Voerde. Voerder konnten bei Sprechstunde mit Bürgermeister Dirk Haarmann über Themen wie Grünpflege sprechen. Doch nicht alle kannten das Stadtoberhaupt.

Auf dem Rathausplatz ist zum Wochenmarkt einiges los. Bürgermeister Dirk Haarmann wartet an einem kleinen Stand mit zwei Stehtischen und Sonnenschirm auf die Bürger, die ein Anliegen haben, das sie bei der Bürgermeistersprechstunde mit ihm bereden möchten. Peter Schulte-Mattler ist einer der ersten, die am Stand des Bürgermeisters ankommen. Er hat ein Problem mit einem Baum, der von einem städtischen Grünstreifen aus langsam auf sein Grundstück herüberwächst.

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/wo-in-voerde-friedrichsfeld-der-schuh-drueckt-id214706193.html„Es geht da um den Grünstreifen zwischen Peterskath und Rühlskath“, sagt Peter Schulte-Mattler. „Der ist vor 30 Jahren angelegt worden und man hat da Pflanzen, die mittlerweile fast 20 Meter hoch sind“, erklärt er sein Problem. „Da müsste man vielleicht mal einige Stellen per Hand schneiden.“ Bürgermeister Dirk Haarmann zeigt Verständnis für das Problem, erklärt aber auch, dass die Stadt dazu angehalten ist, nicht zu stark ins Wachstum der Bäume anzugreifen. „Ich schaue mir das mal an“, verspricht er.

Gerade Grünanlagen empören Bürger an diesem Tag

Ein weiterer Bürger kommt vorbei und beschwert sich über den Zustand der Grünanlagen am Laakmannshof. Die seien allgemein nicht mehr schön und einige Pflanzen seien durch Bauarbeiten beschädigt worden. „Das schauen wir uns mal an“, verspricht Dirk Haarmann.

Man erlebt aber auch mal etwas Kurioses bei der Bürgermeistersprechstunde. Ein Bürger, der in der Nähe des Rathauses wohnt, kommt vorbei und fragt sich, was es mit dem Stand auf sich hat. „Wer sind Sie denn?“, fragt er an Dirk Haarmann gerichtet. „Der Bürgermeister“, antwortet der, leicht perplex, kümmert sich aber trotzdem um das Anliegen des Bürgers, der sich am Unkrautwuchs rund ums Rathaus stört.

Das schaut sich Dirk Haarmann sogar kurz persönlich mit dem Bürger gemeinsam an. Als er zurück an den Stand kommt, warten dort schon Elke Nühlen und ihre Mutter Rosemarie Hoffmann auf den Bürgermeister. „Ich wollte mal fragen, ob man hier am Rathausplatz eine Bank für Senioren haben kann. Ich komme hier weder hoch noch runter“, sagt Rosemarie Hoffmann. Am Rathausplatz wurden die Sitzmöglichkeiten nach dem Gestaltungskonzept für den Platz geschaffen. „Wir sind da gerade schon mit dem Architekten im Gespräch, was man da machen kann“, sagt Dirk Haarmann, der diese Beschwerde schon öfter gehört hat.

Vorschlag: städtische Grünfläche insektenfreundlich bepflanzen

Elke Nühlen macht den Vorschlag, eine städtische Grünfläche insektenfreundlich zu bepflanzen. „Da müsste man dann nur ein Mal im Jahr mähen, wenn sich die Blumen verbreitet haben“, sagt sie. Der Bürgermeister zeigt sich durchaus angetan von der Idee. „Wenn Sie mithelfen zu pflegen, stellen wir gerne Saatgut zur Verfügung“, sagt der erster Bürger der Stadt.

Beim Problem von Hannelore Parikh kann Haarmann aber nur bedingt helfen. Sie beklagt sich über den Zustand des Bahnhofs, wo es öfter mal dreckig ist – gerade am Montagmorgen, nachdem am Wochenende dort viel Betrieb war. „Wenn Menschen mit dem Zug nach Voerde kommen, ist ihr erster Eindruck kein schöner“, sagt Hannelore Parikh. Der Bürgermeister gibt ihr Recht, allerdings sei hier die Bahn verantwortlich, betont er. „Wir machen das, was wir können“, sagt er.

>> Grünflächenpflege gerät manchmal ins Hintertreffen

  • Der Bahnhof der Stadt Voerde gehört der Deutschen Bahn, die auch für die Reinigung des Geländes zuständig ist. „Wir haben der Bahn schon angeboten, die Reinigung zu übernehmen, wenn sie uns die Kosten ersetzt“, erklärt Bürgermeister Haarmann. Von Seiten des Unternehmens scheint daran allerdings kein Interesse bestanden zu haben. Die Stadt würde aber trotzdem im Rahmen ihrer Möglichkeiten rund um den Bahnhof saubermachen, erklärt Haarmann.
  • Die Grünflächenpflege gerät in Voerde hier und da ins Hintertreffen, weil es in diesem Bereich ein Personaldefizit gibt. „Man müsste es gegenfinanzieren, wenn man da Personal einstellen möchte. Das würde allerdings bedeuten, die Bürger müssten mehr Grundsteuer zahlen“, erklärt Dirk Haarmann.