Dinslaken. . Carsten Thunke sucht einen Nachfolger für seine Videothek in Dinslaken, weil er mehr Freizeit haben möchte. Schließen will er das Geschäft nicht.

Will er seine Videothek am Neutor verkaufen oder nicht? Das ist die Frage, die sich auch seine Kunden stellen. „Nicht um jeden Preis“, sagt Carsten Thunke. „Denn ich liebe Filme und ich mag meine Kunden.“ Er lacht. „Ich wünsche mir nur inzwischen ein wenig mehr Freizeit und Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann.“

Denn der Job in seinem eigenen Geschäft sei nicht der einzige – einen Hauptjob habe er auch noch. Und da er so ganz nebenbei noch rund 40 Stunden in der Videothek, einer der letzten am Niederrhein, verbringt, sieht es mit der Freizeit nicht rosig aus.

Videothek wird weitergeführt, bis Nachfolger gefunden ist

Er selber sei ebenfalls, wie auch seine Kunden ein Filmfan, liebe die Filme und mag seine Videothek. Es wäre schade drum, sagt er. Es laufe zwar nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren, aber seine treuen Kunden würden immer noch die Filme ausleihen und/oder kaufen. Die Streamingdienste seien inzwischen für das Sterben vieler Videotheken verantwortlich.

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Doch „als Familienbetrieb ist solch ein Unternehmen geeignet, davon kann man leben“, sagt Thunke. Und so lange er noch keinen Nachfolger gefunden habe, wird die Videothek weitergeführt – erst einmal bis Ende des Jahres und dann – er hält kurz inne – „auch darüber hinaus“.

Anfrage gab es zwar schon, aber keine ernsthaften

Einige Anfragen hätte es schon gegeben, aber keine ernsthaften. Und wenn niemand kommt? „Dann mache ich doch noch weiter“, sagt er. Es sei der Spaß an der Sache, der ihn hält, wenn er auch sicherlich den arbeitsreichsten 450-Euro-Job habe. „Meine Angestellten verdienen besser“, sagt er und schmunzelt. Was tut man nicht alles für seine große Liebe? Und 20 Jahre in der eigenen Videothek – das prägt.