Dinslaken. . Anwohner schließen sich zusammen: Wegen der Kanalsanierung der Taubenstraße in Dinslaken soll am Mittwoch eine Bürgerinitiative gegründet werden.
Es gab eine sehr gut besuchte Info-Veranstaltung der Stadt zur Kanalsanierung auf der Taubenstraße. Doch die dabei präsentierten Pläne und Argumente überzeugten nicht alle. Nun haben sich Anwohner entschieden, eine Bürgerinitiative zu gründen.
Dazu habe man sich entschieden, um gegenüber der Stadt mit einer Stimme zu sprechen, heißt es in einem Gespräch der NRZ mit Anwohnern. Man wolle die Forderungen der Anlieger klar machen, denn man wolle nur die Kosten übernehmen, die wirklich erforderlich sind, sagt Peter Kriewel.
Abwasser ins Erdreich gelangt
Die Stadt hatte darüber informiert, dass der Kanal, der beim Bau der Straße im Jahre 1962 verlegt worden war, marode sei und die Stadt nun handeln müsse. Durch Risse gelange Abwasser ins Erdreich.
Deshalb wolle man den Kanal erneuern, die alten Rohre durch größere ersetzen. Auch soll die Fahrbahn der Taubenstraße (zwischen Kreisverkehr/Kirchstraße und Heisterbuschstraße) erneuert werden.
Zeitlicher Druck aufgebaut?
Kriewel und Gerd Radusch sagen, es werde ein zeitlicher Druck aufgebaut. Gerade mit Blick auf die Bemühungen in NRW, die Straßenbaubeiträge abzuschaffen, wünschen sich die Anwohner, dass die Stadt auf die Bremse trete.
Vor allem, weil die Stadt in den vergangenen Jahren versäumt habe, den Kanal zu sanieren. Nun sei eine Erneuerung von Nöten, eine Sanierung nicht mehr möglich, argumentiere die Stadt.
630.000 Euro müssen rund 60 Anwohner tragen
Mit Folgen für die Anwohner: Bei einer Sanierung würden keine Anliegerbeiträge fällig. Bei einer Erneuerung und in Verbindung mit einer Neugestaltung der Straße schon. Die Anwohner kritisieren, dass von Seiten der Stadt nur in diese Richtung argumentiert werde.
Bei der Info-Veranstaltung wurde gesagt, dass die Kosten für die Kanalerneuerung und für die Umgestaltung der Fahrbahn bei 2,8 Millionen Euro liegen. Wie die Anwohner nun gegenüber der NRZ sagen, sollen die zirka 630.000 Euro die rund 60 Anwohner tragen.
Anwohnerbeteiligung für einige nicht finanzierbar
Jeder wäre mit etwa 10.000 Euro dabei. Das sei für manchen nicht finanzierbar, in einigen Häusern leben Rentner oder Witwen. Sie würden von den Banken keinen Kredit mehr erhalten.
Kritisiert wird ebenfalls, dass die Stadt plant, im Zuge der Umgestaltung dort die Laternen zu erneuern. Sie seien, sagen die Anwohner, vor vier Jahren gemacht worden, seien mit LED-Lampen ausgestattet worden.
Anliegerbeiträge abschaffen?
Die Anwohner kritisieren aber auch, dass das Land NRW nicht längst dem Beispiel anderer Bundesländer gefolgt sei: Zuletzt sind die Anliegerbeiträge in Bayern und Thüringen abgeschafft worden.
„Sie sind meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt“, sagt Radusch. Grundsteuern werden bezahlt, Gebühren für die Entsorgung von Regen- und Schmutzwasser. Mit Blick auf die Taubenstraße wollen sie eine Sanierung des Kanals, etwas, was in den vergangenen Jahren von Seiten der Stadt versäumt wurde.
Versammlung im Vereinshaus
Die Versammlung zur Gründung der Bürgerinitiative beginnt am kommenden Mittwoch, 3. April, um 19.30 Uhr in Hiesfeld im V-Haus. Das Vereinshaus des TV Jahn-Hiesfeld befindet sich an der Dorfstraße 22.
Bei der Veranstaltung wird auch ein Vertreter des Bundes der Steuerzahler dabei sein und zum Thema Straßenbaubeiträge referieren. Und er bekommt Listen mit 250 Unterschriften. Damit wird die Initiative des Bundes der Steuerzahler unterstützt, die darauf abzielt, die Straßenbaubeiträge abzuschaffen.