Dinslaken. Auf einem Kita-Außengelände in Dinslaken hatten sich Ratten breit gemacht. Eltern wurden nicht informiert – aus einem bestimmten Grund.

Mit einem Rattenbefall auf ihrem Außengelände hat aktuell die städtische Kita an der Riemenschneiderstraße in Hiesfeld zu kämpfen.

Wie Stadtsprecher Thomas Pieperhoff der NRZ auf Nachfrage bestätigte, sei der Verwaltung das Problem seit Ende Juni bekannt. „Die Behandlung haben wir auch unmittelbar eingeleitet“, erklärt er.

Bekämpfung nach üblichem Verfahren

Die Mitarbeiter eines Kammerjägerdienstes seien am 26. Juni von der Hausmeisterin der städtischen Kindertageseinrichtung informiert worden und hätten einen Tag später mit der Bekämpfung der Tiere begonnen. Dies geschehe nach dem „üblichen Verfahren“, sagt Pieperhoff. Er erklärt, dass die Kammerjäger rund um das Kita-Gelände Köderboxen ausgelegt hätten, „die auch nur von speziellen Fachfirmen aufgestellt werden dürfen“. Um nicht zur Gefahr für andere Tiere oder auch Kinder werden zu können, seien diese speziell abgeschlossen.

Auch interessant

Die Boxen würden nun alle 14 Tage kontrolliert und müssten bei Bedarf nachgefüllt werden. Dies sei gestern folglich auch geschehen, denn, so sagt der Stadtsprecher: „Eine Rattenbehandlung ist nie mit einem Mal erledigt.“ Es könne vier, aber auch sechs oder acht Wochen dauern, bis die Behandlung anschlage.

Die Kita habe sich, erklärt Pieperhoff, nach Absprache mit dem zuständigen Fachdienst Kinder- und Jugendförderung bei der Stadt dazu entschlossen, die Eltern oder Erziehungsberechtigten der Kinder nicht über die Ratten zu informieren. Diese Entscheidung kann mindestens ein Betroffener nicht nachvollziehen.

Gilt eine Informationspflicht?

Er hatte sich an die NRZ-Redaktion gewendet und „eine klare Kommunikation in Richtung Eltern mit einer Einschätzung der aktuellen Lage“ gefordert. „Unterliegt dieser Tatbestand an der Kita nicht der Informationspflicht?“, fragt er sich.

Thomas Pieperhoff verneint dies. „Wir haben die Sorgfaltspflicht in diesem Fall eingehalten“, betont der Stadtsprecher. „Die Kita-Leitung muss die Eltern in diesem Fall nicht informieren.“ Stattdessen habe die Einrichtungsleiterin sich in Absprache mit dem zuständigen Fachdienst dagegen entschieden. „Wir wollten keine unnötige Verunsicherung unter den Eltern hervorrufen“, erklärt Pieperhoff.

Auch, dass die Kita ihre Türen und Fenster bei Bedarf weiterhin offen stehen habe, bewerte die Verwaltung nicht als problematisch. „Die Ratten sind zu keiner Zeit im Inneren der Kita aufgetaucht“, sagt Pieperhoff. Dies werde auch nicht passieren, denn: „Ratten gehen normalerweise nicht in die Nähe von Menschen. Die sind scheu. Und in einer Kita, da herrscht ja so viel Trubel – da wollen die Tiere ganz sicher nicht hin.“