auch in diesem Jahr werde ich helfen“, bestätigt die Vorsitzende.

Doch nicht nur Dinslaken und Voerde gehen mit gutem Beispiel voran – in diesem Jahr nehmen alle zehn am Rhein liegenden Niederrhein-Kommunen am „Rhine Clean-Up“ teil, was durch die zuletzt fehlende Bestätigung von Kalkars Bürgermeisterin vor einigen Wochen komplettiert wurde. „Wir sind gerne dabei!“, erklärt Britta Schulz.

Eine Anmeldung zum ,,Rhine CleanUp 2019“ ist im Internet unter www.rhinecleanup.org/de möglich, allerdings können interessierte Helfer auch spontan dazustoßen. Auf der Internetseite sind auch alle teilnehmenden Kommunen und die Treffpunkte der Helfer an den einzelnen Standorten vermerkt und für weitere Fragen ist Naima Lambrecht als Ansprechpartnerin für Dinslaken unter der Email-Adresse @naima-lambrecht@gmx.de erreichbar.

Sehr viel Müll gelangt ins Meer

Die Gründer und Initiatoren der Umweltinitiative „Rhine CleanUp“ wollen die von ihnen ins Leben gerufene Aktion auch in den nächsten Jahren durchführen und hoffen so auf eine geringere Umweltbelastung und eine Bewusstseinsänderung der Menschen bezüglich des Naturschutzes. Für sie ist es ein alarmierendes Zeichen, dass über den Rhein jährlich 1.000.000 Kilogramm Müll ins Meer gelangen, der dort zu großen Schäden führt. Gerade deswegen sei die Umsetzung dieser Ziele von großer Wichtigkeit und soll künftig eventuell auch durch Aktionen in Schulen und die Reinigung weiterer Nebenflüsse unterstützt werden.

Hier kann man sich melden

Jeder Helfer ist willkommen. Anmeldungen zum ,,Rhine Clean-Up 2019“ sind im Internet unter www.rhinecleanup.org/de möglich, allerdings können interessierte Helfer auch spontan dazustoßen. Auf der Internetseite sind ebenfalls alle teilnehmenden Kommunen und die Treffpunkte der Helfer an den einzelnen Standorten vermerkt.

Für weitere Fragen ist Naima Lambrecht als Ansprechpartnerin für Dinslaken unter der Email-Adresse @naima-lambrecht@gmx.de erreichbar. In Voerde will sich die AG „Unser Dorf hat Zukunft“ wieder an der Aktion beteiligen.