Dinslaken. Fertigstellung des Rohbaus direkt neben dem Förderturm in Dinslaken-Lohberg wurde mit Richtfest gefeiert. Das Restaurant soll im Herbst eröffnen.

Ein bisschen fester hätte Ina Magedanz ihr wenige Sekunden zuvor geleertes Schnapsgläschen vom über dem Boden schwebenden Hubsteiger schon schmeißen müssen: Es landet zwar mit einem lauten Knall auf dem Boden, bleibt aber ganz. Die Symbolik für das Richtfest, das Ina und Andreas Magedanz an diesem Tag unter dem Förderturm in Lohberg feiern, weil sie hier im Herbst ihr Restaurant „ZeLoh“ eröffnen wollen, ist natürlich trotzdem gegeben – die Gastronomin strahlt.


Viele Leute – Unternehmer, Bauarbeiter, Svenja Krämer von der städtischen Wirtschaftsförderung und Bernd Lohse, ehemaliger Projektleiter der RAG Montan Immobilien für das hiesige entstehende Quartier, – sind gekommen, aber auch Freunde und Bekannte. Sie haben die zukünftigen Betreiber Ina und Andreas Magedanz geherzt und gedrückt, haben Blümchen oder Bäumchen mitgebracht, die als Erinnerungen an diesen besonderen Tag bleiben sollen.

Eröffnungstermin im Herbst soll eingehalten werden

Der Rohbau ist nun fertig, knapp fünf Wochen nach dem offiziellen Spatenstich Anfang Juli. „In Rekordzeit haben wir diese Arbeit hier erledigt“, sagt Andreas Magedanz, nicht ohne Stolz in seiner Stimme. „So können wir unseren Eröffnungstermin im Herbst sicherlich einhalten.“ Die Fenster, die das nach hinten abgeschrägte Lokal haben wird, fehlen noch, auch die Wände, die Lager-, Küche- und Toiletten-Räume vom Gastraum abtrennen werden, müssen noch gezogen werden. Die Terrasse, die sich über drei Seiten des Restaurants erstrecken wird, existiert ebenfalls noch nicht.

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Ab Herbst aber sollen hier bis zu 100 Gäste Platz finden, innen können es bis zu 90 weitere Personen werden. Willkommen geheißen werden sollen sie in einem Ambiente im „Industrial-Style“. „Die Träger oben bleiben offen, wir wollen alles großzügig und modern halten“, sagt Andreas Magedanz. Die Einrichtung des „ZeLoh“ soll Accessoires bekommen, „die diesen Standort und seine Geschichte auch widerspiegeln“. Grubenlampen über Tischen und Theke stellen die beiden sich vor, aufgestellte Zechenräder, alte Eisentüren vor den Toilettenräumen. „Wir wollen kein Bergbaumuseum werden, aber das Motiv auf jeden Fall aufgreifen.“

Typisch Ruhrpott, modern interpretiert

Das soll auch für die Küche gelten. „Sie wird deutsch, typisch Ruhrpott, aber modern interpretiert“, sagt Andreas Magedanz. Dazu gehören für ihn auch Einflüsse aus den Kulturen, die der Bergbau hierher brachte. „Ordentlich und frisch“ sollen die fünf wöchentlich wechselnden Gerichte auf der Karte sein, hergestellt mit den Produkten regionaler Anbieter. „Wir sind nun mal Lokalpatrioten und wollen das auch zeigen.“

Ein Blick in den „ZeLoh“-Foodtruck: Mit diesem sind Andreas und Ute Magedanz bereits seit Anfang des Jahres auf Veranstaltungen unterwegs – und betreiben so eine Art „Guerilla Marketing“.
Ein Blick in den „ZeLoh“-Foodtruck: Mit diesem sind Andreas und Ute Magedanz bereits seit Anfang des Jahres auf Veranstaltungen unterwegs – und betreiben so eine Art „Guerilla Marketing“. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich


Das „ZeLoh“-Team ist bereits komplett: 15 Leute, darunter drei Köchinnen mit polnischen, rumänischen und türkischen Wurzeln, werden die Gäste hier ab Herbst bewirtschaften. Das könnten Bewohner des Stadtteils sein, die Radfahrer auf dem Lohberg-Corso, die direkt am Lokal vorbeikommen, die Besucher des Bergparks oder auch Bedienstete und Besucher der künftigen Pflegeschule. „Der Standort ist einfach optimal“, schwärmt Andreas Magedanz. Schließlich müsse man einfach nur dem Förderturm folgen.


>> „HEIRATEN UNTERM FÖRDERTURM“


„Heiraten unterm Förderturm“ – unter diesem Arbeitstitel steht die Eventfläche, die Ina und Andreas Magedanz außen direkt neben dem Förderturm geplant haben.Hier soll es künftig freie Trauungen, gleichgeschlechtliche Trauungen und Trauungen mit Paaren unterschiedlicher Konfessionen geben können.


Der Förderturm sei eben, so Andreas Magedanz, ein beliebtes Motiv, um die Liebe zum Ruhrgebiet und zum Bergbau zum Ausdruck bringen zu können. „Deswegen war uns auch klar: Wenn wir eine Fläche hier kaufen, dann auch nur diese direkt am Turm.“


Das Restaurant „ZeLoh“ hat bereits Online-Auftritte. Auf www.facebook.com/zelohdinslaken und auf der Internetseite www.zeloh.de gibt es weitere Informationen zu dem Lokal.