Voerde. Die Stadt glaubt mit einem der vier Bewerber für den Gastronomiebetrieb im Haus Voerde fündig geworden zu sein. Vertragsverhandlungen laufen.

. Vier Bewerber haben vor einigen Wochen ein Pachtangebot für den Gastronomiebetrieb im Wasserschloss Haus Voerde abgegeben – mit einem ist die Stadt „in die engere Diskussion gegangen“, wie der Erste und Technische Beigeordnete Wilfried Limke auf Nachfrage der NRZ erklärt. Es seien verschiedene Gespräche geführt worden. Die Bewerbung des besagten Interessenten habe das „kompletteste“, das „rundeste Bild“ abgegeben, konstatiert Limke. Der Politik sei der Betreffende, der anderorts eine Restauration betreibe, bereits vorgestellt worden.

Erwartungen sind vielfältig

Die Erwartungen der Stadt an den neuen Pächter – der jetzige Betreiber Gabriel Barrio hat, wie berichtet, aus „persönlichen Gründen“ gekündigt, dessen Gastronomiebetrieb „El Basco“ läuft weiter – sind vielfältig: Neben der Präsenzgastronomie soll die Nutzung von Haus Voerde, in dem auch das Standesamt untergebracht ist, ebenso die Durchführung von Hochzeiten, Familienfeiern und Kulturveranstaltungen „mit einem gehobenen Anspruch an das Angebot von Speisen und Getränken“ umfassen und der Pächter soll eigenverantwortlich die Attraktivität des Wasserschlosses und dessen Umgebung fördern, wie es die Stadt in der Ausschreibung formulierte.

Das Umfeld des geschichtsträchtigen Gebäudes, das sich im Besitz der Stadt befindet, ist Schauplatz und illustre Kulisse für den Weihnachtsmarkt und für das Ritterfest, das alljährlich den Auftakt für die Kinderferientage markiert. Die Stadt möchte, dass der neue Pächter des Gastronomiebetriebes im Haus Voerde Veranstaltungen wie diese „kooperativ mit begleitet“, wie Limke erläutert. Seine vor einigen Wochen nach Ende der Abgabefrist geäußerte Hoffnung ist, dass das Objekt an der Allee „weiter inszeniert“ und noch einmal nach vorne gebracht wird. Gastronomiebetrieb und Veranstaltungen sollen sich „gegenseitig befruchten“.

Unter dem Begriff „gehobene Küche“ versteht der Beigeordnete ausdrücklich „nichts Abgehobenes“. Interessant wäre für ihn, ebenfalls ein Stück regionale Küche anzubieten. Im Gespräch sei auch, dass der Pächter den Schlossgarten etwa für einen eigenen Kräutergarten nutzen kann – der Bewerber finde diese Idee ganz spannend, berichtet Limke.

Auch das Pachtangebot hat naturgemäß im Verfahren eine Rolle gespielt. Limke zufolge gab es noch ein „gleichwertig hohes“. Für den Ersten Beigeordneten „sieht es so aus“, dass die Stadt für die Pacht des Wasserschlosses „jemanden gefunden“ hat. Momentan werde über die vertraglichen Rahmenbedingungen und zudem über den Zeitpunkt der Pachtübertragung verhandelt.

Vertrag läuft Ende September aus

Der Vertrag mit dem jetzigen Betreiber, der das Haus Voerde im Oktober 2014 übernommen hatte, läuft Ende September aus. Auch er und der zukünftige Pächter müssten sich einig werden, sagt Limke. Die Stadt wolle den Nachfolger im Juni präsentieren. Vorher gilt es noch, mit dem Ältestenrat zu klären, wie die Pächter-Frage politisch zu entscheiden ist. Es gebe keine Vorschrift, dass der Stadtrat dies beschließen müsse.