Dinslaken. . Im Herbst wollen Ute und Andreas Magedanz „ZeLoh“ am Förderturm eröffnen. Den Pachtvertrag für „De Alde School“ Voerde haben sie gekündigt.

Dass Andreas und Ute Magedanz in ihrem Food Truck auf dem Feierabendmarkt und beim Frühlingsfest ein Bild des Förderturms Lohberg im Rücken hatten, ist kein Zufall. Noch in diesem Jahr, im Herbst, wollen die Dinslakener ein Restaurant auf dem Zechengelände eröffnen – „ZeLoh“ soll es heißen, wie Zeche Lohberg – und es soll direkt neben dem Förderturm stehen, mit Terrassenblick auf den Lohberg Corso.

Der Bauantrag bei der Stadt Dinslaken ist gestellt

© Heiko Kempken

Drei Jahre haben sich die Gastronomen um das Filetstück auf dem Zechengelände bemüht. Gastronomie auf altem Industriegrund? Dafür müssen viele Auflagen erfüllt werden. An der Stelle stand früher etwa der Grubenlüfter, unter anderem muss dessen Betonfundament weg, der Baugrund auf Munition untersucht, ein Lärmschutzgutachten beigebracht werden, zählt Ute Magedanz auf – unter anderem. Doch nun ist der Bauantrag gestellt, die Eheleute hoffen auf zügige Bearbeitung. Denn noch im Herbst soll das Restaurant in exponierter Lage, gegenüber liegt die Zechenwerkstatt, eröffnen.

„Schmelztiegel von traditionell und modern“

„ZeLoh“ soll ein „Schmelztiegel von traditionell und modern, von kulturell und innovativ“ sein, so Andreas Magedanz. Lohberg stehe als ehemaliger Bergbau-Standort stellvertretend für die „Kultur des Ruhrgebiets“ aber ebenso für die Entwicklung zu einem modernen Standort. Ganz besonders im CO2-neutralen Gebiet Lohberg zeige sich diese Entwicklung.

Die Verbindung von Tradition und Moderne wollen die Gastronomen auch in Speisekarte, Einrichtung und Eventprogramm abbilden. Das 400 Quadratmeter große, moderne Gebäude wird im Vintage-Stil eingerichtet und soll drinnen und draußen Platz für jeweils 100 Gäste bieten. Alles soll barrierefrei sein, das ist den beiden besonders wichtig. Auch deswegen haben sie den Pachtvertrag mit „De Alde School“ in Voerde-Löhnen zum Jahresende gekündigt.

Deutsche Küche mit „modernem, hippem Twist““

 
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Deutsche Küche soll es geben – aber mit einem „modernen, hippen Twist“, so der 56-jährige Andreas Magedanz. Außerdem sind Themenabende geplant -- mediterraner oder Barbeque-Abend etwa. Ab morgens soll es Brunch, nachmittags Kaffee und Kuchen geben. Wer einmal im Auen Café Bislicher Insel in Xanten war, das die beiden ebenfalls betreiben, weiß, worauf sich Kuchenfreunde freuen können. Die Zutaten für die Speisen sollen aus der Region kommen – inklusive eines eigenen Steiger-Biers.

Unterhaltungsprogramm von Comedy bis Lesungen

Auch Unterhaltung ist geplant: Im Programm sollen Stand-up-Comedy und Poetry Slam ebenso zu finden sein wie Lesungen, Jazz oder Quizabende. Und weil die optimale Fotokulisse in der Nachbarschaft in den Himmel ragt, will „ZeLoh“ die Möglichkeit freier Trauungen am Förderturm bieten.

Das Grundstück ist 2200 Quadratmeter groß

Der Standort, schwärmt Andreas Magedanz, ist optimal. Die Radfahrer auf dem Lohberg-Corso kommen direkt am Lokal vorbei, die Besucher des Bergparks haben die Möglichkeit, einzukehren, ebenso Bedienstete und Besucher der künftigen Pflegeschule. Der Förderturm sei als Wahrzeichen weithin sichtbar und über die Autobahn gut zu erreichen. Auf dem 2200 Quadratmeter großen Geländes sollen auch 40 Parkplätze entstehen

Und die Gäste? Ute und Andreas Magedanz hoffen ebenfalls auf eine gute Mischung: ehemalige Bergleute und junge Leute sollen sich am Förderturm treffen.

>>HINTERGRUND

Der Food Truck, der ebenfalls den Namen „ZeLoh“ trägt, ist für Ute und Andreas Magedanz eine Art „Guerilla Marketing“. Wenn das Restaurant steht, soll er dort auch zum Einsatz kommen.

Am 14. Juni sind die beiden mit dem Food Truck beim Late Night Shopping in Dinslaken vertreten.

Weitere Infos: zeloh.de oder facebook.com/zelohdinslaken