Voerde. . Bürger wiesen Rathauschef Dirk Haarmann bei dessen Sprechstunde auf Probleme wie Raserei, Hundekot oder Parken auf dem Marktplatz hin.
Lange Pausen entstehen an diesem Mittwochmorgen auf dem Marktplatz in Friedrichsfeld für Bürgermeister Dirk Haarmann fürwahr nicht. Viele nutzen die Gelegenheit, dem Verwaltungschef bei seiner Sprechstunde außerhalb des Rathauses Fragen zu stellen, ihm Hinweise mit auf den Weg zu geben – und deutliche Kritik zu äußern. Die gibt es von einer Bürgerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, zu mehreren Punkten. Einer ist mittlerweile abgehakt: die Sanierung der Dreifachturnhalle am Gymnasium, die wegen unerwarteter, erst während der Maßnahme entdeckter Mängel immer wieder ins Hintertreffen geraten war.
Die Bürgerin monierte eine nicht ausreichende Einbindung der Schule und bezeichnete es als eine Katastrophe, was den Kindern mit der Sporthalle zugemutet worden sei – der Bustransfer zu anderen Sporthallen sei eine zusätzliche Belastung gewesen. Bürgermeister Haarmann wies die Kritik einer unzulänglichen Information seitens der Stadt zurück. Es habe mit Schule und Verein regelmäßig Ortstermine gegeben, bei denen die Gründe für die Verzögerung erklärt worden seien. „Es gab Sachzwänge, die wir nicht wegdiskutieren können. Wir mussten die Halle komplett sanieren.“ Auch habe es letztlich keine Alternative gegeben, als über den Schülertransport auf andere Sporthallen auszuweichen.
Kritik an Standort für neue Kita an der Kastanienallee
Sorge äußerte die Friedrichsfelderin auch über die Kita-Ansiedlung auf dem Gelände des Gymnasiums, sie fürchtet eine Störung des Schulbetriebes – was Haarmann verneinte. Die Stadt plant dort, wie berichtet, zum 1. August eine Kindertagesstätte in Containerbauweise in Betrieb zu nehmen. Es handelt sich um eine Interimslösung für die mit Start am 1. August 2019 fest an der Kastanienallee vorgesehene Einrichtung an der Kastanienallee.
Dass die dortige Wiese an der Ecke Grenzweg als Standort für die neue Kita ausgesucht wurde, findet die Anwohnerin „nicht so glücklich“. Zum einen, weil das Grundstück in den vergangenen Jahren regelmäßig für Bürgerfeste genutzt worden sei. Zum anderen, weil die Ansiedlung einer Kindertagesstätte mit einem „gewissen Geräuschpegel“ verbunden sei. Auf die Frage, warum bestehende Einrichtungen nicht ausgebaut würden, sagte Haarmann, dass dies bereits geschehen sei.
Stadt will Hundekot-Problem ganzheitlich angehen
Schließlich kam die Sprache auf das Thema liegengelassener Hundekot – ein Problem auch auf der Wiese, wo die Kita gebaut werden soll. Haarmann sagte, dieses Problem betreffe das gesamte Stadtgebiet Zudem verwies er auf einen Antrag aus der Politik, der darauf abziele, das Thema ganzheitlich zu behandeln.
Ging es um Anliegen, die noch einer Klärung bedurften, tippte der Bürgermeister die Angaben in sein Tablet – in das Online-Formular zum digitalen Ideen- und Beschwerdemanagement, das die Stadt auf ihrer Webseite eingerichtet hat.
Zu schnelles Fahren war mehrfach Thema
Ein wiederkehrendes Thema war am Mittwoch auch zu schnelles Fahren. So berichtete etwa ein Anwohner, dass an der Heidestraße morgens zwischen 8 und 9 Uhr gerast werde. „Das ist eine 30-er-Zone“, sagte er und bat um eine Geschwindigkeitsüberwachung. Haarmann sicherte zu, dies mitzunehmen, und der Polizei einen Hinweis zu geben, dort zu kontrollieren. Auch kündigte er an, dass die Stadt bemüht sei, sich einen eigenen Radarwagen anzuschaffen. Bislang darf sie als mittlere kreisangehörige Kommune nicht selbst blitzen, sie hofft nun auf eine Änderung der Gesetzeslage. Die Anregung dazu kam aus der Voerder Verwaltung.
Gleich mehrfach brachten Bürger zudem ein Problem an, das sie direkt an Ort und Stelle veranschaulichen konnten: die Verkehrsführung auf dem Parkplatz am Markt. Die Situation dort findet Haarmann selbst „nicht glücklich“. Die Stadt will schauen, wie sich die Verkehrsführung verbessern lässt.