Dinslaken. Schulleiter wollen auch beim zweiten Klimastreik„mit Augenmaß“ auf mögliches Fernbleiben der Schüler reagieren. Freistellungen gibt es aber nicht.

Am heutigen Freitag ist es soweit: Zum zweiten Mal gehen Schüler in Dinslaken fürs Klima auf die Straße. Los geht es, wie berichtet, um 12 Uhr auf dem Neutorplatz. Von dort aus ziehen die Demonstranten dann durch die City – über Neustraße, Duisburger Straße, den Altmarkt und bis zum Rathaus.

Bei der ersten Demo Mitte März hatten viele Schulleiter das Engagement der Schüler befürwortet. Am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) stellte Leiter Thomas Nett alle Mädchen und Jungen sogar ab der vierten beziehungsweise fünften Stunde frei – nicht ohne zu betonen, dass dies „eine einmalige Sache“ sein werde. Wie also wird sich das THG am heutigen Freitag den demonstrierenden Schülern gegenüber verhalten - drohen ihnen nun Konsequenzen, falls sie „schwänzen“? Die Redaktion hat an einigen weiterführenden Schulen nachgefragt.

Freistellungen gibt es dieses Mal nicht

„Ja, es bleibt bei dem, was ich damals kommuniziert habe“, sagt THG-Schulleiter Thomas Nett. Die Freistellung aller Schüler werde es diesen Freitag nicht geben. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass streikende Schüler sofort sanktioniert werden. „Wir gehen da ganz moderat mit um: Wir werden erstmal abwarten, welche Ausmaße das hat“, erklärt Nett. Dann gelte es „mit Augenmaß“ zu entscheiden, bei jedem Schüler einzeln.

Auch interessant

Astrid Weidler, Schulleiterin am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG), wird erneut so mit dem Schulstreik umgehen wie beim vergangenen Mal. Heißt: Wer am OHG eine Entschuldigung abgibt und darin begründet, warum er gestreikt hat, gilt auch als entschuldigt. „Selbstverständlich werden wir das genau so wieder akzeptieren“, sagt Weidler. Alles andere hält sie auch für problematisch. „Schließlich hat sich das Problem, wofür die jungen Menschen eintreten, ja nicht einfach so erledigt.“

Schulleiter des GHZ-Gymnasium erwartet, dass Schüler sich auch abseits der Demo fürs Klima einsetzen

Auch das Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) verfährt wie beim vergangenen Mal. „Die Schüler müssen einen guten Grund für ihre Teilnahme an der Demo angeben und wenn nichts dagegen spricht – zum Beispiel eine Klausur oder die letzte Stunde davor – sind wir dem Ganzen durchaus aufgeschlossen“, sagt Schulleiter Bernd Saalfeld. Er erwarte aber von seinen Schülern dann auch, dass sie sich abseits der Demo für die gleichen Ziele einsetzten.